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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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der Wachen verharrten sie eine Weile, bis sie sicher sein konnten, dass kein weiterer Posten in der Nähe war. Langsam glitten sie weiter über den Boden. Meter für Meter legten sie zurück, immer darauf bedacht, keinen Lärm zu verursachen. Die Wachposten waren in ein hitziges Gespräch vertieft. Sie unterhielten sich mit Feuereifer darüber, was sie mit dem Anteil ihrer Beute anstellen würden. Doch daraus, so dachte sich der Cabo, würde nichts werden. Sie waren kaum fünf Meter entfernt, als der Cabo ein Zeichen gab.
    Gene nahm die Pistole in die Hand und streckte den Daumen in die Höhe. Leise und beinahe in Zeitlupe richteten sie sich auf. Schritt für Schritt näherten sie sich den beiden. Gene sah aus den Augenwinkeln, wie der Cabo plötzlich loshetzte. Mit zum Schlag erhobener Waffe stürmte er die letzten Meter vor. Schon ließ der Cabo den Griff der Waffe mit voller Kraft auf den Kopf des ahnungslosen Postens niedersausen, der sofort zu Boden sank. Auch Gene hatte seinen Gegner erreicht, doch bevor er zuschlagen konnte, richtete sich der Mann auf, so dass er den Kopf des Postens verfehlte und die Waffe nur auf das Schlüsselbein niedersauste. Der Kerl drehte sich um, versetzte Gene einen Schlag an die Schulter und griff blitzschnell zu seinem Gewehr. Doch noch bevor der Mann die Waffe im Anschlag hatte, segelte der Cabo wie ein Raubtier durch die Luft und riss den Wachmann zu Boden. Dort schlug er ihm mit dem Pistolenlauf gegen die Schläfe. Ein gurgelnder Laut, und er blieb reglos am Boden liegen.
    » Sie müssen schneller werden!«, mahnte der Cabo.
    Gene half ihm auf die Beine.
    » Was machen wir jetzt mit ihnen?«
    Der Cabo schaute sich um und wies auf den kleinen Schuppen. Dann beugte er sich über die beiden Ohnmächtigen.
    » Sie leben noch. Wir fesseln sie und sperren sie dort drüben ein.«
    Der Cabo wandte sich in die Richtung, in der er Rosburn und die anderen zurückgelassen hatte, und winkte sie herbei. Unterdessen suchte Gene nach Schnüren.
    » Wir nehmen die Trageriemen der Gewehre, das ist Leder und hält.«
    Gene nickte und griff nach einem Gewehr. Während er den Trageriemen entfernte, trafen Rosburn und die anderen am Ort des Geschehens ein.
    » Kümmert euch um das Boot!«, wies sie der Cabo an und entfernte den zweiten Trageriemen. Nachdem sie die Männer verschnürt hatten, schleiften sie die beiden zur Hütte. Der Schuppen war mit einem Riegel verschlossen, Gene öffnete ihn und leuchtete mit seiner kleinen Taschenlampe in die Dunkelheit, plötzlich zuckte er zurück.
    » Was ist?«, fragte der Cabo.
    » Da drinnen liegen zwei Leichen«, antwortete Gene.
    Der Cabo trat an seine Seite. » Verdammt, jetzt wissen wir, wo unsere beiden indianischen Führer abgeblieben sind«, sagte er, als er die beiden Toten erkannte. Sie waren mit Kopfschüssen hingerichtet worden. Gemeinsam schafften sie die beiden Gefangenen in den Schuppen. Bevor sie die Tür wieder verschlossen, banden sie die Männer mit einer Kette, die sie im Schuppen gefunden hatten, an einem Balken fest.
    » Wir haben noch eine halbe Stunde«, sagte der Cabo, nachdem er einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte. » Hier kann man sich auf den Sonnenaufgang verlassen. Wir müssen uns beeilen.«
    » Ich hoffe, dass wir das Boot in Gang kriegen.«
    » Wir müssen uns zuerst noch um die Tanks kümmern. Das Flugzeug darf auf keinen Fall starten. Wenn die Kerle von hier entkommen, dann ist die ganze Welt in Gefahr.«
    » Wir könnten sie einfach leerlaufen lassen«, schlug Gene vor.
    » Ich befürchte, dass wir dafür keine Zeit mehr haben. Wenn die Sonne aufgeht, werden die Kerle das Flugzeug betanken. Bis dahin wird nur wenig Kerosin ausgelaufen sein.«
    » Was tun wir dann?«
    » Wir werden sie sprengen!«
    » Und womit, bitte schön?«
    » Wir haben Munition«, antwortete der Cabo.
    Cuiabá, Bundesstaat Mato Grosso
    Noch vor Sonnenaufgang hatte Zagallo über den zuständigen Ermittlungsrichter einen Beschluss zur Festnahme Doktor Gustavos und zur Durchsuchung der Praxisräume in der Avenida Del Bosco sowie seiner Privatwohnung in Centro do Cuiabá erwirkt. Nach der Aussage der Ehefrau war die Beweislast gegen den Arzt erdrückend. Es gab keine Zweifel daran, dass Gustavo in einen groß angelegten Betrug einiger inländischer Pharmakonzerne verstrickt war und Geld für das Verabreichen von nicht zugelassenen Medikamenten erhalten hatte. Als Zagallo mit seinen Männern in der Praxis auftauchte, schauten die beiden Helferinnen die

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