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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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erfreut. „Ihnen ist bewusst, Mr Sevillas, dass ich noch ein Gerichtsverfahren habe, das heute Nachmittag beginnt. Ich hege nicht die Absicht, den Koordinator zu bitten, meinen Terminplan zu ändern.“
    „Jawohl, Euer Ehren.“
    „Mr Langley?“
    Langley springt auf. Ehe er etwas sagen kann, kommt ihm Hempstead zuvor. „Beabsichtigt die Staatsanwaltschaft, Miss Parkman heute zu befragen?“
    Er nickt heftig. „Absolut, Euer Ehren.“
    Die Richterin wendet sich wieder an Sevillas. „Bevor Mr Langley seinen ersten Zeugen aufruft, gehen Sie nach draußen in die Halle und rufen Ihre Mandantin an. Sagen Sie ihr, dass ich ihr befehle, zur Anhörung zu kommen. Und …“, sie richtet ihren Kugelschreiber auf ihn, „… ich werde Mr Langleys Befragung nicht verschieben. Die Anhörung wird heute beendet werden, komme, was da wolle.“
    „Ja, Euer Ehren.“ Sevillas nickt Max beruhigend zu, dann dreht er sich um und geht hinaus. Die Halle ist vollkommen leer. Er späht um die Ecke und sieht Doaks vor den Fahrstühlen stehen, das Handy ans Ohr gepresst. Sobald er Sevillas entdeckt, klappt er es zu. „Was ist los?“
    „Die Richterin hat mir befohlen, Danielle hierherzuschaffen – sofort.“ Er packt Doaks am Arm und schaut ihm fest in die Augen. „Du warst gerade am Telefon. Ist sie auf dem Weg?“
    „Ja, das könnte man sagen.“ Doaks entzieht ihm seinen Arm. „Warum versuchst du nicht, ein wenig Zeit herauszuschinden …“
    Sevillas starrt ihn wütend an. „Du zerrst sie jetzt aus dem Bett und sagst ihr, dass ich alles hinschmeiße, wenn sie nicht in zehn Minuten da ist.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Warum zum Teufel nicht?“
    „Weil sie nicht hier ist“, gibt er widerwillig zu. „Sie kommt zurück, aber sie wurde … aufgehalten.“
    „Warte mal eine Minute.“ Sevillas schiebt sein Gesicht ganz dicht an das von Doaks heran. „Willst du mir damit sagen, dass sie gar nicht mit dir aus Chicago zurückgeflogen ist? Dass sie sich nicht in ihrem Apartment aufhält?“
    Doaks tritt einen Schritt zurück und zuckt die Achseln. „Okay, okay, ich bin nicht ganz ehrlich zu dir gewesen. Die Wahrheit ist, dass sie mir in Chicago entwischt ist.“
    Sevillas stöhnt. „Um was zu tun?“
    „Um nach Arizona zu fliegen, wo diese Morrison-Tussi lebt. Sie hat ganz schön abartiges Zeug gefunden …“
    „Oh, Herrgott noch einmal, tisch mir nicht schon wieder diesen Mist auf.“ Er schüttelt den Kopf. „Ist ihr überhaupt klar, in was für einen Schlamassel sie sich da hineingeritten hat? Sie hat gegen die Auflagen ihrer Kaution verstoßen, um in zwei verschiedene Bundesstaaten zu fliegen und einem Nichts hinterherzujagen. Wir wissen, wer es getan hat. Sie will es bloß nicht einsehen.“ Sevillas blickt erst auf die Uhr, dann auf die Tür zum Gerichtssaal. „Ich muss wieder rein.“
    „Was wirst du sagen?“
    Sevillas wirft ihm einen harten Blick zu. „Falls ihr erwartet, dass ich das Gericht belüge und meine Lizenz aufs Spiel setze – vergesst es. Und wenn sie glaubt, dass ich sie aus dem Gefängnis rausholen kann, dann ist sie verrückt.“ Er holt tief Luft und richtet sein Jackett.
    Doaks hält ihn an der Schulter fest. „Komm schon, Tony, bleib dran. Sie wird auftauchen.“
    Sevillas löst sich aus dem Griff des Ermittlers und öffnet die Tür. Er schaut zurück. „Wenn sie endlich hier aufkreuzt, wird die Richterin uns alle ins Gefängnis stecken.“
    Doaks zwinkert ihm zu. „Wäre nicht das erste Mal.“

31. KAPITEL
    Danielle umklammert ihre Handtasche. Sie enthält die Computerdisketten und zwei gebundene Tagebücher aus Mariannes Schreibtisch. Damit verfügt sie nun über umfassendes Beweismaterial, aber die Wahrscheinlichkeit, es rechtzeitig dem Gericht vorzulegen, um Max zu retten, wird immer geringer.
    Sie befindet sich am Gate 21 des Flughafens von Phoenix, wo ihre Maschine bereits hätte starten sollen. Danielle sitzt in dem überfüllten Wartebereich und starrt auf die rot blinkende Anzeigetafel: „Flug 4831 – verspätet – technische Schwierigkeiten.“ Sie ist verzweifelt. Sie fürchtet, dass sie die Geduld der armen jungen Frau am Checkin-Schalter bereits überstrapaziert hat. Danielle hat sie mehrfach gebeten, einen anderen Flug nach Des Moines für sie zu finden, der sie zu der Anhörung bringt, bevor sie vorbei ist. Bislang kein Glück, aber die Frau versucht es weiter. Danielles enthüllende Beweise bringen rein gar nichts, solange sie nicht vor Ort ist. Sie wird einfach

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