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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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paar fragwürdige Indizien gegen dich in der Hand.«
    » Sie haben mich am Tatort festgenommen, ich hatte Millers Blut an den Händen, und meine Fingerabdrücke waren in der ganzen Wohnung verteilt. Die Nachbarin hat gesehen, wie ich in das Haus eingedrungen bin. Und jetzt bin ich auch noch geflüchtet. Das sind eine Menge Indizien. Ich war selbst Polizist. Also mir würde das für eine Verhaftung reichen und den Richtern wohl auch für eine Verurteilung. Ich habe nur eine Chance, wenn ich Tanner erwische und zum Reden bringe. Tanner, Red Wing, Pocone, das waren Millers letzte Worte. Tanner ist der Schlüssel. Red Wing hieß die Fluggesellschaft Tarstons, und was Pocone bedeuten soll, da habe ich keine Ahnung.«
    » Pocone«, entgegnete der Cabo.
    » Was?«
    » Hat Miller Pocone gesagt?«
    » Schon möglich, er lag im Sterben.«
    » Pocone ist eine Stadt in Mato Grosso, vielleicht zweitausend Kilometer von hier entfernt, im Pantanal. Könnte er diese Stadt gemeint haben?«
    Gene runzelte die Stirn. » Eine Stadt in Brasilien. Das wäre eine Möglichkeit. Wenn ich davon ausgehe, dass auch Tarston mit seiner Maschine an dem Schmuggel beteiligt war, dann ist es sogar sehr wahrscheinlich.«
    » Dann solltest du nach Pocone fahren. Vielleicht findest du Tanner dort.«
    » Solange dieses Gebiet abgeriegelt ist, sitze ich hier fest«, seufzte Gene.
    » Wir starten morgen früh zu einer neuen Expedition an den Lago Maracarana«, entgegnete der Cabo. » Offenbar hat das Virus dort seinen Ursprung. Es soll dort eine Goldmine geben. Die Schmuggler bestätigten, dass die ersten Infizierten von dort ins Camp zurück kamen. Wenn du nichts anderes vorhast, wir können jede Hilfe brauchen. Und ehrlich gesagt, warst du auf dem Flugfeld ganz brauchbar. Ich glaube, je eher wir erfahren, woher das Virus stammt, umso früher wird die Bezirksregierung den Cordon sanitaire aufheben.«
    Gene schnippte das Zigarillo in das Gras. » Wann soll es losgehen?«
    » Bei Sonnenaufgang.«
    » Gut, ich bin dabei. Bevor ich hier nutzlos herumsitze. Ich kann Rosburn sowieso nicht helfen. Er sitzt die ganze Zeit vor dem Telefon und übermittelt neue Erkenntnisse an das FBI .«
    Der Cabo musterte Gene von oben bis unten. » Es kann sein, dass wir erneut auf Schwierigkeiten stoßen.«
    » Und wenn schon.«
    » Du brauchst eine Ausrüstung und neue Klamotten. Du siehst unmöglich aus. Ich denke, wir sollten dir eine angemessene Kleidung besorgen, schließlich reisen wir in Begleitung von Damen.«
    » Damen?«
    » Lila wird uns begleiten.«
    » Sie gefällt dir wohl.«
    Der Cabo lachte und schlug Gene freundschaftlich auf die Schulter. » Sie ist eine starke Frau«, antwortete er schmunzelnd.
    Várzea Grande, Bundesstaat Mato Grosso
    Es war mitten in der Nacht, als Falcáos Begleiterin ihn an der Schulter stupste. Nach vier Stunden Observation war er eingeschlafen. Erschrocken fuhr er auf und blinzelte in die Nacht. » Was ist los?«
    » Der Wagen ist vor drei Minuten hier vorgefahren«, antwortete die Kollegin von der Fahndungsabteilung.
    In der Auffahrt zu Guerras Anwesen stand ein weißer Geländewagen. Da die Beleuchtung am Haus eingeschaltet war, bereitete es Falcáo kein Problem, das Kennzeichen des Wagens abzulesen. Er schaute seine Kollegin an, die mit dem Fernglas die Zufahrt zum Haus beobachtete. Auf der Tür des weißen Geländewagens befand sich eine Aufschrift.
    » Ich bin wohl eingenickt, was ist passiert?«
    » Vor etwa fünf Minuten ging die Beleuchtung im Haus und im Hof an«, berichtete sie. » Kurz darauf kam der Wagen. Zwei Männer stiegen aus und gingen ins Haus.«
    » Was steht da auf der Wagentür?«
    » I-Pharmacia, Por do Sol, nº 38 Centro Pocone – Mato Grosso.«
    » Dann hat es sich wohl erübrigt, nachzufragen, wem der Wagen gehört.«
    Falcáo richtete sich auf, als er die drei Personen sah, die das Haus verließen und über die Treppe zum Wagen gingen.
    » Gib mal her!«, sagte er und griff nach dem Fernglas.
    Er rieb sich die Augen und spähte durch das Glas. Anjo war in eine Decke gehüllt, aber seine weißen Haare waren schon von Weitem zu erkennen. Er ging zum Wagen und wartete, bis einer seiner Begleiter die Fondtüre öffnete.
    » Wie spät ist es jetzt?«
    » Kurz nach vier«, antwortete die Polizistin.
    » Gib mir mal das Telefon!«
    Nachdem auch die beiden Männer im Geländewagen Platz genommen hatte, fuhren sie rückwärts hinaus auf die Straße.
    Falcáo startete seinen Dienstwagen und wartete, bis sich der

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