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Mutter der Monster

Mutter der Monster

Titel: Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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habt.«
    »Webster! Percy!«, drang eine laute Stimme durch die Gasse.
    »Jungs, wo seid ihr? Ihr wisst, was ich davon halte, wenn ihr euch hinter meinem Rücken davonschleicht. Es gehört sich nicht, eure Mama zu ärgern.«
    Buffy spürte, wie sich Angel an ihrem Rücken abrupt verspannte. »Dreh dich bloß nicht um«, warnte er.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht glaube, dass dir gefallen wird, was du dann siehst.«
    »Ich bin hier, Mama!«, quiekte Webster. Er machte ein paar zögernde Schritte aus dem Müll und zeigte mit einem zitternden Finger auf Buffy. »Sie hat Percy getötet, Mama! Sie hat ihn von hinten erstochen. Sie hat ihm nicht einmal einen ehrenvollen Tod gegönnt.«
    Buffy hörte, wie die Vampirmutter tief in ihrer Kehle knurrte, und spürte, wie sich bei dem Laut ihr Magen 65

    zusammenzog. Sie hatte dieses Geräusch früher schon gehört.
    Oft genug, um zu wissen, wie das Böse klang, und dass der Klang immer derselbe war, ganz gleich, in welcher Gestalt das Böse daherkam.
    »Unverschämte Göre«, dröhnte die Stimme der Vampirmutter durch die Gasse. »Feigling.«
    »Nun, entscheide dich«, rief Buffy zurück. »Was von beidem bin ich nun?«
    Die einzige Antwort bestand aus dem Klappern hochhackiger Schuhe, die sich unaufhaltsam näherten.
    »Lass meinen Jungen in Ruhe«, zischte die Vampirmutter.
    »Dann verspreche ich dir, dass ich nett zu dir sein werde. Ich werde dich nur töten.«
    »Ich habe es euch ja gesagt«, rief Webster triumphierend.
    »Meine Mama ist jetzt hier und ihr könnt nicht...«
    Ohne Vorwarnung öffnete sich die Hintertür des Bronze und eine Gestalt trat schwankend auf die Gasse hinaus. Jemand, der mehr Trankopfer dargebracht hatte, als gut für ihn war, könnte man sagen. Er hielt eine Hand vor den Mund und presste die andere gegen den Bauch.
    »Verschwinde!«, schrie Buffy.
    Verdutzt hob der junge Mann den Kopf. Im trüben Licht der Gasse sah Buffy, dass seine verquollenen Augen nicht auf sie gerichtet waren, sondern auf einen Punkt irgendwo hinter ihr.
    Sah, wie seine Augen groß, größer, am größten wurden – und sein Gesicht die Farbe von Kalk annahm.
    Er fuhr herum und beugte sich nach vorn. Und gab alles von sich, was er an der Bar konsumiert hatte.
    »Iiiih!«, kreischte Webster. »Sieh, was du mit meinen neuen Schuhen gemacht hast!«
    Okay, dachte Buffy. Das reicht. Es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden.

    66

    Sie machte zwei schnelle Schritte, stieß den betrunkenen Jungen zurück ins Bronze und versetzte der Tür einen schwungvollen Tritt, sodass sie hinter ihm zufiel.
    Hinter ihr brüllte die Vampirmutter auf. Buffy hörte, wie Knochen gegen Knochen prallten, als sie Angel rammte und wieder zurückwich. Die Vampirin knurrte erneut, diesmal wild und raubtierhaft. Buffy hob den Pflock, den sie noch immer in der Faust hielt, und machte einen weiteren Schritt nach vorn.
    »Meine Mama ist direkt hinter dir«, warnte Webster sie nervös, während er zurückwich. Er rutschte auf dem Erbrochenen aus. »Du kannst nicht...«
    Diesmal schnitt ihm Buffy das Wort ab. Sie machte einen letzten Schritt und stieß blitzartig mit dem Pflock zu. Das zugespitzte Holzstück bohrte sich in Websters Brust.
    »Wollen wir wetten?«, fragte die Jägerin.
    »He!«, entfuhr es Webster. »Du hast es trotzdem getan. Das durftest du nicht.« Dann, wie sein Bruder, zerfiel er zu Staub.
    Das Snickers-Papier schwebte einen Moment in der Luft, sank dann langsam zu Boden und vereinigte sich mit dem übrigen Müll.
    Buffy hörte, wie es hinter ihr in der Gasse totenstill wurde.
    Langsam drehte sie sich um und erstarrte dann. Jetzt konnte auch sie die Vampirmutter sehen, die ein Stück weiter die Gasse hinunter hinter Angel stand.
    Sie war groß, fast so groß wie Angel, und sie war eindeutig viel breiter als er. Sie trug ein türkisblaues Kleid, das mit riesigen weißen Blumen gemustert war. Sie sahen wie Margeriten aus, aber Buffy konnte es nicht mit Sicherheit sagen.
    Was sie wohl erkennen konnte, war, dass die Blumen in der Mitte dieselbe Farbe hatten wie die Augen der Vampirmutter.
    Ein wildes, grelles Gelb.
    Die Haare hatte sie zu einer voluminösen, verdrehten Frisur hoch gesteckt, die von einer riesigen, mit Rheinkieseln 67

    besetzten Spange zusammengehalten wurde. Ihre Füße steckten in türkisblauen Schuhen mit Blümchenriemen.
    Buffy konnte die Spannung in der Luft so deutlich spüren, als hätte sie sich verstofflicht. Und da war noch etwas anderes.
    Etwas, das ihr am

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