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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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Ärmel.“
    „Ich weiß, aber Sie müssen einen Weg finden, in Mariannes Hotelzimmer zu kommen. Sie muss Aufzeichnungen in ihrem Computer haben, die eine Verbindung zu Jonas herstellen. Alles, was ich habe, sind Tagebücher, die bereits mehrere Jahre alt sind. Vermutlich reist sie mit wenigstens ein paar Trophäen von ihren früheren Morden herum, so wie es viele Serienkiller tun. Jedes Mal, wenn sie die Trophäen betrachtet, erinnern sie sie an ihre Brillanz. Außerdem ist offensichtlich, dass Marianne zu arrogant ist, um auf die Idee zu kommen, sie könnte jemals gefasst werden. Ich schicke Ihnen ihr Passwort per SMS.“
    „Das wird nicht leicht werden, wissen Sie.“
    „Ohne diese Beweise haben wir nichts, was sie mit dem Mord an Jonas in Verbindung bringt.“
    „Ja, ja“, murmelt er. „Himmel, fügen wir der Liste eine weitere beschissene Straftat hinzu.“
    „Holen Sie Sevillas ans Telefon.“
    „Geht nicht. Er ist im Gerichtssaal und setzt sich mit Kreng auseinander.“
    „Wer ist der nächste Zeuge?“
    „Keine Ahnung.“
    „Sagen Sie ihm, dass Marianne erst dann einberufen werden darf, wenn ich da bin.“
    „Und wenn das nicht geht?“
    „Das ist keine Option.“
    „Na schön.“ Seine Stimme trieft nur so vor Sarkasmus. „Tony wird einen Freudentanz aufführen, wenn ich ihm das verklickere.“
    „Jetzt machen Sie sich an die Arbeit, und rufen Sie mich zurück, wenn Sie Mariannes Zimmer auf den Kopf gestellt haben.“ Ihre Worte sind stahlhart.
    „Jesus, Sie klingen schon wie ein verdammter Cop.“
    „Ich fange gerade erst an.“

32. KAPITEL
    Oberschwester Kreng nimmt im Zeugenstand Platz. In ihrem üblichen weißen Habitus sieht sie wie ein Stück versteinertes Holz aus. Ihr Haar ist so streng aus dem Gesicht frisiert, wie es ein Hunderterpack Haarnadeln erlaubt. Langley hat sie jeden Vorfall schildern lassen, von dem Doaks auch Sevillas nach seinem Gespräch mit der Schwester berichtet hat: Max Parkman, der sich bereits kurz nach seiner Einlieferung in Maitland unkontrolliert und gewalttätig zeigt; Max Parkman in psychotischem Zustand, sodass er praktisch jede Nacht fixiert werden muss; Max Parkman, der Jonas Morrisons Leben bei zahlreichen Gelegenheiten bedroht. Die Liste scheint endlos zu sein. Währenddessen wirft Langley selbstgefällige Seitenblicke auf Sevillas, so als wolle er ihn auf diese Weise wissen lassen, dass er gerade erst warm wird. Dann kommt Schwester Krengs lebhafte Schilderung des Tatorts. Zum ersten Mal erbleicht Richterin Hempstead und richtet einen scharfen Blick auf die Verteidigung.
    Sevillas schaut Max an. Während Krengs Befragung sitzt er ganz still da. Er bemüht sich, die Tränen, die er sich heftig aus dem Gesicht wischt, vor Sevillas und Georgia zu verbergen. Georgia flüstert ihm weiterhin aufmunternde Worte von hinter der Absperrung zu. Gott sei Dank. Der arme Junge sieht so aus, als würde er gleich hier im Gerichtssaal zu einem Häufchen Elend zusammenschrumpfen.
    Sevillas blickt auf die Uhr. Krengs Befragung dauert bereits eine Stunde. Langley kommt allmählich zum Ende. Sevillas blickt auf den Zettel, den Doaks ihm zugesteckt hat – in seiner unnachahmlichen Handschrift. Dennoch sind Danielles Instruktionen klar: Er darf Max nicht erwähnen. Wenn Marianne den Zeugenstand betritt, muss er Zeit schinden. Danielle verfügt über entscheidendes Beweismaterial, das Marianne mit dem Mord an Jonas in Verbindung bringt.
    Max setzt sich aufrechter hin, als Doaks Sevillas den Zettel zuschiebt. „Ist er von meiner Mom?“, wispert er. „Kommt sie?“
    Sevillas beugt sich zu ihm herüber. „Sie ist auf dem Weg. Mach dir keine Sorgen, Kumpel.“
    Max schenkt ihm einen dankbaren Blick und schafft es sogar, Georgia ein Halblächeln zuzuwerfen.
    „Eine kurze Frage, Schwester Kreng.“ Langleys Stimme ist so aalglatt wie Rapsöl, das sich langsam in ein Glas ergießt. „Deuten Ihre Aufzeichnungen darauf hin, dass die Mutter des Opfers, Marianne Morrison, am Mordtag anwesend war?“
    „Nein, das tun sie nicht.“
    Sevillas erhebt sich. „Einspruch. Es gibt keinerlei Beweise, weder urkundlich noch durch Zeugenaussage, dass Jonas Morrison von irgendjemandem ermordet worden ist.“
    „Zweifeln Sie daran, dass der Junge tot ist, Tony?“, erkundigt sich Langley.
    „Mr Langley!“, faucht die Richterin. „Ich antworte auf Einsprüche in diesem Gericht, nicht Sie. Setzen Sie sich.“ Der Staatsanwalt geht zu seinem Platz wie ein geprügelter Hund. „Nun, Mr

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