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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Wahrscheinlich hat einer der Bezirksvertreter den Wagen gefahren. Ich habe die Liste, und wir werden uns die Männer vornehmen. Einen nach dem anderen.«
    Zagallo pustete hörbar und hob abwehrend die Hände. » Diese Liste ist lang, und wir haben keinen Hinweis, wer gefahren ist. Anjo ist bestimmt schon längst über alle Berge.«
    » Er ist nach Pocone gefahren, so viel ist sicher«, fügte Falcáo hinzu. » Er steckt hier irgendwo, sonst wäre er nicht im Haus von Guerra untergekrochen.«
    » Ich habe mit einigen Leuten in der Firma gesprochen«, fuhr der Kollege aus Pocone fort. » Die I-Pharmacia unterstützt sogar Krankenhäuser, in denen arme Menschen umsonst behandelt werden. Ich war in der Lagerhalle, dort wurde gerade ein Lastwagen mit Medikamenten bestückt. Das Hospital Santa Anna oder auch San Guilherme hier in unserer Stadt sind mir bekannt. Dort gibt es neben einer medizinischen Versorgung sogar noch eine Armenküche. Drei große Paletten waren bereitgestellt. Mir fiel nur auf, dass die dritte Palette an eine Privatadresse in Joselándia adressiert war.«
    » Gibt es dort ebenfalls eine Klinik?«, fragte Zagallo hellhörig.
    Der Kollege zog seinen Notizblock hervor. » Mir ist dort keine Klinik bekannt, aber ich lasse die Adresse sofort überprüfen.«
    » Wir werden selbst nachschauen«, antwortete Zagallo und griff nach dem Notizblock. » Wenn Sie wollen, dann können Sie uns begleiten.«
    » Ich habe eine Schwester in Joselándia, vielleicht weiß sie, was sich hinter der Adresse verbirgt.«
    » Wie weit ist die Stadt von hier entfernt?«, fragte Falcáo.
    » Etwa dreißig Kilometer, Richtung Südosten.«
    Zagallo öffnete die Tür. » Sie fahren!«, sagte er zu seinem Kollegen aus Pocone.
    White Castle, Leblanc Airport, Louisiana
    Gene saß gefesselt auf einem Stuhl in einem Nebenraum des langgestreckten Flugzeughangars. Seine Wangen waren gerötet und seine helle Jacke war am Ärmel zerrissen.
    » Still jetzt, ich hoffe wirklich, dass es gutgeht«, raunte Terence, der aus der Hangartür hinaus in die Dunkelheit spähte. Motorenlärm brandete auf, und Scheinwerfer tasteten sich durch die Nacht. Als der Jeep und der Pick-up hart vor dem großen Bau auf dem Leblanc-Flugfeld bremsten, stiegen Schwaden von Schmutz und Staub in den Himmel.
    » Schaut euch um, ob sich noch mehr Kerle hier herumschleichen!«, wies eine dunkle Stimme die Männer auf dem Pick-up an, die sofort absprangen und ihre Gewehre durchluden.
    Ein Mann raste, gefolgt von einem bewaffneten Begleiter, durch die Tür und blickte Terence kurz an, der mit einem Spaten bewaffnet die Tür bewachte.
    » Wo hast du ihn erwischt?«, fragte der Mann, den Gene sofort wieder als Mister Tate, die rechte Hand Hastings’, erkannte.
    » Draußen … draußen vor der Tür«, stammelte Terence. » Ich wollte gerade gehen, da bin ich fast über ihn gestolpert. Er sagt, dass er Privatdetektiv ist.«
    Mister Tate pfiff durch die Zähne. » Ein Privatschnüffler, so.«
    Er ging auf Gene zu und betrachtete die Schnur, die um seinen Körper gebunden war. » Hast du ihn gefesselt?«
    » Ja … ja, Mister Tate«, antwortete Terence pflichtbewusst.
    » Das hast du gut hingekriegt. Hat er schon was erzählt?«
    Terence schüttelte den Kopf.
    » Dann lass uns jetzt alleine!«
    Terence schaute Tate entgeistert an, doch Tates bewaffneter Begleiter stieß ihm den Lauf seines Gewehrs in die Seite. » Du hast Mister Tate gehört!«
    Terence nickte kurz und trollte sich. » Schau, dass er verschwindet!«, forderte Tate seinen Begleiter auf. Der Mann wandte sich um und folgte Terence hinaus ins Freie.
    » Und jetzt zu uns beiden«, sagte Tate kalt und baute sich vor Gene auf. » Was hast du hier zu suchen?«
    Gene hob den Kopf. » Ich sollte mich nur ein klein wenig umsehen«, antwortete er mit brüchiger Stimme.
    » Wer ist dein Auftraggeber?«
    Gene blickte betreten zu Boden.
    » Dein Auftraggeber!«
    Gene schüttelte den Kopf. » Ich kann meinen Auftraggeber nicht nennen, ich habe Schweigepflicht.«
    Tate zog ein Messer aus der Scheide an seinem Gürtel und hielt es Gene unter die Nase. » Ich weiß nicht, ob du weißt, mit wem du dich eingelassen hast«, entgegnete Tate scharf. » Wer hat dich geschickt? Oder soll ich dir deine Haut in Streifen abschneiden?«
    » Mein Auftraggeber will nicht genannt werden.«
    Tate grinste diabolisch und setzte das Messer an Genes Wange. Gene schrie auf, als sich die Spitze leicht in die Haut drückte. » Verdammt, schon gut, ich

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