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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Für uns ist dies nicht der erste Einsatz, und wir hätten uns nicht zu dieser Mission gemeldet, wenn wir nicht um die Gefahren wüssten, die uns erwarten. Dennoch sind wir hier und haben nicht den weiten Weg gemacht, um am Ende zu kneifen. Wir müssen in Erfahrung bringen, woher dieses Virus stammt und wo es seinen Ursprung hat. Dazu müssen wir zwei Wege gehen. Ein Team arbeitet hier im Labor, und das andere sucht nach der Quelle der Infektion. Diese Arbeitsweise hat sich bislang immer bewährt, und deswegen werden wir sie auch nicht ändern. Wir sollten keine Zeit verlieren.«
    Santoro nickte. » Der Cabo wird Ihre Leute begleiten, außerdem habe ich zwei Einsatzkommandos für den Schutz abgestellt. Es stehen zwei Patrouillenboote zur Verfügung.«
    Lila musterte den Cabo an ihrer Seite, schließlich meldete sie sich zu Wort. » Wird bei dem Außenteam noch eine Ärztin gebraucht?«
    Professor Sander lächelte. » Könnte auf alle Fälle nicht schaden. Es wird kein Spaziergang.«
    » Dann bin ich dabei«, entschied Lila Faro, und ihre Stimme duldete keinen Widerspruch.
    Cuiabá, Bundesstaat Mato Grosso
    » Das war gute Arbeit, Zagallo«, sagte der Polizeichef und schlug ihm anerkennend auf die Schulter.
    » Noch hat er nicht gestanden«, entgegnete Zagallo.
    » Die Beweise sind erdrückend, ganz egal ob er redet oder weiterhin schweigt. Es besteht kein Zweifel an seiner Täterschaft. Er hatte das Blut seines Bruders an seinen Händen, und auch am Spaten wurden seine Abdrücke gesichert. Sie haben diese bestialischen Morde gemeinsam begangen und die Leichen auf dem Feld verscharrt. Als dann bekannt wurde, dass vom Inhaber neue Beete angelegt werden sollten, bekamen sie kalte Füße und haben die Leichen wieder ausgegraben und in unserer schönen Stadt verteilt.«
    » Wir haben aber noch kein Motiv«, wandte Zagallo ein.
    » Motiv hin oder her«, tat der Polizeichef den Einwand ab. » Es gibt Menschen, die Spaß am Leiden anderer haben. Das ist nun einmal so, die Menschen sind einfach nur schlecht.«
    » Männer, Frauen und Kinder, es gibt keinen speziellen Opfertyp, und außerdem haben sie die Leichen verbrannt, das muss einen Grund haben.«
    » Sie wollten einfach nicht, dass uns die Identität der Opfer zu ihnen führt. Nein, Zagallo, wir haben dort eine Bestie in unserer Zelle sitzen. Schreiben Sie Ihren Bericht, der Bezirksrichter wartet bereits darauf, und schließen Sie den Fall ab. In drei Wochen steht uns der Empfang des argentinischen Staatschefs ins Haus, da brauche ich jeden Mann.«
    Noch einmal schlug ihm der Polizeichef anerkennend auf die Schulter. » Wirklich gute Arbeit, das gilt auch für Sie, Falcáo«, sagte er noch, wandte sich um und verließ das kleine und stickige Büro.
    Zagallo seufzte, nachdem der Polizeichef draußen war.
    » Er ist froh, dass er den Fall abschließen kann«, bemerkte er verbittert. » Die acht unverbrannten Leichen, die auf dem Gelände gefunden wurden, stammen alle aus den Favelas. Tagelöhner, für die sich niemand interessiert.«
    » Und was denkst du?«
    Zagallo griff in die Schublade seines Schreibtisches und warf einen Aktenordner vor Falcáo auf den Tisch. » Das sind die Obduktionsberichte. Die Leichen wiesen allesamt Verletzungen im Bauchraum auf. Außerdem fehlten teilweise Organe. Der Gerichtsmediziner schreibt, dass zum Teil Leber, Nieren, Herz und Lunge fachmännisch entnommen wurden. Wenn du mich fragst, dann sind wir einer Bande illegaler Organhändler auf der Spur. Mit funktionstüchtigen Organen ist eine Menge Geld zu machen. Reiche Organempfänger zahlen Unsummen, damit sie weiterleben können. Was zählt da schon das Leben dieser armen Schlucker.«
    » Organhandel?«
    » Deshalb wurden die Leichen angezündet. Niemand sollte etwas merken. Und deswegen auch scheinbar wahllos Kinder, Frauen und Männer. Morde ganz nach Bedarf, und einzig und alleine, um an gesunde Organe zu kommen.«
    » Und wie passt dieser Tizio in das Bild?«
    Zagallo machte eine abfällige Handbewegung. » Er war ein kleines Licht in dieser Organisation. Wahrscheinlich hat er nicht einmal gewusst, für wen und weswegen er die Drecksarbeit macht. Ich glaube ihm sogar, dass auch sein Bruder da mitmischte und dabei half, die Leichen verschwinden zu lassen.«
    Falcáo schaute nachdenklich auf den Aktenordner. » Wenn wir den Fall abschließen, dann haben wir keine Chance mehr, weitere Ermittlungen zu führen.«
    » Und genau deswegen werden wir weitermachen.«
    » Und der Chef?«
    » Das

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