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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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sagte der Mann mit sonorer Stimme. » Sie sind festgenommen. Gegen Sie liegt ein Haftbefehl wegen Schmuggel, Hehlerei und Verstoßes gegen die Sicherheitsgesetze der Vereinigten Staaten vor. Sie brauchen nichts zu sagen, wenn Sie etwas sagen, dann kann das gegen Sie verwendet werden. Sie können auch einen Anwalt zu Ihrer Vernehmung hinzuziehen. Haben Sie mich verstanden?«
    Mike Vanteen atmete tief durch. Mutlos schüttelte er den Kopf.
    » Mike, was ist hier los?«, fragte ihn seine Frau mit weinerlicher Stimme.
    » Margo, ich …«
    » Was hast du nur getan«, fiel sie ihm in die Stimme.
    Leutnant Ryan löste sich aus dem Schatten, zog sich einen Stuhl heran.
    » Mister Vanteen, ich bin Leutnant Ryan von der Miami Dade Police«, sagte er mit sanfter Stimme. » Sie wissen genau, weswegen wir hier sind. Wir kennen Ihre Machenschaften, und wir wissen um Hastings und seine Bande. War es das alles wert?«
    Vanteen schüttelte den Kopf. » Was habe ich zu erwarten?«
    » Sie haben gegen Bundesgesetze verstoßen«, antwortete Ryan. » Dreißig Jahre vielleicht, aber das kommt ganz darauf an, wie Sie sich verhalten.«
    » Das ist eine FBI -Sache«, meldete sich Crawford zu Wort. » Vergessen Sie das nicht, Leutnant Ryan.«
    Vanteen seufzte. » Und wenn ich aussage?«
    » Dann kommen Sie vielleicht mit zehn Jahren davon«, überlegte Crawford laut. » Bei guter Führung sind Sie nach fünf Jahren wieder draußen.«
    Vanteen überlegte einen Augenblick. » Was wollen Sie wissen?«, antwortete er.
    Microbiological and Biomedical Laboratories, CDC , Atlanta
    » Es ist ganz sicher«, erklärte Joanna. » Das Blut unserer Überlebenden hat diesen gemeinsamen Nenner, es ist zu sauer. Die Werte liegen bei 7 , 21 bis 7 , 25 . Schwester Violante nahm Medikamente, um den pH-Wert im Gleichgewicht zu halten, und der belgische Student war akut erkrankt, sowie auch der brasilianische Fischer, der an diabetischer Ketoazidose leidet. Bei allen überlebenden Personen war das Blut zu sauer.«
    Professor Sander rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. » Wie sicher seid ihr euch?«
    »229 Versuchsreihen von 300 zeigen die gleiche Wirkung«, entgegnete Joanna Kim. » Das Virus breitet sich nicht weiter aus, die Zellteilung wird verlangsamt, und die Viruspartikel im Blut sterben nach und nach ab. Das Virus verträgt keinen pH-Wert unter 7 , 25 .«
    Professor Sander kratzte sich nachdenklich am Kinn. » Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Der kleinste Fehler und der Patient stirbt bei einer Unterschreitung des Schwellenwertes.«
    » Wie viele Patienten hast du noch in deinem Lager? Wie viele sind es heute, und wie viele sind es morgen noch?«
    » Heute sind 17 Menschen gestorben. Ein zwölfjähriger Junge war darunter. Wir wissen noch nicht, welchen Erfolg wir mit dem Euralvirin erzielen werden. Die Zahl der Infizierten nimmt jeden Tag ab, aber wir haben keine Informationen aus den entlegenen Gebieten. Freiwillig kommt niemand zu uns ins Lager. Friedhof nennen sie unser Camp am Fluss.«
    » Ich habe 12 000 Einheiten Natrium-Bicarbonat geordert. Sie werden morgen bei dir eintreffen.«
    Professor Sander atmete tief ein. 187 Menschen lagen noch in den Zelten des Lagers, das einstmals für tausend Infizierte eingerichtet worden war. 187 Menschen, bei denen weder das Hyperimmunserum noch das neue Medikament hilfreich war und bei denen die Infektion schon über die Hälfte aller Zellen erfasst hatte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Letzte von ihnen starb. Gestern war der erste Tag gewesen, an dem nur leere Schiffe aus dem Norden zurückgekehrt waren. Die Meldungen über die Versorgung der Bevölkerung mit Euralvirin nahmen stetig zu. War dies endlich der richtige Weg, oder machte das Virus einfach nur eine Pause, um ein paar Wochen, Monate oder Jahre später wieder erbarmungslos zuzuschlagen?
    Egal, wie man es sah, für diese 187 Kranke kam jede Hilfe zu spät, es sei denn, er ging das Risiko ein und senkte den pH-Wert des Blutes dieser unglücklichen Menschen, die sich in ihrem Fieber wälzten. Die Gefahr, dass der Wert unter die Grenze sank und die Patienten starben, war groß, doch ebenso gewiss war es, dass sie ihre Infektion sonst nicht überlebten.
    » Gut, wir machen es«, antwortete Professor Sander. » Wir bereiten alles vor. Gibt es sonst noch etwas?«
    » Da ist … nein, ich … ich bin da auf etwas gestoßen, aber es ist noch zu früh«, antwortete Joanna Kim zögernd. » Ich hoffe, dass wir richtig liegen. Viel Glück, ich

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