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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Hütte aufräumen, steckst du die Füße in eine Schüssel mit warmem Wasser. Es gibt nichts Besseres als ein Fußbad mit Zenzas Kräutern. Ich mach’s dir«, sagte Gundi. »Du warst eine Eins-a-Kraft. Großes Lob, Zippi.«
    Â»Danke.« Ich freute mich über das Lob, denn ehrlich, auf Kosten meiner wunden Zehen hatte ich mein Bestes gegeben. »Wer ist Zenza?«
    Rosi deutete mit dem Kinn Richtung Marta. Wer saß mit ihr auf dem Liegestuhl? Richtig. Ignaz. Die beiden waren nicht bereit, ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie sahen nicht auf, sie bewegten nur die Lippen. Was bedeutete, dass sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichten erzählten. Und das Marta? Marta, meine beste, meine voll versnobte Freundin?
    Â»Zenza ist Ignaz’ Oma.«
    Â»Und Ignaz lebt bei ihr? Hat er keine Eltern?«
    Â»Natürlich hat er Eltern und er lebt auch nicht bei Zenza. Es ist nur so...« Rosi schaute Yasmina an, Yasmina schaute Gundi an, und die meinte: »Also auf die Zenza lass ich nichts kommen. Sie weiß viel, sie schafft viel und warum soll sie den Sommer nicht in den Bergen verbringen? Ihr Mann ist tot und schließlich ist es ihre Hütte.«
    Â»Ich versteh nicht...«
    Â»Das Jahr über wohnt Zenza mit ihrem Sohn, das ist Ignaz’ Vater, und seiner Familie im Dorf. Das Haus ist schön und groß, deshalb versteht auch keiner, warum sie in den Sommermonaten in die Berge zieht. Von Mitte Mai bis September, wenn der erste Frost kommt, ist sie mit ihren drei Kühen und fünf Ziegen auf der Alm. Ohne elektrisches Licht, ohne fließend Wasser, ohne jeden Komfort. Die Hütte ist gar
nicht weit weg; wenn du aufstehst, Zippi, siehst du ein bisschen vom Dach.«
    Ich wollte nicht aufstehen, ich wollte die Story hören. Der Anfang klang so schön geheimnisvoll...
    Â»Der Sommer ist lang«, sagte ich. »Was tut sie den ganzen Tag?«
    Â»Aus der Milch ihrer Kühe und Ziegen macht sie Käse, der unten im Dorf sehr gut verkauft wird. Wir bieten ihn auch an. Dann sammelt sie Kräuter und so...« Ich merkte, dass Yasmina und Rosi das Thema peinlich war. Aber warum? Und warum hatte ausgerechnet Gundi keine Scheu, über Zenza zu reden? Das war echt seltsam. »Ignaz ist der Einzige, der sie besuchen darf«, fuhr Gundi fort. »Sie leiht ihm ihr Moped, damit er nicht gehen muss. Das ist sehr praktisch für uns, denn er bringt uns den Käse und die Milch, und wenn was ausgeht, so wie heute das Brot, muss nicht eine von uns ins Tal.«
    Â»Finde ich nett von Ignaz«, sagte ich höflich und schämte mich ein bisschen, dass ich ihm vorschnell eine runtergehauen hatte.
    Â»Ignaz ist in Ordnung. Auf den Jungen können wir uns verlassen. Und klug ist er, ich meine, er ist intelligent. Er geht nämlich aufs Gymnasium und will trotzdem mal Bauer werden. Nicht Arzt oder Lehrer oder Rechtsanwalt oder so - nein, studierter Landwirt will er werden. Unglaublich!« Gundi schüttelte ihren Kopf. »Leute, ich denke, wir packen’s jetzt. Je länger wir warten, desto schwerer fällt uns das Aufräumen. Aber du, Zippi, du bleibst sitzen. Dir bringe ich gleich die Schüssel mit dem warmen Kräuterwasser.«
    Wenige Minuten später tauchte ich meine wehen Füße in die hellbraune Brühe. Das tat vielleicht gut!
    Â»In Ordnung?«, erkundigte sich Gundi. »Du lässt die Füße eine gute Viertelstunde im Wasser, hörst du, Zippi? Morgen
musst du fit sein, morgen ist Sonntag, da brummt der Bär, dagegen hatten wir heute einen friedlichen Feiertag!«
    Â»Du übertreibst!«, rief ich ungläubig. »Schlimmer kann es nicht werden!«
    Â»So. Denkst du? Warte es ab!«
    Wenn sie recht hatte, dann musste Marta morgen ihren zweiten Liegestuhltag auf später verschieben, dann musste sie ran, überlegte ich und winkte den beiden zu. Keine Reaktion. Ich winkte wieder. Nichts. Ich pfiff durch vier Finger (hat mir mein Emir beigebracht). Ich pfiff, und siehe da, sie hoben die Köpfe. Ich winkte, sie winkten zurück. »Kommt!«, rief ich.
    Sie achteten nicht auf mich.
    Langsam fand ich ihr Verhalten ausgesprochen idiotisch. Hatte ich Marta nicht den Rücken und den Magen gestärkt? Konnte ich dagegen nicht etwas Aufmerksamkeit verlangen? Liebevolle Zuwendung, solange ich meine ramponierten Füße in Heilwasser badete?
    Heilwasser! Das war’s. Ich musste unbedingt feststellen, welche Kräuter

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