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My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu

Titel: My Story - Streng geheim - Sechs Kuesse für Lulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Anders
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Wir nennen ihn alle Dirki, weil er so lustig ist! Und er ist ja auch ziemlich klein und so...«
    Â»Und ziemlich fett«, warf ich ein. »Und gehört echt verboten!«
    Â»Dirk Bach!«, kam es als heiseres Flüstern von meinem Vater. »Und eure Lehrerin hat gesagt, der wäre gar nicht blöd, sondern...«
    Â»Wieso hast du überhaupt das Dschungel-Camp gesehen?«, mischte sich meine Mutter ein. »Davon weiß ich gar nichts!«
    Â»Bei Lasse«, erklärte Moritz. »Und Lasses Eltern waren auch dabei und haben sich voll kaputtgelacht!«
    Â»Lasses Eltern«, stammelte mein Vater und schleppte sich zum Küchentisch zurück, wo er sich mit letzter Kraft auf einen Stuhl fallen ließ. Und ich wusste, dass er gerade dabei war, sich im Hinterkopf eine Notiz zu machen. Drei Notizen, um genau zu sein …
    1. Auf dem nächsten Elternabend dringend mit Moritz’ Lehrerin reden.
    2. Jeden Kontakt mit Lasses Eltern unverzüglich abbrechen.
    3. Fernsehverbot für Moritz.
    Die letzte Notiz setzte er dann auch gleich in die Tat um.
    Â»Jetzt pass mal gut auf, Junge«, erklärte er. »Das ist nicht lustig. Weder dass es solche Typen wie Dirk Bach überhaupt gibt noch dass eure Lehrerin behauptet hat, dieser Kerl wäre auch noch schlau, ganz zu schweigen von Lasses Eltern, die sich angeblich voll kaputtgelacht haben...«
    Â»Aber haben sie wirklich«, beharrte Moritz. »Und Lasses Vater hat sogar gesagt, Dirki wäre fast so lustig wie Otto! - Aber Otto kenne ich nicht, kennt ihr Otto? Ist der echt noch lustiger als Dirki?«
    Mein Vater verdrehte nur die Augen und versuchte verzweifelt, nicht den Faden seiner kleinen Ansprache an den einzigen Sohn zu verlieren …
    Â»Also, das ist alles nicht lustig. Und am wenigsten lustig ist, dass mein Herr Sohn das lustig findet, äh, also ich meine...«
    Jetzt hatte seine Ansprache aber doch deutlich an Überzeugungskraft verloren. Also bemühte ich mich, ihm ein bisschen zu Hilfe zu kommen.
    Â»Was Papa sagen will, ist, dass es vielleicht besser wäre, wenn du nicht ganz so viel Fernsehen gucken würdest«, erklärte ich Moritz. »Am besten du guckst überhaupt kein Fernsehen mehr. Stattdessen könntest du ja mal versuchen, ein Buch zu lesen oder so. Muss ja nicht so lang sein, Hauptsache, du benutzt mal deinen eigenen Kopf und lässt dir nicht einfach immer nur irgendwelchen Quatsch von RTL II servieren. Davon wird man nämlich auf Dauer echt weich in der Birne, und das wollen wir doch nicht, oder?«
    Ich fand meinen pädagogischen Ansatz gar nicht so übel und eigentlich auch ziemlich geschickt verpackt. Wenn ich auch gleich die schlimme Befürchtung hatte, dass es Dirk Bachs Lebensgeschichte wahrscheinlich längst in Buchform gab. Und dass Moritz dann »Das total lustige Leben vom dicken Dirki« als Lesestoff aus der Bücherei anschleppen würde. Wahrscheinlich auch noch als Buchtipp von seiner Lehrerin!
    Aber so vorausschauend war mein Vater nicht. Stattdessen klammerte er sich an die Idee des Fernsehverbots wie ein Ertrinkender an den einzigen Rettungsring, der im weiten Ozean vor sich hin dümpelte.
    Â»Genau das wollte ich sagen«, sagte er. »Kein Fernsehen mehr. Schluss. Aus. Keine Diskussion.«
    Â»Oh Mann, das ist voll fies!«, beschwerte sich Moritz. »Fies und gemein!«
    Er starrte mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Und du bist schuld! Aber von dir lasse ich mir gar nichts sagen! Du bist nämlich nur meine Schwester! Und Schwestern dürfen ihrem kleinen Bruder nichts verbieten, weil … weil das voll verboten ist! Da gibt es sogar ein Gesetz, dass das verboten ist!«
    Â»Gibt es nicht«, erklärte ich. »Vergiss es.«
    Â»Und außerdem habe ich das Verbot erteilt und nicht deine Schwester«, erinnerte ihn mein Vater.
    Â»Aber die blöde Kuh hatte die Idee!«, heulte Moritz los. »Mein lieber Papa wäre gar nicht auf so was Fieses gekommen! Und meine liebe Mama auch nicht!«
    Â»Vergiss Tutnix nicht«, warf ich ein.
    Â»Tutnix ist der einzige Freund, den ich noch habe«, schluchzte Moritz und warf sich zu Tutnix auf den Fußboden. Was Tutnix aber irgendwie falsch verstand. Er machte sich mit eingeklemmtem Schwanz davon.
    Â»Da seht ihr es!«, heulte Moritz, »Tutnix würde auch gerne Dirkis neue Show angucken! Alle gucken Dirkis neue Show an, nur ich nicht!«
    Â»Wir können es ja

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