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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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schaute hinein. Tabak befand sich darin.
    » Ich glaube, wir sind hier nicht alleine«, murmelte er. Der Cabo nickte zustimmend. » Einige Überlebende sind wohl zurückgekehrt und haben das Dorf in Brand gesteckt.«
    » Was machen wir jetzt?«, fragte Rosburn.
    Farraz musterte die drei leichten Patrouillenboote, die vor dem Ufer ankerten. » Hier werden wir nichts mehr finden, was für uns von Nutzen ist. Was schlagen Sie vor, Doktor Behringer?«
    » Wo finden wir die nächsten Höhlen?«, mischte sich Doktor Hagen ein.
    Farraz warf Henrique einen fragenden Blick zu.
    » In der Serra do Jatapu«, antwortete der Soldat.
    » Wie weit ist das von hier entfernt?«
    » Zwölf Stunden mit den Booten und noch einmal drei zu Fuß«, antwortete Henrique.
    » Worauf warten wir dann noch?«, fragte Doktor Hagen ungeduldig.
    » Ich glaube nicht, dass sich die Kerle so weit nördlich von hier aufgehalten haben«, mischte sich der Cabo ein. » Erfahrungsgemäß liegt ihr Einzugsgebiet nie weiter als fünfzig Kilometer vom Camp entfernt, und ein schiffbarer Fluss muss immer in der Nähe sein. Ich denke, sie sind längst schon über alle Berge.«
    Luisa Behringer drängte sich in den Vordergrund. » Wir sind hier, um den Index-Fall ausfindig zu machen«, sagte sie. » Dazu wäre es natürlich gut, wenn wir mit Überlebenden aus dem Ort sprechen könnten. Aber da niemand mehr hier ist, sind wir auf uns allein gestellt.«
    » Sollten wir nicht nach Brás?«, entgegnete der Cabo. » Dorthin haben sich viele von ihnen aufgemacht. So hat uns jedenfalls ein Einwohner berichtet.«
    Luisa nickte. » Brás wird unsere nächste Station sein«, sagte sie entschlossen. » Aber erst einmal bleiben wir hier und machen uns an die Arbeit.«
    » Und die Höhlen?«, widersprach Hagen aufgeregt. » Die Spalten und die Fledermäuse …«
    » Sie haben es gehört, Doktor«, unterbrach Rosburn den Versuch des kleinen und schmächtigen Mannes, Luisa von einer Fahrt in die Serra do Jatapu zu überzeugen.
    » Der Cabo hat recht, hier ist nichts mehr von der Siedlung übrig«, sagte Tenente Farraz. » Wir sollten nach Brás.«
    » Wir bleiben hier und suchen nach dem Wirt«, beharrte Luisa Behringer energisch. » Es kann kein Mensch sein, das Virus ist noch nicht an den Menschen angepasst. Deswegen schlage ich vor, wir teilen uns in drei Gruppen und schwärmen aus. Nager, Vögel, Affen – jedes Wirbeltier, mit dessen Kot diese Menschen in Kontakt gekommen sein könnten, ist für unsere Untersuchungen von Belang. Vor allem Kadaver, doch auch von lebenden Tieren brauchen wir Blutproben, damit ich das Serum testen kann. Wir haben Netze, Betäubungsgewehre, genügend Einwegspritzen und Schnelltests. Zu jeder Gruppe gehören ein Arzt und ein Jäger. Seien Sie mit Ihren Aufzeichnungen sorgfältig. Dieses ehemalige Camp ist unsere einzige Spur, und wenn wir davon ausgehen, dass das Virus hier ausgebrochen ist, dann sollte es hier auch zu finden sein. Wir müssen aber sehr vorsichtig sein, verwenden Sie Mundschutz und Handschuhe. Wenn wir hier fertig sind, fahren wir nach Brás. Die Armee ist schon dort, und die Bewohner werden sicherlich gerne behilflich sein.«
    » Das letzte Mal, als ich nach Brás kam, wurde mein Kommandant erschossen«, murmelte der Cabo.
    Lila Faro legte ihre Hand auf seinen Arm. » Diesmal wird so etwas nicht passieren.«

26
    St. Jude Children’s Research Hospital, Memphis, USA
    Das laute Schnarren des Summers riss Doktor Raider, die diensthabende Ärztin der Notfallaufnahme, aus ihrem traumlosen Schlaf. Vor vierzehn Stunden hatte ihre Schicht begonnen. Turbulent war es in der Notaufnahme zugegangen, einige chirurgische Notfälle, fiebrige Erkältungen und Vergiftungserscheinungen hatten das Team auf Trab gehalten. Seit zwei Stunden war es ruhig geblieben. Die Ärztin hatte die Pause genutzt, um ein klein wenig zu schlafen. Noch acht Stunden Dienst lagen vor ihr. Doch nun war es mit der Ruhe erst einmal vorbei.
    Sie streifte sich ihren weißen Kittel über und rannte aus ihrem Ruheraum. Vor dem Behandlungsraum der Notfallstation wartete bereits ihr Team auf sie.
    » Weiß man schon, was auf uns zukommt?«, fragte sie die Oberschwester.
    » Ein vierjähriges Mädchen«, antwortete die dunkelhäutige Frau knapp. » Hohes Fieber, Hals-, Kopf - und Gliederschmerzen und beginnende Atemnot.«
    » Ist alles vorbereitet?«
    » Sauerstoff bereit«, antwortete der breitschultrige Pfleger mit den dunklen, gegelten Haaren und dem langen

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