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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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ich.
    Isa zieht ihren Kapuzenpulli aus und geht zur Stange hinüber, um sich aufzuwärmen.
    Irgendwie sieht der Ring um ihre Taille kleiner aus. Ob sie für diese Aufnahmeprüfung Diät hält?
    In diesem Augenblick taucht Ix auf. »Hallo, Mädels. Ganz schön gruslig die Bude hier nachts.«

    Isa mustert ihn kühl. »Fürchtest du dich im Dunklen? Schiss vor Vampiren?«
    Ix geht ganz nah an Isa ran und beugt sich über ihren Hals. »Nee, du etwa?«
    Isa grinst und verscheucht ihn mit einer wedelnden Handbewegung. »Können wir endlich anfangen?«
    Ich hasse es, wenn sie so herablassend mit mir spricht, als wäre ich ihre Dienerin. Ich versteh gar nicht, warum Ix das nicht merkt.
    Â»Welche Musik soll ich auflegen?«, fragt Ix.
    Isa schaut mich fragend an. Sie hat sich mittlerweile auf zwei Musicals festgelegt: »West Side Story« und »Mamma mia«. Die endgültige Wahl will sie dann später treffen, wenn sie weiß, was ihr besser liegt.
    Â»Fangen wir mit dem Stück aus der ›West Side Story‹ an«, schlage ich gemeinerweise vor, denn das ist der schnellere Song. Ich habe mir dazu schon eine coole Nummer ausgedacht, und obwohl ich das für Isa getan habe, hat es mir hundertmal mehr Spaß gemacht als jede Trainingsstunde mit Mama.
    Ix hantiert an der Anlage herum, es kracht und knackst, aber schließlich tönen aus den Lautsprechern die ersten Takte.
    Â»Also«, erkläre ich Isa, »du stehst mittig im Raum, mit dem Rücken zur Jury. Dann, zack, drehst du den Kopf, schaust über die Schulter. Nun drehst du dich in der Hüfte, machst drei Schritte, Sprung, wieder zurück, jetzt zur Seite vier Cha-Cha-Cha-Schritte, dann ein Sprung mit 180-Grad-Drehung, wieder Cha-Cha-Cha-Schritt zur Seite, aber jetzt Beine kreuzen, dabei den Oberkörper vorbeugen und noch mal Sprung mit 180-Grad-Drehung und runter auf den Boden. Nun schraubst du dich hoch mit einer Pirouette,
machst gleitende Schlittschuhschritte zurück, jetzt wieder Sprung und - zurück in die Ausgangsposition, also mit dem Rücken vor der Jury stehen und über die Schulter zu ihnen schauen.«
    Isa nickt und nimmt die Positionen ein. Dann arbeiten wir schweigend und konzentriert.
    Zwar schafft Isa es immer noch nicht, genügend Spannung im Körper zu halten, aber sie gibt sich Mühe. Ihre Seitschritte sind schon ganz nett, aber die Sprünge …
    Â»Wir müssen die Sprünge einzeln üben. So wird das nichts.«
    Ich zeige ihr ganz langsam, wie sie sich vom Vorderfuß abstoßen und dabei die Oberschenkel und Pomuskeln anspannen muss, und mache ihr vor, wie man sanft wieder landet. Bei ihr wirkt es momentan noch, als würde ein Kartoffelsack vom Laster plumpsen.
    Â»Du musst natürlich auch die Bauchmuskeln anspannen!«
    Â»Beim Springen?«, keucht Isa. »Ja was denn noch alles?«
    Â»Auch den Rücken! Ach, einfach alles. Du hast am meisten Kraft und kannst dich am besten hochschrauben, wenn du alles, wirklich alles anspannst.«
    Â»Bei Nele sieht es aus, als wäre sie eine Feder, die durch die Luft schwebt«, mischt sich Ix ein.
    Ein freudiger Schauer durchrieselt meinen Körper. Er hat mich gesehen, er hat mir zugeschaut!
    Â»Feder finde ich übertrieben«, widerspricht ihm eine nach Luft ringende Isa. »Sie sieht eher aus wie eine Kanonenkugel!«
    Ix lacht. »Isa, du bist soo witzig!«
    Bongbadong stürze ich ab aus Wolke sieben. Was war denn bitte schön daran witzig?

    Â»Wie auch immer, es soll federleicht aussehen, aber den Effekt erreichst du nur, wenn alle deine Muskeln arbeiten!«
    Â»Ich brauche eine Pause.« Isa schaut zu Ix. »Will jemand einen Schokoriegel?«
    Â»Immer!«
    Isa holt eine Tüte mit Miniriegeln aus ihrer Tasche.
    Â»Hey, hier drin wird nicht gegessen, das macht man nicht!«
    Isa reißt demonstrativ das Papier auf und schlägt ihre weißen Zähne in den Riegel wie ein gieriger Wolf in ein unschuldiges Lamm.
    Ich widerstehe dem Impuls, ihr den Riegel aus dem Mund zu zerren.
    Â»Hört sofort damit auf! Hier drin gelten Regeln und die gelten auch für euch. Keine Fressalien im Übungsraum.« Ich kann selbst hören, dass meine Stimme klingt, als wäre ich kurz vorm Überschnappen.
    Ix legt den Riegel zurück in die Tüte. »Okay, Nele, wenn dir so viel daran liegt.«
    Â»Außerdem bringt es Unglück, genauso wie essen auf der

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