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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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irgendwelchen Strohhalmen, Danielle“, erwidert er müde. „Ich versuche, dir zu helfen – um Max zu retten, verdammt noch mal –, und du tust alles, um das zu verhindern.“
    „Tony, bitte, hör mir zu“, sagt sie beschwörend. „Ich hoffe, du weißt, was ich … für dich empfinde.“
    „Und ich für dich“, entgegnet er traurig. „Aber wir haben keine Chance, wenn du so weitermachst. Pass auf, die Suche bei Fastow hat Früchte getragen. Er hat es getan.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich meine, dass wir endlich einen richtigen Verdächtigen haben – außer Max.“ Seine Stimme ist fest. „Du kannst deine wilde Jagd und den Versuch, es der Mutter anzuhängen, aufgeben. Abgesehen davon, dass das sowieso nicht funktioniert hätte, was du auch erkennen würdest, wenn du nicht so viel Angst hättest, sondern dir die Beweise ruhig und professionell anschauen würdest.“ Er hält einen Moment inne. Sie hört das Rascheln von Papier. „Smythes toxikologisches Gutachten ist da. Genauso wie Max’ Blutanalyse und die chemische Zusammensetzung der Tabletten.“
    Danielles Herz galoppiert. „Was ist das Ergebnis?“
    „Du warst auf der richtigen Spur“, bestätigt er. „Fastow ist in Wien gefeuert worden, was allerdings unter den Teppich gekehrt wurde. Er hatte ein psychotropisches ‚Wundermittel‘ entwickelt, das, auch wenn es in mancherlei Hinsicht erstaunlich war, furchtbare Nebenwirkungen auslöste. Wie es scheint, wurde Fastow verdächtigt, während der klinischen Testphase Daten gefälscht zu haben, doch offensichtlich konnte die Klinik das nicht beweisen, weshalb sie ihn nur gefeuert hat. Als Fastow klar wurde, dass man ihn erwischt hatte, hat er ihnen vermutlich damit gedroht, sie wegen Vertragsbruchs zu verklagen – schließlich wusste er ja, dass sie ihm nichts nachweisen konnten. Deshalb haben sie ihm scheinbar ein gutes Arbeitszeugnis ausgestellt, nur um ihn loszuwerden.
    Wie auch immer, es ist ziemlich klar, dass Fastow eine ganze Weile nur darauf aus war, sich einen Namen zu machen. Max hat herausgefunden, dass er enge Kontakte zu einem Schweizer Pharmaunternehmen unterhält, mit dem er ein neues Medikament auf den Markt bringen will. Dein Junge ist wirklich erstaunlich.“
    Vor ihrem Auge blitzen die blauen Kapseln auf. „Was für ein Medikament?“
    Wieder raschelt Papier. „Smythes Abschlussbericht und die toxikologischen Gutachten, die wir haben, stimmen überein. Das Labor hat keine Ahnung, was die chemischen Substanzen sind, die sich in Max’ Blut befinden. Sie wurden zur weiteren Analyse in ein Speziallabor nach New York geschickt. Niemand weiß, was das für ein Zeug ist.“
    Sie schließt die Augen. „Max“, wispert sie. Dann reißt sie die Augen wieder auf. „Tony, du musst eine einstweilige Verfügung gegen Fastow und Maitland erwirken. Max nimmt immer noch deren Medikamente – abgesehen von denen, die er unter der Zunge verstecken und in der Toilette wegspülen kann. Diese Leute müssen aufgehalten werden. Gott allein weiß, wie viele weitere Patienten er vergiftet hat.“
    „Mein Plan, den du kennen würdest, wenn du hier wärst, besteht darin, sowohl Fastow als auch Smythe morgen in den Zeugenstand zu rufen und dann im Namen von Max sofort eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Das ist der schnellste Weg, um das Gericht dazu zu bringen, zu kooperieren“, erklärt er. „Ich forsche nach dem Patentanwalt für dieses Medikament, damit ich Einblick in seine Unterlagen fordern kann. Wahrscheinlich werden wir sie nicht rechtzeitig für die Anhörung bekommen, aber irgendwann haben wir sie.“ Er hält inne. „Wo genau bist du?“
    Danielle schaut nach draußen. Endlich bewegt sich der Verkehr wieder. „Wir sind ungefähr zehn Minuten von O’Hare entfernt.“
    „Auf dem Rückweg.“ Seine Worte sind keine Frage.
    Sie schweigt. Danielle kann sich seiner Logik nicht verschließen. Dennoch …
    „Sweetheart.“ Das Wort wirkt unbeholfen, dennoch fühlt es sich richtig an. „Bitte. Du weißt, dass ich recht habe.“
    Bei dem Kosewort macht ihr Herz einen Satz, dennoch übernimmt ihr Kopf die Kontrolle. „Es tut mir leid, Tony. Ich weiß, dass das, was ich tue, absurd klingt angesichts der Risiken. Aber ich muss dieser Spur zu Marianne folgen.“
    „Sie werden Sie einsperren und den Schlüssel wegwerfen“, murmelt Doaks neben ihr.
    Durch den Hörer dringt ein wütendes Geräusch. „Wir werden unsere Verteidigungsstrategie neu überdenken, sobald Fastow im

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