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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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leeren Stuhl neben Rachel zurück, ohne seine Jacke loszulassen. »Wie ich sehe, fehlt hier noch einer im Team. Hier ist euer neuer Mitspieler.« Sie drückte Tom in den Sitz. »Das müsste passen. Dieser Platz ist so gut wie jeder andere.« Sie schob seinen Stuhl energisch vor. Sein Bein berührte Rachels. »Nur, damit die Teilnehmerzahl stimmt.« Sprach’s und eilte davon.
Runde 1: Allgemeinwissen
    »Am besten füllen Sie das aus, Mr Orchard«, schlug Georgina vor und schob ihm den Antwortbogen hin.
    »Gern«, erwiderte er. »Bitte nennen Sie mich Tom.«
    »Also gut!«, donnerte Martyn Pryce. »Los geht’s. Hier kommt die erste Frage: Der heilige St. Ambrosius ist ein Schutzpatron. Für wen?«
    Das wussten alle. Das Bild des Heiligen mit dem Bienenkorb hatte Rachel als Erstes auf die Zeitleiste gemalt.
    »Guter Anfang«, sagte Tom. »Wo sind die Stifte?«
    »Bea hat sie verteilt. Hat sie uns etwa keinen gegeben?«, fragte Georgina. »Unglaublich! Wie tief will sie denn noch sinken? Hat jemand einen Stift?« Keiner meldete sich. »Na prima. Zwei bescheuerte Fondue-Geräte, ein Haufen Edelweiß, aber kein Stift!«
    »Ich habe meine Buntstifte dabei«, sagte Rachel und öffnete ihre Handtasche. »Aber das sind meine Lieblingsstifte. Geh bitte vorsichtig damit um!«
    Georgina riss sie Rachel aus der Hand und gab sie Tom. »Da, Mr Orchard. Tom. Jetzt konzentriert euch, Leute. Lieblingsstifte, ts. Werdet ihr euch wohl konzentrieren?«
    »Wen oder was stellt das Logo von Starbucks dar?«
    »Hoho!« Deborah hüpfte auf der Stelle und flüsterte den anderen die Antwort zu. »Ich habe Kaffee vergessen. Über Kaffee weiß ich auch eine Menge .«
    »Wie viele Zähne hat eine Schildkröte?«
    »O ja!« quietschte Heather. Sie flüsterte Tom die Antwort ins Ohr. »Das einzige Haustier, gegen das Guy nicht allergisch ist.« Sie klatschte triumphierend in die Hände. »Daher weiß ich es.«
    »Wo befand sich die erste Rolltreppe Englands?«
    Das wusste Deborah auch. »Und Einzelhandel!«, teilte sie der Runde mit. »In Einzelhandelsfragen bin ich einfach fabelhaft .«
    »Welcher Planet hat die höchsten Temperaturen?«
    Das wusste jeder.
    »Sherlock Holmes stürzte einen Wasserfall hinab. Welchen?«
    Rachel und Tom steckten die Köpfe zusammen und berieten sich.
    »Welchen Beitrag zur Textilwirtschaft und zur angloamerikanischen Zusammenarbeit leistete Dr. Wallace Carothers?«
    »Ich! Ich weiß es!«, piepste Deborah. »Mit Kleidung kenne ich mich auch aus. Da bin ich Expertin .«
    Sieh an, sieh an, dachte Georgina. Wir sind ja ein richtiges Team. Wer hätte das gedacht? Sie warf einen verstohlenen Blick zum Nachbartisch. Bea und Tony machten ein großes Theater wegen der Getränke. Die übrigen drei Mitstreiterinnen saßen hoch konzentriert wie die Streber über ihrem Antwortbogen, während Chris einfach dahockte und grinste. Dieses Grinsen kannte Georgina genau. Es gehörte zu einem Menschen, der völlig aufgeschmissen war, aber so tat, als wäre er das nicht. Das Grinsen eines Idioten, der die Kunst der vorgetäuschten Intellektualität perfekt beherrscht. Ihrer Erfahrung nach handelte es sich um das Grinsen eines Arschgesichts. Nicht zum ersten Mal empfand sie stumme Wut darüber, dass er es tatsächlich gewagt hatte, ihre Freundin Rachel zu verlassen.
    »In welchem Buch gibt es eine Kapitelüberschrift mit dem Titel: ›Das Treiben von Tieren nach Sonnenuntergang‹?«
    Guy sprang auf und diktierte Tom die Antwort. »Das muss die Straßenverkehrsordnung sein«, flüsterte Heather. »Was anderes hat er nicht gelesen.«
    »Über wen schrieb Chaucer: ›Er lernte gern und gern mocht’ er lehren‹?«
    »Das könnt ihr mir überlassen«, sagte Tom.
    »Wer hat Mr Chips erfunden?«
    »Das auch.« Er grinste.
    »Wo liegen die Gebeine des heiligen St. Edmund begraben?«
    Fragende Gesichter. »Mist!«, sagte Georgina. »Bis jetzt hatten wir uns so gut geschlagen.« Dann flüsterte Rachel Tom was ins Ohr und drückte sich an ihn, als er zurückflüsterte. Sie schlug die Hand vor den Mund, sagte noch was, das er als brillant bezeichnete, doch sie meinte, er habe es zuerst gewusst, woraufhin beide die Köpfe noch enger zusammensteckten und kicherten, während Tom die Antwort niederschrieb. Als er sich wieder aufrichtete, saßen die beiden noch enger beieinander. Sieh mal einer an, dachte Georgina.
    Sieh mal einer an.
Runde 2: Worte und Zahlen
    »Wenn es eines gibt, auf das St. Ambrose stolz sein kann, dann das: Alle Kinder verlassen

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