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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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Mutter ist?« Und sofort schäme ich mich, für mich, für meine peinliche Mutter, für mein Leben.
    Â»Also, was ist jetzt mit dem Training?«
    Â»Wieso glaubst du eigentlich, dass ich auch nur eine einzige wirklich tolle Nummer für dich choreografiere, wenn du mich dazu erpresst?«
    Isa lächelt mit herabgezogenen Mundwinkeln. »Weil ich dich kenne, Nele, weil ich dich kenne.«
    Statt Isa zu sagen, dass sie mich mal kreuzweise kann,
schießen mir die Tränen in die Augen, so mies fühle ich mich. Isa ist die gemeinste Schlange unter der Sonne. Und ich bin eine Idiotin.
    Â»Wann trainieren wir morgen?«
    Â»Um neun Uhr.«
    Isa zieht ihren Mantel an, tätschelt den Arm von Ix und verabschiedet sich mit einem »Ix, ich hoffe, du kommst morgen auch, ja? Tschüssiiie!«.
    Â 
    Â»Und jetzt?«, frage ich in die komische Stille hinein, die sich nach ihrem Abgang ausgebreitet hat.
    Â»Was meinst du damit? Hat doch alles prima geklappt!«
    Kann es sein, dass mein bester Freund ein bisschen schwer von Begriff ist? Hat er nicht kapiert, was diese Schlange hier gerade abgezogen hat?
    Ix schaut mich treuherzig an. »Ich fänd’s toll, wenn du dich mit Isa anfreunden würdest. Sie ist doch echt okay.«
    Das ist doch unmöglich! Ohne Worte! Wir waren beide hier anwesend und er hat nichts gecheckt. Gar nichts! Langsam dämmert mir auch, warum. Isas Küsschen scheint ihm den Rest gegeben zu haben. Viele Giftschlangen lähmen ihr Opfer erst mit einem Schlangenkuss, bevor sie es mit Haut und Haaren verschlingen. Ich muss Ix retten, das bin ich ihm schuldig. Er hat keine Chance, diese Natter zu durchschauen. Aber wie schaffe ich das? Fest steht nur: Ich muss dabei ziemlich behutsam vorgehen, sonst wird Ix nur stocksauer.
    Â»Hm, mal sehen«, sage ich unbestimmt. »Und wo kriege ich jetzt einen Schlüssel für die Musicalschule her?«
    Â»Du nimmst den von deiner Mutter, ist doch klar!«
    Â»Mama hat den Schlüssel an ihrem Schlüsselbund und der hängt immer am Magnetbord im Flur. Man hört es klappern, wenn der Schlüssel auch nur angefasst wird.«

    Â»Okay, dann müssen wir das anders machen.« Ix presst Luft durch seine Zahnlücke, schlägt mit einem Besen auf eine der Trommeln und wippt im Rhythmus mit. Tschin, dkdk, tschin, dkdk.
    Â»Wir?«
    Â»Na, ich lass dich doch nicht im Stich.«
    Â»Danke.«
    Â»Hey, wir sind alte Freunde!«
    Sonst habe ich mich immer gefreut, wenn er das gesagt hat. Warum kommt es mir dann heute so langweilig lahm vor, so als wäre ich eine verwaschene bequeme Jogginghose, die er nicht wegwerfen will, weil sie so gemütlich ist?
    Â»Ich muss jetzt gehen, sonst komme ich zu spät zu Mama ins Training. Ruf mich an, wenn du eine gute Idee hast, okay?«
    Â»Bist du irgendwie sauer auf mich?«, fragt er plötzlich.
    Ich schüttle den Kopf, weil ich kein Wort mehr rausbringe. Ich will nur noch hier weg.

5. Don’t tell Mama! (Cabaret)
    A uf dem Weg zum Training mit Mama male ich mir aus, wie es wäre, wenn ich ihr alles erzählen würde. Mama, würde ich sagen, ich habe dich verleugnet, weil es mir peinlich ist, wie du herumläufst, und weil du Klos putzt. Außerdem werde ich nie als Primaballerina auf der Bühne stehen, weil ich im Unterschied zu dir keine Primaballerina sein will. Tanzen ist nicht alles, ich möchte auch singen und schauspielern, so wie Musicaldarsteller. Es gibt doch auch Musicals, die nicht nur blöd sind.
    Aber dann, als ich an der Schule ankomme, wartet Mama gleich hinter der Eingangstür auf mich. Sie wirkt klein und zart, und ihre Augen verraten mir sofort, dass sie wieder diese schrecklichen Rückenschmerzen hat. Ihre Pupillen sind dann wie geschrumpft vom Schmerz und die dunklen Ringe unter den Augen sind trotz des starken Make-ups deutlich zu erkennen. Als sie mich sieht, hellt sich ihr ganzes Gesicht auf, sie strafft die Schultern und lächelt mich an. Ihre ganze Hoffnung, das bin ich.
    Obwohl sie so ein Wahrheitsfreak ist, würde sie niemals jammern, und die Frage nach ihrem Befinden würde sie immer mit »Großartig!« beantworten. Ihre Überzeugung ist, solange man nicht tot ist, geht es einem gut. Also frage ich sie nie.

    Â»Schatz, ich bin noch nicht ganz fertig. Könntest du heute vielleicht wieder den Flurfußboden übernehmen?«, fragt sie, und ich weiß, dass ich die Situation richtig

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