Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
Vom Netzwerk:
rumgemacht, nicht wir!«
    Und im nächsten Moment war es nicht mehr der Schlachtergeselle, der brüllte, sondern Bitchie. Und hinter ihr standen Angel und Birdie.
    Â»Du hast mit ihm rumgemacht!«, schrie Bitchie.
    Â»Und jetzt ist er tot!«, schluchzte Angel.
    Â»Und du bist schuld!«, behauptete Birdie.
    Und dann wachte ich auf...
    Ich meine, wenn Träume immer irgendwie auch ein Stückchen Wahrheit beinhalten, konnte ich ja eigentlich nur froh sein: Wenigstens war Spucke-Boris nicht in meinem Traum aufgetaucht! Und die Krokodile waren keine Eisbären gewesen. Was ich schon mal halbwegs beruhigend fand. Wenn ich auch zugeben musste, dass es mir um Alex ein bisschen leidtat. Und dass ich mir so meine Gedanken machte, was ausgerechnet der Schlachtergeselle in meinem Traum zu suchen hatte. Aber man soll Träume ja auch nicht überbewerten, dachte ich, und machte mich auf den langen Weg in die Küche, wo die anderen schon beim Frühstück saßen.
    Es war Samstag. Und vor mir lag ein langes Wochenende voller ungeahnter Überraschungen (was ich da aber um kurz nach zehn, als ich in die Küche kam, noch nicht wusste) …
    Diesmal lief kein Radio. Und mein Vater half meiner Mutter dabei, ihr morgendliches Kreuzworträtsel zu lösen.
    Â»Schwimmtier in Urwaldflüssen«, las meine Mutter gerade vor. »Acht Buchstaben.«
    Â»Bescheuerte Formulierung«, erklärte mein Vater. »Schwimmtier, was soll das sein? Ein Fisch, oder was?«
    Â»Krokodil«, sagte ich.
    Â»Passt«, nickte meine Mutter.
    Â»Bescheuert«, kam es noch mal von meinem Vater. »Wer soll denn auf so was kommen?«
    Â»Zum Beispiel jemand, der viel im Freibad ist«, erklärte ich. Was mir aber nur einen irritierten Blick einbrachte.
    Â»Alter Handwerksberuf«, las meine Mutter weiter vor. »Zehn Buchstaben, der vierte ist ein L, von Krokodil...«
    Â»Maurer«, schlug mein Vater vor, »Bäcker, Schornsteinfeger...«
    Â»Der vierte Buchstabe ist ein L!«
    Â»Maler!«
    Â»Das ist der dritte Buchstabe! Und außerdem ist ›Maler‹ zu kurz.«
    Mein Vater zuckte mit der Schulter und schmierte sich ein neues Brötchen. Mit Mett! Zum Frühstück!!!
    Â»Bäh!«, sagte ich. »Echt, wie kann man nur?«
    Â»Ist lecker. Ganz frisch, das Mett. Habe ich vorhin erst vom Schlachter mitgebracht. Als ich die Brötchen geholt habe...«
    Â»Schlachter!«, rief meine Mutter begeistert und füllte eifrig die leeren Kästchen aus. »Schlachter passt!«
    Â»Ich bin seit gestern übrigens Vegetarier«, eröffnete ich meiner Familie. Weil ich irgendwie fand, dass die Gelegenheit gerade günstig war.
    Â»Na, macht ja nichts«, nuschelte mein Vater mit vollen Backen. Allerdings sah er dabei so aus, als würde er denken: Jetzt fängt sie endgültig an auszuflippen. Vierzehn Jahre Erziehung umsonst!
    Â»Macht auch nichts«, bestätigte ich. »Ich wollte nur, dass ihr Bescheid wisst. Und es wäre nett, wenn ihr ein bisschen Rücksicht nehmen könntet.«
    Â»Inwiefern?«
    Â»Vielleicht nicht unbedingt rohes Fleisch runterschlingen, wenn ich dabei bin. Und mal irgendwas nur mit Gemüse kochen und so...«
    Â»Ich wollte Lasagne machen«, warf meine Mutter ein. »Ist das okay?«
    Â»Natürlich nicht, da ist doch auch Fleisch drin!«
    Manchmal machten mich meine Erzeuger echt fertig. Ich meine, es kann doch eigentlich nicht so schwer sein, einfach mal was Neues auszuprobieren. Oder wenigstens mal den Versuch zu unternehmen, sich auf etwas einzulassen, was vielleicht ein ganz klein bisschen anders ist.
    Â»Lasagne ohne Fleisch schmeckt nicht«, erklärte mein Vater, »und außerdem ist es ja in der Soße drin, das Fleisch, da sieht man es ja kaum!«
    Â»Was ist überhaupt ein Wegeta... Wegedingsda?«, fragte Moritz, der bis dahin auffällig still gewesen war und sich damit beschäftigt hatte, die Fernsehzeitung zu entziffern. Was bei ihm noch reichlich lange dauerte.
    Â»Ein Vegetarier ist einer, der kein Fleisch isst«, sagte ich. »Und der auch kein Fleisch sehen mag oder riechen oder der es überhaupt völlig unmöglich findet, dass wir so tun, als wären Tiere nur dazu da, dass wir sie schlachten und klein gehackt auf den Grill packen!«
    Â»Isst ein Wegedingsda dann auch keine Würstchen?«, wollte Moritz mit großen Augen wissen.
    Â»Nein, auch keine

Weitere Kostenlose Bücher