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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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seinen Weg fort und überquerte die Bowie Street. Kurz verharrte er im Schatten eines Baumes. Etwa einhundert Meter trennten ihn von Hastings’ Anwesen, aber nirgends gab es einen Hügel oder eine erhöhte Stelle, von der aus er einen Blick über die Mauer hätte werfen können. Er wollte schon weitergehen, als ein Wagen die Bowie Street entlangfuhr und vor dem Tor stehen blieb. Es war ein Polizeiwagen des Iberville Parish Police Department, wie die Aufschrift des Wagens erkennen ließ. Die Polizisten blieben im Wagen sitzen und sprachen mit den Wachmännern. Lautes Lachen drang zu Gene herüber. Hastings hatte offensichtlich auch die Polizei hinter sich. Er drückte sich tiefer in den Schatten des Baumes, um nicht bemerkt zu werden. Der Polizeiwagen stand dort ein paar Minuten, bis er in Richtung Samstown davonfuhr. Angesichts des so gesicherten Areals wurde Gene klar, dass es nicht einfach sein würde, mit Hastings in Kontakt zu treten. Er musste sich etwas einfallen lassen. Und er hatte schon eine Idee.
    An Bord der Corvette Barroso, vor Urucará, Amazonasgebiet
    Mit einer Barkasse wurden Luisa Behringer, Professor Sander, Antonio Pinto und Anne Arlette an Bord der Corvette Barroso gebracht, die vor Urucará im Flachwasser dümpelte. Die Offiziere führten sie in die Messe, wo sie von Coronel Santoro, dem militärischen Oberbefehlshaber, erwartet wurden.
    » Ich freue mich, dass Sie hier sind«, wurde Professor Sander von dem großen, grauhaarigen und aristokratisch wirkenden Offizier empfangen. Sander erwiderte die freundliche Begrüßung und stellte dem Offizier sein Team vor. Coronel Santoro reichte jedem die Hand und wies hinüber zum großen Tisch, an dem schon mehrere Personen Platz genommen hatten.
    » Das ist unser kommandierender Militärarzt Doktor Braga«, stellte er einen weiteren uniformierten Soldaten am Tisch vor. » Er leitet das Camp in der Stadt und wird eng mit Ihnen zusammenarbeiten.«
    Doktor Braga erhob sich und nickte förmlich.
    Coronel Santoro ging weiter. » Mister Rosburn und Doktor Madson sind von der amerikanischen Regierung zu unserer Unterstützung entsandt, wofür wir sehr dankbar sind. Das Labor, in dem Sie arbeiten werden, wurde uns von der amerikanischen Marine zur Verfügung gestellt.«
    Rosburn erhob sich und reichte Professor Sander die Hand. » Ich freue mich sehr und hoffe, dass wir gut vorankommen. Uns ist an einer guten Zusammenarbeit sehr gelegen, Professor Sander.«
    » Vielen Dank«, antwortete Professor Sander. » Ich hörte schon, dass uns die CDC unterstützen wird.«
    Rosburn lächelte ein wenig verlegen. » Doktor Madson vom Seuchendienst des amerikanischen Militärs hat die Leitung des Labors inne, es ist schließlich eine Einrichtung der Navy.«
    » Die USAMRIID mischt mit, aber ich dachte, die CDC würde hier vor Ort die Koordination übernehmen, zumal uns doch Professor Joanna Kim unterstützen wird, die auch die Forschungsgruppe im Referenzlabor in Atlanta leitet.«
    Rosburn räusperte sich. » Ich sehe es nicht als hinderlich, wenn verschiedene Institutionen unabhängig voneinander agieren. Und die USAMRIID hat große Erfahrungen auf dem Gebiet der Virologie. Doktor Madson ist sozusagen unsere gemeinsame Schnittstelle zwischen allen Beteiligten.«
    Doktor Madson erhob sich und reichte Sander die Hand. » Auf eine gute Zusammenarbeit. Ich bin ebenfalls erst heute hier angekommen. Das ist eine schöne Scheiße, in der wir hier sitzen, was?«
    Coronel Santoro schob den Professor sanft weiter. » Und hier haben wir Doktor Lila Faro aus São Sebastião do Uatumã und Corporal Silveira Jesus von der Militärpolizei. Die beiden haben die ersten Fälle diagnostiziert und können uns bei der Suche nach dem Indexfall behilflich sein. Außerdem haben wir, so wie Sie es in Ihrem Schreiben wünschten, aus einem nahen Dorf ein paar erfahrene Jäger rekrutiert, die Ihrem Team vor Ort behilflich sein werden.«
    Nachdem Coronel Santoro die Anwesenden vorgestellt hatte, bat er Professor Sander und das WHO -Team, sich zu setzen.
    Nachdem auch er Platz genommen hatte, atmete er erst einmal tief durch. » Nun, meine Damen und Herren, wir stehen vor einer großen Herausforderung. Wir wissen bislang nur, dass es sich um eine Virusinfektion handelt, an der bereits vierhundert Menschen gestorben sind. Weitere fünfhundert Erkrankte sind derzeit im Camp nahe der Stadt untergebracht. Wir haben keine Ahnung, um was für einen Virustyp es sich handelt. Aber wir müssen davon ausgehen,

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