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Mutter der Monster

Mutter der Monster

Titel: Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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geräumige Küche folgte, deren Tapete mit etwas gemustert war, das Willow einmal als giftige Blume bezeichnet hatte. Fingerhut.
    Nemesis ging zur anderen Seite des Raumes und steuerte eine der beiden nebeneinander liegenden Türen an.
    Jetzt wird es ernst, dachte Buffy. Die Lady oder der Tiger?
    »Du solltest dir lieber den Kopf darüber zerbrechen«, sagte Nemesis, »was hier drinnen ist.«
    Sie riss eine der Türen auf. Buffy zuckte zusammen und schüttelte dann den Kopf.
    »Soll ich etwa in einer Besenkammer nach meiner Mutter suchen?«
    Nemesis warf die Tür mit einer derartigen Wucht zu, dass die an der Wand hängenden Essteller in ihren Halterungen klirrten.
    »Ich hasse das«, sagte sie, um dann zwei Schritte nach links zu treten. »Worüber du dir wirklich den Kopf zerbrechen solltest, ist hier drinnen.«
    Triumphierend öffnete sie die zweite Tür. Buffy konnte eine düstere Treppe erkennen, die nach unten in die Dunkelheit führte.
    Ein Keller. Was für eine Überraschung, dachte Buffy. Wieso konnte sie nicht einmal zur Abwechslung gegen etwas 109

    kämpfen, das sich über dem Boden aufhielt? Zum Beispiel in einem Park? Bei Tag. Während im Hintergrund die Vögel zwitscherten.
    Buffy trat zur obersten Stufe und spähte nach unten. Das Haus der Vampirmutter war makellos sauber. Nicht ein Staubkorn war zu sehen. Aber die in den Keller führende Treppe war völlig verstaubt und von Spinnweben überzogen.
    »Sobald du einen Fuß auf diese Treppe setzt«, sagte Nemesis, »betrittst du die Welt der Prüfung und lässt die Welt, die du kennst, hinter dir zurück.«
    Großartig, dachte Buffy. Wenn dies nicht eine besonders ausgefallene Umschreibung für »Niemand kann voraussagen, was passiert« war, wollte sie einen Besenstiel fressen.
    »Was gibt es da unten?«, fragte sie. »Monster?«
    Nemesis nickte. »Du hast es erraten. Wenngleich die Sorte allein von dir abhängt.«
    Buffy verdrehte die Augen. Sie hätte wissen müssen, dass es sinnlos war, eine direkte Frage zu stellen. Heutzutage bekam ein Mädchen nie eine direkte Antwort von jemandem, der älter als 300 Jahre war.
    »Pass jetzt genau auf und höre die Bedingungen deiner Prüfung«, ließ sich die Ausgleicherin mit donnernder Stimme vernehmen. »Deine Widersacherin hat die Mächte der Finsternis angerufen, den Tod ihrer Söhne zu rächen...«
    »Das weiß ich. Ich war schließlich dabei«, unterbrach Buffy.
    »Schweig!«, fauchte Nemesis.
    »Entschuldigung«, murmelte Buffy.
    »Deine Widersacherin hat einen bemerkenswerten Familiensinn gezeigt«, fuhr Nemesis fort. Buffy versuchte nicht darauf zu achten, dass ihr Gegenüber wie Giles klang.
    »Insbesondere für eine Vampirin. Statt ihre Söhne zu verlassen oder auf der Stelle zu töten, hat sie sie verwandelt und in all diesen Jahren bei sich behalten. Weil sie sie liebte, auf ihre eigene Art. Deine Prüfung wird bestimmen, wessen Liebe 110

    stärker ist, die der Vampirmutter zu ihren Söhnen oder deine zu deiner Mutter.«
    Nun, das sollte kein Problem sein, dachte Buffy. Sie spürte, wie sie sich zum ersten Mal, seit sie das Haus der Vampirmutter betreten hatte, allmählich entspannte.
    Wenn es darum ging, wessen Liebe stärker war, Buffys oder Vampmamas, dann sollte Buffy diese Prüfung mühelos bestehen.
    Sie war ein Mensch. Mrs. Walker nicht. Sie war eine Vampirin, ein Wesen ohne Seele. Was sie für ihre Söhne empfand, konnte man gewiss nicht einmal ansatzweise mit dem vergleichen, was Buffy für Joyce fühlte. Mrs. Walker hatte schon vor langer Zeit ihre Fähigkeit verloren, wahre Liebe zu empfinden.
    »Wenn deine Liebe stärker ist«, fuhr Nemesis fort, »dann wird sie beziehungsweise du den Sieg davontragen und Mrs.
    Walkers Gesuch um Vergeltung wird nicht stattgegeben. Du wirst deine Mutter finden, sie befreien und mit ihr unversehrt in die Oberwelt zurückkehren, in die Welt, die du kennst.«
    »Klingt nach einer Menge Aufwand für ein vorhersehbares Ergebnis«, bemerkte Buffy. »Ich bin ein Mensch; sie ist es nicht. Ende der Geschichte. So einfach ist das.«
    Nemesis lächelte wölfisch. »Meinst du wirklich?«, fragte sie.
    »Ich dachte eigentlich, dass du inzwischen begriffen hättest, dass die Liebe ganz und gar nicht einfach ist.«
    Unvermittelt lief der Jägerin ein Schauder über den Rücken.
    Es stimmt, dachte sie. Bilder von Menschen, die sie liebte und die behaupteten, sie zu lieben, tanzten vor ihrem geistigen Auge.
    Ihre Freunde, die immer für sie da waren. Ihr Vater, der es

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