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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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der ja während der Wartezeit überall herumspazierte, hatte auf einem Schild gelesen:
    Zur Pöllathschlucht 20 Minuten.
    Auf der Fahrt hatten wir eine Menge belegter Brote gegessen und waren noch nicht sehr hungrig, deshalb wollten wir zur Brücke und in die Schlucht hinunterschauen.
    Nele sagte, sie würde im Schlosshof auf uns warten; Marta und ich nahmen selbstverständlich an, Emir würde ihr Gesellschaft
leisten, und wunderten uns, als er uns allen vorausging.
    Die Pöllathschlucht liegt zwischen zwei sehr, sehr hoch aufragenden Felsen, die durch eine stählerne Brücke miteinander verbunden sind. Wer über die Brücke gehen möchte, muss absolut schwindelfrei sein. Selbst ich, Zippi, die wirklich schwindelfrei ist, hielt mich, als ich in die Tiefe blickte, am Geländer fest. Allerdings hatte man einen wunderbaren Blick aufs Schloss; der machte den Bammel wett, den man beim Runtergucken bekam: Man sieht das Schloss mit den vielen Türmen und Türmchen auf dem Hügel, einige Waldstücke und Wiesen, dahinter den blauen See am Fuße der nächsten Hügel und wieder dahinter die schneebedeckten Berge.
    Â»Marta, bist du zufrieden?«, erkundigte sich Hubertus.
    Â»Es ist viel, viel schöner als alles, was ich bisher gesehen habe!«, schwärmte sie.
    Klar, Marta hatte außer Stuttgart noch wenig gesehen. Aber trotzdem: Sie hatte recht, und ich nahm mir vor, viele Postkarten zu erwerben.
    Franzl hielt mich fest. »Schau mal, was Emir macht!«
    Ich hielt den Atem an, dann fischte ich mein Handy aus der Tasche.
    Â»Allmächtiger!« Gerade beugte sich Emir weit übers Geländer und schaute lange in die Tiefe. Dann hüpfte er auf der Stelle und rief triumphierend: »Na, was sagt ihr!?«
    Â»Bist du verrückt geworden?« Marta hielt ihn fest und ich starrte aufs Display. Verdammt, wo war nur die Nummer der Bergwacht?
    Â»Hast dir den Schwindel hier abtrainiert?«, wollte Marta wissen.
    Â»Auch. Aber nicht nur. Hier habe ich um Zippi gekämpft!«
    Hier war die Nummer! »Wie bitte? Erklär das mal!«

    Â»Das verrate ich erst am Montag!«
    Tatsächlich war aus Emir nichts mehr herauszubekommen. Nicht mal Nele schaffte es, ihm eine Info zu entlocken, obwohl wir sie später baten, sich mächtig anzustrengen. Keine Frage, sie strengte sich an, aber Emir war ihrer Hartnäckigkeit gewachsen. Da wurde mir erst so richtig bewusst, was ich an dem Jungen hatte!
    Wir fuhren mit der Kutsche nach Schwangau zurück und kehrten in einem tollen Gasthaus ein, vor dem eine Tafel den Gast informierte, dass man hier das Menü auf Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch und Russisch niedergeschrieben habe. Wir verlangten eine deutsche Speisekarte und wählten Schweinshaxe mit Knödel und Kraut. Auf eine Suppe verzichteten wir, nicht aber auf den »gemischten Eisbecher mit Sahne«.
    Danach waren wir echt pappsatt.
    Auf der Heimfahrt saß Ignaz wieder neben Ina. Sie berichtete ihm leise von ihren vielen Abenteuern. Zufällig bekam ich mit, wie sie über die »aufgebrezelten« Jungs herzog. »Weißt du, Ignaz, ich bin echt froh, wieder zu Hause zu sein. Jungs mit lackierten Nägeln und gefönten Haaren sind das Allerletzte.«
    Ignaz lachte schadenfroh und hielt ihr seine Hände mit den nicht besonders sauberen Nägeln unter die Nase. »Ich finde, das Schönmachen ist Mädchensache.«
    Â»Eben.« Ina nickte zufrieden. Dann schaute sie ihm voll in die Augen. »Ignaz? Manchmal hab ich an dich gedacht. Freust dich, dass ich wieder hier bin?«
    Na bitte, dachte ich. Ignaz wird mir noch dankbar sein, dass ich ihm eine Fernbeziehung erspart habe!
    Â 
    Ich hätte wissen müssen, dass Ignaz immer für eine Überraschung gut ist.
    Er stieg mit Ina in Burgberg aus, weil er für Zenza, die einen
Sonntagskuchen backen wollte, Zucker und Hefe hochbringen musste.
    Hubertus trank mit uns Kaffee auf der Terrasse, dann verabschiedete auch er sich. Cas begleitete Nele, die nach ihrem Vater schauen wollte, Franzl und Marta wollten Zenza besuchen, und Emir und ich … Natürlich hätte ich mich am liebsten irgendwohin begeben, wo uns niemand gesehen hätte, aber da war immer noch die Sache mit seinem ungeklärten Verschwinden.
    Wir saßen auf der Bank an der Wand und ließen uns von der Sonne wärmen. »Nein, Zippi, ich sag dir’s erst am Montag«, wiederholte

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