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Mutter der Monster

Mutter der Monster

Titel: Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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nicht wahr?«, fragte sie mit vor Hohn triefender Stimme. »Ihr denkt, dass ich die Chance vertun werde, den Tod meiner Söhne zu rächen, indem ich versuche, allein mit euch fertig zu werden.«
    Die Vampirmutter blieb stehen und verzog das Gesicht zu einem grausigen Lächeln.
    »Okay, jetzt habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache«, sagte Buffy.
    »Das solltest du auch, Mädchen«, meinte die Vampirmutter.
    »Ich werde dafür sorgen, dass du dir wünschst, nie geboren zu sein.«
    Erneut warf die Vampirmutter ihren Kopf zurück.
    »Vergeltung«, schrie sie mit rauer, verzerrter Stimme.
    »Mächte der Unterwelt, Mächte der Finsternis, erhört meinen Ruf. Erhört den Schrei einer Mutter, die um Vergeltung fleht.
    Verschafft mir Gerechtigkeit! Erhebt euch und rächt den Tod meiner Söhne!«
    Wie als Antwort grollte über ihren Köpfen, am klaren Nachthimmel, ein Donnerschlag.
    »Ich kann es ganz und gar nicht leiden, wenn sie Verstärkung herbeirufen«, sagte Angel.
    »Ich schlage vor, wir erledigen sie, bevor noch mehr von ihrer Sorte auftauchen«, meinte Buffy.
    Buffy glitt einen Schritt nach vorn. Die Vampirmutter senkte den Kopf und sah ihr direkt in die Augen.
    »Mach dich bereit«, sagte sie. »Dein Ende naht.«
    »Du meinst wohl, es steht kurz bevor«, konterte Buffy. »Nur dass du dich vertan hast. Es geht um dein Ende. Durch meine Hand.«

    74

    Sie hob den Pflock, doch in diesem Moment pfiff ein eisiger Windstoß durch die Gasse. So stark, dass er ihren Vormarsch stoppte und sie dann zurücktrieb. Buffy hob die Hände, um ihre Augen vor dem heulenden, schneidenden Wind zu schützen.
    Sie glaubte zu hören, wie Angel ihren Namen schrie, aber sie war sich nicht sicher. Der Sturm übertönte alles.
    Dann, so schnell, wie er gekommen war, ließ der plötzliche Wind wieder nach. Die Luft um Buffy war absolut still, schwer wie Blei. Dann begann sie zu flimmern, als hätte sich das Pflaster der Gasse in eine riesige heiße Herdplatte verwandelt.
    Dünne Nebelschwaden stiegen auf, Tentakeln gleich. Roter Nebel, der die Farbe von Schwefel hatte.
    Höllenfeuer.
    »Warum habe ich nur das Gefühl, dass heute nicht meine Nacht ist?«, murmelte Buffy.
    Plötzlich explodierte die Luft vor ihr und eine Gestalt erschien.
    Eine Frau. Hoch gewachsen. Majestätisch. Riesig. So groß, dass alle anderen in der Gasse, die Vampirmutter eingeschlossen, neben ihr wie Zwerge wirkten.
    Am Ende der Säule, die ihr Hals war, saßen vier Gesichter.
    Oder zumindest nahm Buffy an, dass es vier waren. Sie konnte in Wirklichkeit nur drei sehen, jenes, das sie anstarrte, und die beiden, die den Gassenwänden zugewandt waren. Aber wenn jemand Augen am Hinterkopf hatte, dann diese Gestalt.
    Irgendwo in Buffys Nähe erklang Angels Stimme. »Dies ist dann wohl der Grund dafür, dass heute nicht deine Nacht ist, würde ich mal vermuten.«
    »Der Kandidat hat 100 Punkte«, sagte Buffy. »Äh – ich nehme an, das hier ist niemand, den du kennst?«
    »Tut mir Leid«, erwiderte Angel. »Niemand aus meiner Nachbarschaft.«
    Die Haut der Frau war von einem seltsamen, stumpfen Grau, eine Farbe, die Buffy vorher nur einmal gesehen hatte. Auf 75

    Fotos von der Landschaft rund um den Vulkan St. Helens kurz nach dessen Ausbruch.
    Eine Farbe, die keine Farbe war. Das einzig Lebendige inmitten der öden Landschaft dieser Aschegesichter waren die Augen, vier rot glühende Augenpaare.
    »Ich bin Nemesis«, sagte die Gestalt mit allen vier Mündern gleichzeitig. Nur der Tonfall variierte, um Nuancen, die sich scharf voneinander abgrenzten, um dann wieder miteinander zu verschmelzen. Als würde jede Stimme eine leicht veränderte Version derselben Geschichte erzählen. Buffy spürte die Macht der Stimmen bis ins Mark ihrer Knochen.
    »Nemesis«, wiederholte die Gestalt, »die ausgleichende Gerechtigkeit. Warum wurde ich heraufbeschworen?«
    »Um großes Unrecht zu rächen«, schrie die Vampirmutter heiser und warf sich der riesigen Gestalt zu Füßen. »Meine prachtvollen Jungs, meine Schätzchen, sind ermordet, massakriert worden. Ich flehe die Mächte der Finsternis an, ihren Tod zu rächen.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Buffy. »Warum gesellst du dich nicht einfach zu ihnen?«
    Sie trat einen Schritt vor. Doch bevor sie den nächsten machen konnte, hob Nemesis eine Hand. Wieder heulte der eisige Wind durch die Gasse. Buffy spürte, wie er messergleich in ihre Haut schnitt. Sie wich einen Schritt zurück, und der Wind ließ nach.
    »Okay«, keuchte

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