Mutterliebst (German Edition)
Fastow war. Er hofft, dass du dann zurückkommst. Selbst mit Georgia vor Ort glaube ich nicht, dass er noch viel mehr verkraftet.“
„Aber mit ihm ist doch alles in Ordnung, oder?“, fragt sie ängstlich.
„So weit schon“, entgegnet er. „Georgia ist gerade bei mir. Sie hat ihn besucht. Da sie deine älteste Freundin ist, hörst du vielleicht auf sie.“
Danielle hört ein Rascheln und dann Georgias melodiöse Stimme. „Danny, Max geht es gut. Ich habe ihn gerade erst verlassen. Aber du weißt doch, dass er manchmal diesen manischen Fokus entwickelt, wenn er wirkliche Angst hat oder unheimlich nervös ist? Genau das macht er gerade.“
Danielle schließt die Au gen. Schreckliche Furcht er füllt sie. „Glaubst du, er steht kurz vor einem Zusammenbruch? Sag es mir offen und ehrlich, denn dann komme ich sofort zurück.“
„Nein“, erwidert sie langsam, so als würde sie das, was sie besprechen, vor Sevillas verbergen wollen. „Max gelingt es, die meisten Tabletten, die sie ihm geben, verschwinden zu lassen, und ich konnte nicht feststellen, dass er den Bezug zur Realität verliert. Trotzdem musst du zur Anhörung zurück sein.“
„Aber du denkst doch auch, dass ich, solange ich rechtzeitig zurück bin, das weiter verfolgen sollte, was ich tue, falls es vielleicht dazu beiträgt, Max freizubekommen?“
„Ja, ich denke, dem stimme ich zu“, sagt sie langsam.
„Weißt du, warum ich es nicht für die Lösung halte, Fastow weiter zu verfolgen?“
„Ja, das weiß ich, und ich muss dir recht geben. Es ist nur eine zeitweilige Lösung.“
„Ich bin rechtzeitig zur Anhörung zurück. Ich liebe dich, Georgia. Pass bis morgen auf meinen Jungen auf.“
„Das mache ich. Ich bleibe bei ihm, bis er heute Abend einschläft, und dann bringe ich ihn morgen früh zur Anhörung.“
Danielles Erleichterung ist riesig groß. „Gott segne dich, Georgia.“
„Ich liebe dich auch, Danny.“
Ein weiteres Rascheln und dann wieder Tony. „Ich weiß nicht, worum es da gerade ging, aber ich glaube nicht, dass Georgia begreift, wie ernst die Situation wirklich ist.“
„Tony, bitte versuch das zu verstehen“, fleht sie. „Ich muss nach Phoenix. Ich bin rechtzeitig zur Anhörung morgen früh zurück.“
Sie hört beinahe, wie ihm die Galle hochsteigt. Wenn er Gewehrfeuer anstatt Worte versprühen könnte, würde er das sicherlich tun. „Hör mir zu, Danielle. Du hast gegen die Auflagen deiner Kaution verstoßen. Du bist jetzt eine gesuchte Verbrecherin. Das Büro des Sheriffs befindet sich in absolutem Aufruhr. Sie haben bemerkt, dass sich dein Monitor nicht bewegt. Glaubst du wirklich, dass sie strohdumm sind, nur weil sie aus Iowa kommen? Dein Sohn musste nur sein verdammtes Handy einschalten, um dich zu orten.“
Sie hört, wie er tief einatmet. Ein Moment vergeht. „Mir geht es nur darum, was mit dir und Max passiert. Und wenn du morgen nicht zu der Anhörung erscheinst, dann besorgen sie sich einen Haftbefehl, um deine Wohnung zu durchsuchen. Wenn sie feststellen, dass du verschwunden bist, werden sie den Flughafen von Des Moines überwachen und dir sofort Handschellen anlegen, sobald du die Gangway herunterkommst.“
Seine Worte lösen Panik in ihr aus. „Was hast du denen erzählt?“
„Dass du krank im Bett liegst.“ Er klingt kurzangebunden. „Dass du so krank bist, dass du dich achtundvierzig Stunden nicht gerührt hast. Dass ich die schriftliche Bestätigung durch einen Arzt besorgen werde, falls das Gericht das verlangt. Dass die verdammte Fußfessel wieder spinnt.“
„Tony, es tut mir wirklich leid, aber wir sind hier etwas auf der Spur. Marianne …“
„Vergiss Marianne“, unterbricht er sie. „Du bist Anwältin – verhalte dich auch wie eine. Also gut, sie hat einen alten Mann erpresst, mit dem sie gevögelt hat, und ein paar Patientenakten gefälscht – und wenn schon? Wir reden hier von Mord, Danielle, nicht von finanziellen Betrügereien. Wir reden darüber, dass du mit einem blutbeschmierten Kamm in der Tasche dagestanden hast – und Max von oben bis unten mit Jonas’ Blut besudelt war!“
Danielle presst das Handy noch fester ans Ohr und benutzt ihren überzeugendsten Tonfall. „Aber ich bin mir sicher, dass sie in Jonas’ Mord verwickelt ist.“
„Warum?“
„Weil sie eine Lügnerin und Erpresserin ist“, versetzt sie. „Weil sie falsche Informationen gestreut hat, um Jonas nach Maitland zu bekommen, dabei war das vollkommen unnötig.“
„Du greifst nach
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