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Mutterliebst (German Edition)

Mutterliebst (German Edition)

Titel: Mutterliebst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoinette van Heugten
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vielen Dank, Danielle“, sagt Lowell. „Viel Glück.“
    „Danke schön.“ Ihre Stimme klingt angespannt. Zinnoberrote Flecken haben sich auf ihren Wangen gebildet. Hoch erhobenen Hauptes durchquert sie den Raum, stößt die schwere Holztür auf und marschiert hinaus. „Die wären wir los, hätte er genauso gut sagen können“, murmelt sie leise vor sich hin.

11. KAPITEL
    Nach einer hektischen Fahrt vom Flughafen in Des Moines nach Maitland ist Danielle ganz außer Atem. In New York hatte gerade das Boarding begonnen, als sie einen panischen Anruf der Nachtschwester von der Fountainview Station erhielt, die ihr mitteilte, dass irgendeine Art Krise mit Max entstanden war. Sie sagte, dass Dr. Reyes-Moreno Danielle in der Klinik treffen würde, dass sie darüber hinaus jedoch keine Informationen preisgeben dürfe. Während des ganzen Flugs stand Danielle furchtbare Ängste aus. Auf der Fahrt von Des Moines brach sie sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen, stellte dann das Auto auf einem Behindertenparkplatz ab und stürmte in die Klinik.
    Bereits im Foyer erhascht sie einen Blick auf Reyes-Moreno, die mit ihrem Kollegen Fastow ins Gespräch vertieft ist. Er überragt sie um einiges, neigt aber den Kopf, um alles mitzubekommen, was die Ärztin sagt. Sein schwarzes, wuscheliges Haar ist von grauen Strähnen durchzogen. Sobald Danielle bei den beiden ankommt, unterbrechen sie ihr Gespräch. „Was ist mit Max?“, fragt sie sofort.
    „Danielle“, erwidert Reyes-Moreno. „Sie erinnern sich sicher an Dr. Fastow. Er ist …“
    „Ich weiß, wer er ist“, unterbricht sie barsch. „Wo ist Max?“
    Reyes-Moreno ergreift ihren Arm und drängt sie in ein leeres Büro. Fastow folgt ihnen. „Ich fürchte, dass Max sich immer mehr in sich selbst zurückzieht“, sagt sie. „Sein heutiges Verhalten … nun, auch wenn es nicht suizidgefährdet zu nennen ist, so war es doch sehr sprunghaft und verstörend.“
    Danielle bemüht sich, die Panik in ihrer Stimme zu unterdrücken. „Was meinen Sie damit, dass er sich in sich selbst zurückzieht?“
    „Er scheint den Bezug zur Realität zu verlieren.“ Die olivgrünen Augen der Ärztin blicken mitfühlend. „Es könnte daran liegen, dass er extreme Angstzustände hat. Jedenfalls sind wir der Ansicht, dass wir uns sofort darum kümmern müssen. Zusätzlich zu Max’ fortdauernder Suizidgefährdung hat es auch noch einen … Vorfall gegeben.“
    „Was für einen Vorfall?“
    Reyes-Morenos Blick huscht zu Fastow und richtet sich dann wieder auf Danielle. „Max hat Jonas angegriffen. Wie Sie wissen, ist es nicht das erste Mal.“
    Danielles Puls beschleunigt sich. Sie denkt wieder an jenen schrecklichen Tag zurück, an dem Max auf Jonas losgegangen ist – das Blut auf dem Gesicht des Jungen, und Mariannes verzweifeltes Gesicht. „Warum haben Sie mir das nicht gesagt? Hat er … ihn verletzt?“
    „Unglücklicherweise mussten wir Jonas gestern den ganzen Tag unter Beobachtung halten.“ Sanft berührt sie Danielles Arm. „Er kommt schon wieder in Ordnung. Trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, dass Max Jonas ins Gesicht geschlagen hat, was bei dem Jungen zu einer starken Nasenblutung geführt hat. Außerdem scheint sich Jonas eine Rippe gebrochen zu haben.“
    Danielle ist schockiert. „Wo ist Max jetzt?“
    „Wir haben ihn in den Ruheraum verlegt …“
    „Wie können Sie es wagen?“ Danielle hat diesen Raum gesehen. Es ist ein Einzelzimmer – eine große weiße Box, die von oben bis unten weich gepolstert ist und in der es nur einen schmalen Schlitz gibt, durch den Essen gereicht wird. Danielle marschiert auf die Tür zu. Reyes-Moreno hält sie am Arm fest.
    „Danielle – er ist nicht mehr dort“, erklärt sie. „Wir hatten … ein kleines Problem. Bitte, am besten setzen wir uns.“ Reyes-Moreno schließt die Tür und fährt fort. „Wie Sie wissen, haben wir Dr. Fastow zu Beginn der Untersuchungen in Max’ Team genommen. Er hat herausragende Arbeit geleistet, indem er Max’ Medikation neu eingestellt hat, und er ist fest davon überzeugt, dass er jetzt den richtigen …“
    „… Cocktail gefunden hat?“, faucht Danielle. „Was hat das damit zu tun, dass …“
    „Es gibt keine andere Möglichkeit, es zu erklären, außer zuzugeben, dass ein Fehler gemacht wurde“, schaltet sich Fastow ein. „Wir sind uns nicht ganz sicher, wie es passiert ist oder wer dafür die Verantwortung trägt, aber es scheint so, als habe Max eine wesentlich höhere Dosis

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