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Muttertier @N Rabenmutter

Muttertier @N Rabenmutter

Titel: Muttertier @N Rabenmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nives Mestrovic , Sonja Liebsch
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Osterhas steet vör de Dü’er!!«, begrüßte uns Lieschen, und wir mussten alle lachen. Ich war zwar am Niederrhein aufgewachsen, aber das Gladbacher Platt verstand ich nur in Fragmenten. Lieschen war eine echte rheinische Frohnatur und mochte uns von Anfang an. Wir bekamen diese 95 Quadratmeter riesige Zwei-Zimmer-Traumwohnung mit den herrlich knarrenden Bodendielen. Die hohen Decken gaben uns das Gefühl von Platz und Freiheit. Sie bat uns, ihr antikes G. Schwechten Klavier in der Wohnung stehen zu lassen. Man kann zwar nicht mehr darauf spielen, aber es ist ein wunderbares Möbelstück.
    »Hanna«, sagte Lieschen wieder.
    »Entschuldigung, ich war in Gedanken. Ach, wie spät ist es denn? Oh Gott, schon halb eins, ich muss Franziska abholen.« Ich griff nach meiner Jacke, gab Lieschen einen Kuss und eilte zum Kindergarten.
     
    »… Mamaaaaaaa, Mamaaaaaaaa, aufwachen!«, dröhnte es an meinem Ohr. Im ersten Moment wusste ich gar nicht, wo ich war. Ich hatte von Marc geträumt. Es war ein wunderschöner Traum.
    »Guten Morgen, Mama. Heute machen wir im Kindergarten einen Ausflug und Picknick. Du musst mir viele schöne Sachen einpacken. Ich werde bestimmt großen Hunger haben«, plapperte Franziska drauflos.
    »Ja, mein Schatz, ich packe dir alles ein, was wir zu Hause haben«, antwortete ich lachend. Heute war wohl ein guter Tag für mich.
    »Mama, in der Nacht war Papa bei mir und hat mir gesagt, dass du nicht immer so traurig sein sollst.«
    »Echt? Ich habe auch von Papa geträumt.«
    »Nein, ich habe nicht geträumt. Er saß bei mir auf dem Bett, und wir haben geredet und gelacht.«
    Heute war ein guter Tag für mich. Und ich beschloss, weiter an meinem Projekt zu arbeiten. Maxi würde ich das mit Marc nicht schreiben. Ich würde es ihr erzählen.
     
    Von: Hanna
    Gesendet: Donnerstag, 19. März 2009, 11:54
    An: Maxi
    Betreff: ...
     
    Haha, meine Liebe,
     
    meine letzte Nacht war nicht besser. Franziska hat auch schlecht geträumt und bestimmt fünf Mal gerufen: »Maaaaamaaaaaaa …«
    Die machen uns fertig. Aber ich habe mich dran gewöhnt, da es bei uns seit der Geburt bzw. Entlassung aus dem Krankenhaus so ist, dass sie nieeeee durchschläft. Ich muss mich noch mindestens zwei bis drei Mal die Woche zu ihr legen. Puh …
    Weißt du, was lustig ist? Dass ich gestern Morgen auch gedacht habe, dass es bis Ende Mai ja sooo lange hin ist und dass wir doch früher zu euch kommen müssten. Eben mit der Bahn, Super Sparticket. Das wäre echt ein Ding.
    Und dann spüle ich gern! Hihi …
    Oder ich mach euch frische Cevapcici mit Djuvecreis, Krautsalat und Ajvar!
    Du fehlst mir! Weißt du was, ich muss jetzt kochen, aber gleich nach dem Mittagessen ruf ich dich mal an. Ich hoffe, du bist zu Hause.
     
    Bis gleich,
    Gruß und Kuss
    Hanna
     
    Von: Maxi
    Gesendet: Donnerstag, 19. März 2009, 14:36
    An: Hanna
    Betreff: ...
     
    Liebe Hanna,
     
    ich habe mich total über deinen Anruf gefreut, auch wenn er mir echt unter die Haut gegangen ist. Ich kann es noch gar nicht fassen, was dir in den vergangenen Jahren zugestoßen ist. Ehrlich, mir fehlen die Worte. Es tut mir so leid, dass ich nicht da war.
    Und du kannst jetzt wirklich Djuvecreis kochen? Das ist ja genial! Ich habe mich einmal daran versucht. Hatte das Rezept aus dem Internet: fragmutti.de; da eröffnet sich dir die ganze Welt der glücklichen Hausfrau. Aber es war nicht einmal ansatzweise ein Vergleich zum Reis deiner Mutter. Ich weiß noch, wie du ihn mir damals ins Krankenhaus gebracht hast. Sag mir bitte, dass das kein Witz war. Ich speichle nämlich schon …
    Also, wir sind besuchsbereit ab Donnerstag, 26.3. bis zum 16.5. (dann fahren wir ja zur Nordsee).
    Spülen musst du nicht, das macht meine Lisa. Aber die Fenster hätten’s echt nötig … (findet auch meine Mutter!)
    Ich würde mich so freuen. Dann hätten wir richtig Zeit zu reden, zumindest wenn die Kinder schlafen.
     
    Viele liebe Grüße,
    Maxi
     
    Von: Hanna
    Gesendet: Donnerstag, 19. März 2009, 16:15
    An: Maxi
    Betreff: … und alles wegen Reis
     
    Ach so, und wegen einer Portion Djuvecreis soll ich nun bis zum 31.03. kommen. Hahaha! War kein Witz. Ich werde genau das kochen.
     
    Gut, dann nehmen wir uns die Fenster vor. Und Alex schicken wir mit den Kindern weg! Oder besser. Wir erklären Alex, wie das mit den Fenstern geht, legen ihm Lappen und Tiptop bereit und hauen mit den Kindern ab. Cool!
    Anfang April hat Franziska ihren 5. Geburtstag (kein Aprilscherz!). Danach wäre was

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