My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser
auf die Terrasse und hüpften wie die Eichhörnchen von einer Stelle zur anderen, bis die Handys gnädigst funktionierten.
Marta und ich sprachen unseren jeweiligen Vätern eine beruhigende Botschaft auf die Mailbox, ich hatte noch zwei SMS von Cas und eine von Emir und tippte kurz die gleichen Antworten. »Alles O. K. Küsschen.«
Dann half ich Marta, den Liegestuhl in den sonnigsten Winkel zu stellen, und versprach, ihr ganztägig den Rücken zu stärken.
Sie holte noch ein Buch und unsere beiden Kopfkissen, und gerade als ich wieder in die Küche zurückwollte, schritten fünf Wanderer in Kniebundhosen und roten Strümpfen auf die Terrasse, lieÃen sich krachend auf den Bänken nieder und riefen: »Fünf Halbe und die Brotzeitkarte!«
Almdudler, Obatzda â¦
D ann gingâs Schlag auf Schlag. Als Nächstes kam eine Familie mit drei Kindern, die sofort zum Brunnen rannten und sich gegenseitig nass spritzten. Nach ihnen erschienen zehn Frauen in schicker Outdoor-Kleidung, die Kaffee und Kuchen mit Sahne wollten, ein Pärchen mit Schäferhund, eines mit einem Zwergpinscher im Rucksack, eine dürre Frau mit Knotenstock, wettergegerbter Haut, grauen Haaren und Schuhen aus der Zeit des Lichtschalters, die einen Almdudler und WeiÃwürstel mit doppelt Senf wünschte, und dann ⦠dann verlor ich komplett den Ãberblick.
Ich flitzte nur noch zwischen Terrasse und Küche hin und her, nie mit leerem Tablett, o nein! Stellte ich das gebrauchte Geschirr neben der Spülmaschine ab, drückte mir Yasmina sofort ein voll beladenes in die Hände und bellte: »Tisch sieben!« oder »Tisch eins!«.
O Gott, bis ich das alles auf die Reihe bekam, hatten sich meine groÃen Zehen in feurige Blasen verwandelt, zweimal war mir die Schürzenschleife aufgegangen, viermal musste ich meine Haare frisch zusammenbinden und einmal hatte mich ein Dackel angesprungen und fast in den Knöchel gebissen. Er war aber nicht schnell genug; ich konnte ihm noch rechtzeitig einen flotten FuÃtritt verpassen!
Als der erste Ansturm vorüber war, so gegen halb drei,
stellte Gundi fest, dass das Brot bis zum Abend nicht reichen würde. Sie drückte mir einen zerknitterten Zettel in die Hand und sagte hastig: »Du hast doch ein Handy. Ruf die Nummer an, und sag dem Ignaz, er soll sofort zehn Laib HalbweiÃes raufbringen. Aber dalli!«
Ich raste in unsere Kammer, holte das Handy, stellte mich in den Empfangswinkel auf der Terrasse und bekam sogar eine Verbindung. »Hier die Jägeralpe. Bring sofort zehn Laib HalbweiÃe. Aber dalli!«
Ignaz lachte blöd. »He! Bist du die mit dem... hrrrm ⦠Hintern oder bist die andere?«
Was für ein Trottel! »Der Hintern tut nichts zur Sache! Zehn HalbweiÃe!« Ich drückte die Aus-Taste und sah, dass Marta den Arm hob. Also rannte ich zu ihr. »Ich hab Hunger. Kannst du mir was zu essen bringen?«
»Gib deine Bestellung auf«, antwortete ich hastig. »Siehst ja, hier ist der Teufel los.«
»Mann, bin ich blind? Wenn die Gundi heute Morgen nicht so wahnsinnsblöd gewesen wäre, würde ich euch schon längst helfen!«
»Werd bloà nicht schwach«, fauchte ich. »Jetzt kenne ich die Gundi. Das ist ein richtiges Luder. Ein Leuteschinder ist die! Nur Tischabräumen? Nur Abwischen? Ha! Die erträgtâs nicht, wenn ich auch nur eine Sekunde verschnaufe! Willst du meine Zehen sehen?«
»Du musst die Schuhe wechseln«, empfahl Marta.
»Wie denn? Wann denn? Und denkst du, ich hätte einen einzigen Bissen seit dem Frühstück zwischen die Zähne bekommen? Fehlanzeige!«
»Warum tust du dir das an?«
»Keine Ahnung. Ehrlich. Ich bin voll bescheuert. Aber Yasmina und Rosi rennen sich die FüÃe aus dem Leib und -«
»- die Gundi ruht sich aus?« Marta nickte verständnisvoll.
»Das stimmt eben nicht! Die Gundi ist von allen die Schnellste. Die klatscht Kartoffelsalat auf die Teller, schneidet Brot, füllt die Spülmaschine, kocht Kaffee, schlägt Sahne - alles gleichzeitig. Ich schwörâs dir! Keine Ahnung, wie die Frau das macht!«
Marta schaute mich ungläubig an. »Wenn ich dich nicht kennen würde, Zippi, würde ich sagen, du spinnst.«
»Ich spinne nicht, aber ich muss jetzt los. Bleib liegen, ich bring dir dein Essen.«
»Egal was, nur viel von allem!«, rief Marta mir
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