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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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während ihr die Antwort kaum über die Lippen kommt. „Nein.“
    „Bezweifeln Sie auch nur ansatzweise, dass Max Parkmans Mutter ihrem Sohn treu ergeben ist?“
    Ihr Gesichtsausdruck wird eine klitzekleine Spur sanfter. „Nein.“
    „In Ihrer dreißigjährigen Praxis als Krankenschwester der Psychiatrie haben Sie sicherlich Hunderte von Elternreaktionen beobachtet. Haben Sie dabei erlebt, dass Eltern von Kindern, die in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurden, häufig die Erkrankung ihrer Kinder leugnen beziehungsweise großem emotionalen Druck ausgesetzt sind?“
    „Natürlich“, entgegnet sie. „Wann immer ein Elternteil bei seinem Kind eine psychische Störung beobachtet, die eine Behandlung dieser Größenordnung erfordert, ist stets ein beträchtliches Maß an emotionalem Schmerz und Stress im Spiel.“
    „Drücken alle Eltern solcher Kinder diesen emotionalen Schmerz und Stress auf dieselbe Weise aus?“
    „Natürlich nicht.“
    „Dabei fällt mir ein, Miss Kreng, Sie hatten doch auch reichlich Gelegenheit, Mrs Morrison, die Mutter des Verstorbenen, zu beobachten, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Fanden Sie ihr Verhalten auf irgendeine Weise untypisch?“
    Langley verdreht die Augen. „Euer Ehren, ist diese Art der Befragung irgendwie relevant? Abgesehen davon, dass es ein Ablenkungsmanöver darstellt, damit wir die Handlungen seines eigenen Mandanten nicht näher untersuchen?“
    Hempstead blickt über ihren Brillenrand. „Dieser Einwand ist nicht unberechtigt, Mr Sevillas.“
    „Ich werde es für den Moment fallen lassen, Euer Ehren.“ Er muss einfach abwarten, ob Danielle etwas beschaffen konnte, mit dem man Marianne festnageln kann. Zumindest hat er eine Grundlage gelegt, egal wie dünn sie auch sein mag.
    Langsam geht er vor dem Zeugenstand auf und ab und fängt dabei Max’ Blick auf. Der arme Junge hängt an jedem seiner Worte. Sevillas nickt ihm zu und hofft, dass es beruhigend wirkt. Max verzieht keine Miene. Sevillas wendet sich wieder der Zeugin zu. „Schwester Kreng, als Sie an Jonas’ Todestag das Zimmer betraten und etliche Stichwunden an seinem Körper bemerkten, haben Sie da auch die Waffe gesehen, die diese Verletzungen verursacht haben könnte?“
    „Ja.“
    „Tatsächlich?“ Er zeigt sich überrascht.
    „Das habe ich ganz sicherlich.“ Sie schnalzt ein wenig, wie eine Eidechse, die gerade die Zunge ausgestreckt hat und das Gefühl der Fliege genießt, die in ihrem Mund zappelt.
    „Wo hat sie sich befunden?“
    „Die Polizei hat sie aus Miss Parkmans Handtasche gezogen.“
    Hempstead beugt sich ein wenig vor, sie hört sehr genau zu.
    Sevillas lächelt und wendet sich wieder an die Zeugin. „Und um was für ein Objekt hat es sich gehandelt?“
    „Einspruch, Euer Ehren!“ Langley steht bereits. „Die Frage geht über den Umfang meiner direkten Befragung der Zeugin hinaus.“
    Die Richterin betrachtet Sevillas.
    „Richterin, der Staatsanwalt hat die Tür selbst geöffnet, als er Schwester Kreng bat, das zu beschreiben, was sie gesehen hat, als sie das Zimmer des Jungen betrat. Ich stelle lediglich eine Anschlussfrage in die Richtung, die er vorgegeben hat.“
    Hempstead wirft Langley einen verächtlichen Blick zu. „Einspruch abgelehnt. Fahren Sie fort.“
    Sevillas nickt. „Was war das für ein Objekt, das Sie in dem Zimmer gesehen haben?“
    „Es war eine Art … Kamm.“
    „Wie hat er ausgesehen?“
    Sie hebt beide Hände, wobei die Handflächen zueinander zeigen. „Ich schätze, dass er ungefähr so groß war – fünfzehn bis zwanzig Zentimeter – mit langen Metallzinken.“
    „Haben Sie den Kamm berührt, als Sie ihn gesehen haben?“
    Sie schaut ihn beleidigt an. „Natürlich nicht, Mr Sevillas. Einer der Polizisten hat ihn aus Miss Parkmans Handtasche gezogen und hochgehalten.“
    „Haben Sie zufälligerweise gesehen, was er dann mit dem Kamm gemacht hat?“
    Sie schnaubt. „Nein, das habe ich nicht. Ich war vollauf damit beschäftigt, Mrs Morrison und Dr. Hauptmann zu kontaktieren und mich darum zu kümmern, die anderen Patienten auf der Station sicher unterzubringen.“
    „Haben Sie mitbekommen, ob nach der Polizei jemand an diesem Nachmittag den Raum betreten hat?“
    „Der Gerichtsmediziner, natürlich.“ Sie wirft ihm einen strengen Blick zu. „Sie fragen besser die Polizei nach dem Kamm, Mr Sevillas.“
    Er schaut zu Langley hinüber, dann dreht er sich um und lächelt die Richterin an. „Ja, in der Tat, Schwester Kreng. Das haben wir

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