Mutiert
des klimatisierten Wagens empfing ihn die Schwüle des Tages mit aller Wucht. Ein dunkelhäutiger Mann im blauen Overall war vor der Scheune damit beschäftigt, einen alten Traktor zu reparieren. Gene streckte sich und ordnete seine Kleidung; schließlich schlenderte er auf den Arbeiter zu, der ihn argwöhnisch musterte.
» Hallo Mister«, grüßte Gene. » Verdammt heiß heute.«
» Ja, Mister«, erwiderte der Mann mürrisch.
» Er will wohl nicht mehr so richtig«, sagte Gene und deutete auf den Traktor, der mit offener Motorhaube auf dem Schotter stand.
» Hat seine besten Jahre schon hinter sich«, kam die Antwort im breiten Südstaatendialekt.
» Gehört der Hof Ihnen?«
Der Arbeiter schüttelte den Kopf. » Ich mach hier nur meinen Job.«
Gene schaute sich um und wies auf das nahe Flugfeld. » Gehört das Flugfeld ebenfalls zum Hof?«
» Das alles hier gehört Mister Hastings.«
» Ist wohl reich, dieser Mister Hastings.«
Der Arbeiter griff nach einem Schraubenschlüssel in seiner Werkzeugbox und versuchte eine rostige Schraube zu lösen.
» Hören Sie, Mister«, sagte er, » ich habe noch viel zu tun.«
» Oh, natürlich«, entgegnete Gene. » Lassen Sie sich nicht stören. Ich will mir nur die Beine etwas vertreten. Es war eine lange Fahrt. In Baton Rouge war viel Verkehr, ich bin mehr gestanden als gefahren. Sie wissen nicht zufällig, wo man hier ein günstiges Motel finden kann? Bin auf der Durchreise, aber für heute reicht’s. Und bis Mobile ist es noch ein weiter Weg.«
Der Arbeiter hielt einen kurzen Moment inne und überlegte. » In Donaldsonville gibt es ein Motel, das liegt am Mississippi, etwa zehn Meilen von hier. Sie müssen zurück nach White Castle und dann nach Osten auf der 1 . Hier gibt es nur Mama Dolita in Samstown, die ab und zu Zimmer vermietet.«
» Mama Dolita, das klingt gut, wo finde ich sie?«
» Gleich nach der Kreuzung auf der rechten Seite. Es ist einfach, dafür aber preiswert, und außerdem macht Mama Dolita ausgezeichnete Jambalaya. Wenn Sie nicht zu viel erwarten, dann ist es genau das Richtige.«
Gene bedankte sich und schaute in die Luft. Der Lärm eines Flugzeugmotors überlagerte die Unterhaltung. Eine einmotorige Maschine steuerte aus dem Norden den Flugplatz an. Gleichzeitig bog ein dunkler Pick-up über die Bowie Street in das Areal ein. Gene ging ein Stück zur Seite, als der Wagen an ihm vorbeidonnerte und Staub aufwirbelte. Zwei Männer mit dunklen Sonnenbrillen saßen im Wagen, der zwischen der Scheune und einem kleinen Lagerhaus hindurch in Richtung Flugfeld fuhr. Gene wartete, bis sich der Staub verzogen hatte. Die kleine, weiß-blau gestrichene Maschine war inzwischen auf dem Flugfeld gelandet und rollte in Richtung eines lang gestreckten Schuppens aus.
» Das ist wohl Ihr Boss?«, fragte Gene, nachdem der Lärm verklungen war.
Der Arbeiter schüttelte den Kopf. » Hier landen ständig irgendwelche Flugzeuge. Mister Hastings ist Geschäftsmann, er bekommt oft Besuch.«
» Aber kann man mit Landwirtschaft in der heutigen Zeit noch viel verdienen?«
» Mister Hastings ist kein Landwirt, das Anwesen hat er aufgekauft. Er macht schon lange keinen Finger mehr krumm.«
Gene schüttelte ungläubig den Kopf. » Womit kann man hier auf dem Land noch handeln, um reich zu werden?«
» Er handelt an der Börse, sagt man. Seine Geschäftspartner kommen aus den gesamten Staaten, sogar aus Kanada sind schon Leute hier gelandet.«
» Hier auf diesem abgelegenen Flugfeld, das kann ich gar nicht glauben.«
» Hier sind sogar schon große Transportmaschinen heruntergekommen«, verkündete der Arbeiter stolz. » Aber jetzt muss ich wirklich weitermachen.«
Gene hob entschuldigend die Hand. » Mama Dolita, gleich rechts nach der Kreuzung«, sagte er. » Einen schönen Tag noch.«
Langsam schlenderte er auf seinen Dodge zu.
Bevor er einstieg, fuhr der schwarze Pick-up schon wieder an ihm vorbei. Diesmal stand ein Mann auf der Ladefläche, der sich an einer Verstrebung festhielt und eine Langwaffe um seine Schulter trug. Offenbar waren Hastings’ Mitarbeiter keine einfachen Angestellten.
Gene stieg ein und wartete einen kurzen Moment, bis er seinen Wagen startete. Er war müde und hatte Hunger. Kurz überlegte er, ob er nach White Castle fahren sollte, doch dann entschied er sich anders und fuhr auf der Staatsstraße in Richtung Samstown weiter.
Aeroporto Internacional do Belém, Bundesstaat Pará, Brasilien
Luisa war zufrieden. Das Treffen mit
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