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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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manchmal sahen wir es oder wenigstens ein Stück davon. Marta freute sich so, dass sie Franzl nur noch küsste, was Hubertus mit »Waidmannsheil, mein Junge!« kommentierte.
    In Schwangau parkte er auf einem großen Platz und kaufte die Karten an einem Schalter, vor dem schon eine lange Schlange wartete. Auf allen unseren Karten stand dieselbe Nummer: 480.
    Mich wunderte, dass der Mann am Schalter Emir freundlich grüßte.
    Weil Nele die halbstündige Wanderung den Berg hoch nicht zuzumuten war, durften wir in einen Fiaker steigen. Das ist eine offene Kutsche mit zwei großen dicken Pferden.
    Â»Mensch, Zippi, ich fühle mich wie Prinzessin Diana«, sagte Marta und winkte den Menschen, die die Straße säumten, huldvoll zu. Die Fußgänger beneideten uns um die beiden Pferdestärken, die uns den Berg hochzogen. Wir lachten, wenn die Gäule auf die Straße schissen - und dann lachten wir noch viel mehr, als eine kleine Kehrmaschine hinter unserer Kutsche herfuhr und dabei die Pferdeäpfel aufsammelte und den Belag mit Wasser nachwusch!
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    Vorm Schlosstor sprangen wir aus der Kutsche. Da warteten noch viel mehr Menschen als unten im Ort. Sie unterhielten sich in vielen verschiedenen Sprachen und manche waren sehr schick angezogen. Ein Mädchen in unserem Alter sah so fantastisch gut aus, dass Marta sie sofort fragte, ob sie mit ihrem Handy ein Foto von ihr machen dürfe: Es war eine Chinesin oder Japanerin in schwarzen Leggins und Ballerinas, schwarzem
Hemd, mit einem Gürtel in genau der richtigen Breite, einem Unterziehhemd mit Spaghettiträgern und einem Sonnenschirm mit Rüschen und Spitzen - der war allerdings nicht schwarz, sondern blassrosa!
    Ihr Freund war auch ganz in Schwarz und zusammen sahen die beiden unter dem Sonnenschirmchen einfach umwerfend aus.
    Â»Wow!« Marta hing sich an Franzls Arm. »So wie die beiden möchte ich später mal mit dir durch die Welt fahren. Ich möchte nur wissen, wo man einen solchen Sonnenschirm kaufen kann. Was meinst du, Franzl? In Paris vielleicht?«
    Â»Schon möglich.« Franzl verzog angewidert das Gesicht. »Aber ich sag dir eins, Marta, eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist praktischer als so ein Ding überm Kopf.«
    Marta und ich fanden das Schloss aus der Ferne schöner als aus der Nähe betrachtet, und dass nur ein paar Räume bewohnbar waren, war’ne echte Platzvergeudung.
    Cas schlenderte mit verzücktem Blick übern Hof, bewunderte die Zinnen und Türmchen, die Portale und den sehr malerischen Blick auf die hohen Berge. Dabei bewegte er die Lippen, kritzelte ab und zu etwas auf seinen Notizblock, runzelte die Dichterstirn und hatte weder Augen noch Ohren für Nele, die trotzdem keinen Zentimeter von seiner Seite wich.
    Wir mussten eine gute halbe Stunde Geduld haben, bis in einem Kasten unsere Nummer erschien.
    Â»Genau wie beim Arzt.« Yasmina wuschelte durch ihre Stoppelhaare und stellte sich naserümpfend mit uns in die Warteschlange, die vor einem Schild stand mit der Aufschrift: Führung in deutscher Sprache.
    Ich fand’s komisch, dass der Mann am Eingang Emir kannte; er grüßte ihn und fragte, wie es ihm gehe.

    Die Führung war super. In jedem Raum waren die Wände mit sehr bunten Bildern aus Sagengeschichten bemalt. Leider kannten Marta und ich die Geschichten nicht; wir fanden es deshalb schade, dass der Maler den Personen keine Sprechblasen mitgegeben hatte. Schade war auch, dass wir immer weitergehen mussten, bevor wir alle Bilder angeguckt hatten. Wir murrten, aber die Führerin tat so, als würde sie uns nicht verstehen, dabei sprachen wir bestes Deutsch.
    Klar, das königliche Schlafzimmer war prächtig, aber weder Marta noch ich wollten in dem Bett schlafen. Uns hätte es in dem geschnitzten Kasten gegruselt, obwohl am Kopfende ein Marienbild hing.
    Am besten hat uns der riesige weiße Porzellanschwan gefallen, der bei Festen als Blumenvase auf den Tisch gestellt wurde.
    Marta und Gundi haben die vielen einwandfrei geputzten Kochherde in der Küche am besten gefallen. Es war nur schade, dass kein Geschirr und kein einziger Topf herumstanden, und überhaupt - an allen Ecken und Enden hat man gemerkt, dass der König einsam war und nur drei Jahre in dem Schloss gewohnt hat, das zu seiner Zeit noch nicht mal ganz fertiggestellt war.
    Eigentlich waren wir erleichtert, als die Führung zu Ende war.
    Cas,

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