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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Es ist ein Privatsanatorium, doch die Gäste meiden den Ort, sie bleiben stets innerhalb des Gemäuers.«
    » Hier gibt es auch nicht viel, das es lohnenswert macht, das Haus zu verlassen. Dieser Ort ist eine Einöde.«
    » Aber wie ich sehe scheint dir der Eintopf zu schmecken.«
    » Vorzüglich«, antwortete Falcáo, brach ein Brot in zwei Hälften und wischte damit den Teller sauber. Schmatzend schluckte er den Bissen hinunter. » Du siehst ebenfalls hungrig aus.«
    Der Wirt der Taberna näherte sich in seiner schmuddelig weißen Schürze und warf Zagallo einen fragenden Blick zu. Zagallo zeigte auf das Bier und den leeren Teller. Der Wirt nickte kurz und verschwand wieder im dunklen Schlund seines Hauses.
    » Spricht wohl nicht viel!«
    Falcáo schob den Teller beiseite und füllte sein Glas nach. » Da hast du recht, ich habe ihn nach dem Sanatorium gefragt, aber er hat nur geantwortet, dass er nichts darüber weiß. Er interessiert sich nicht für seine Nachbarschaft.«
    » Dafür habe ich Neuigkeiten«, entgegnete Zagallo. » Wir sind goldrichtig, die Schwester unseres Kollegen kommt oft hier vorbei, weil ihre Weiden ein paar Kilometer von hier entfernt liegen. Sie hat mir erzählt, dass schon oft ein weißer Geländewagen im Hof stand, der zur I-Pharmacia in Pocone gehört.«
    » Worauf warten wir dann noch, wo ist unser Kollege?«
    » Er ist noch bei seiner Schwester und telefoniert mit seiner Dienststelle.«
    » Du willst den Laden unter die Lupe nehmen?«
    » Wir haben einen richterlichen Beschluss, und den setzen wir um.«
    Falcáo fuhr sich über die Lippen. » Und wenn sich deine Zeugin irrt?«
    Zagallo grinste. » Das Risiko gehe ich ein.«
    Slidell, nahe White Castle, Louisiana
    Tate saß auf Nummer sicher. Die Aktion am Leblanc-Flughafen sowie die Durchsuchung von Hastings’ Anwesen waren ohne Blutvergießen abgelaufen. Das Wachpersonal am Haus hatte sich dem massiven Aufgebot an Polizeikräften ergeben. Reichhaltiges Belastungsmaterial war sichergestellt worden und musste noch genauer sondiert werden. Schon jetzt stand fest, dass Hastings nicht nur über gute Verbindungen nach Mittel- und Südamerika verfügte, sondern auch in den Nahen Osten und nach China. Und er hatte seine Kontakte für dunkle Geschäfte genutzt und einen weltweiten Schmugglerring aufgebaut, der mit allen technischen Mitteln operierte. Ob mit Flugzeugen, Booten oder über Land, Hastings bediente sich sogar einiger Diplomaten, die aufgrund ihrer Immunität keine Grenzkontrollen und Gepäcküberprüfungen zu befürchten hatten. Hastings selbst war nicht im Haus angetroffen worden, er hielt sich derzeit weitab vom Einflussbereich der Vereinigten Staaten in Jordanien auf. Und bestimmt wusste er inzwischen, dass das FBI seinen Schmugglerring zerschlagen und mit Tate seine rechte Hand festgenommen hatte.
    Gene war gespannt, was Tate zu erzählen hatte und ob er seine Komplizen, vor allem aber Tanner, ans Messer lieferte. Im hinteren Bereich des Hangars lag der Vernehmungsraum, in dem Tate, an Händen und Füßen gefesselt, auf seine Anhörung wartete.
    » Die anderen sind nur Handlanger«, sagte Crawford zu Ryan, bevor sie den Raum betraten. Tate blickte kurz auf. In der Ecke standen zwei Männer von der Spezialeinheit, die Tate argwöhnisch im Auge behielten.
    Crawford zog sich einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf. » Hallo Mister Tate, oder soll ich Adrian Cornelson zu Ihnen sagen?«
    Tate kaute nervös auf seinen Lippen.
    » Gesucht wegen Totschlags in Texas und unehrenhaft aus der Armee entlassen«, fuhr Crawford fort. » Und jetzt kommt noch einiges mehr auf das Konto. Wissen Sie, wo sich Ihr Boss herumtreibt?«
    Tate schüttelte den Kopf. » Ich habe keine Ahnung.«
    Ryan hatte sich den dritten Stuhl herangezogen. » Es ist besser für Sie, wenn Sie kooperieren, denn es sieht nicht besonders gut aus. In einem Gefängnis in Miami sitzt ein Bekannter von Ihnen. Mister Vanteen macht keine Mördergrube aus seinem Herzen. Er hat längst schon sein Gewissen erleichtert. Und Miller gibt es ja nicht mehr. Sie sehen, wir haben genügend Beweise für Ihre miesen Geschäfte, stellen Sie sich auf eine lange Zeit in einem Staatsgefängnis ein.«
    » Was ist für mich drin, wenn ich singe?«, fragte Tate mit belegter Stimme.
    Crawford zählte mit seinen Fingern die Straftaten auf, die er Tate anlastete. » Lassen wir einmal die Sache in Texas aus dem Spiel, dann bleibt neben Schmuggel, Menschenhandel und schwerem Vergehen gegen

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