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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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streckt schüchtern seinen Kopf herein. »Hallo...«
    Ich schneide ihm sofort das Wort ab, damit ihm klar wird, was hier los ist.
    Â»Wir haben ein Problem, weil Mama ihren Schlüssel nicht finden kann!«
    Â»Warum schreist du denn Ix so an? Er kann auch nichts dafür, dass der Schlüssel weg ist.«
    Ix kommt herein. »Sucht ihr zufällig diesen Schlüssel?« Er schlenkert Mamas dicken Schlüsselbund durch die Luft. »Den habe ich im Treppenhaus gefunden.«
    Â»Im Treppenhaus? Aber... das hätte ich doch gehört, wenn er mir aus der Tasche gefallen wäre. So ein Schlüsselbund
macht ziemlichen Krach.« Mama schüttelt irritiert den Kopf.
    Ix zuckt mit den Schultern. »Vielleicht waren Sie abgelenkt, so etwas kommt vor. Jedenfalls, Nele, hier ist alles drin.« Er reicht mir die Tüte von vorhin und hat klugerweise ein dickes Heft hineingetan, dann verabschiedet er sich. »Schönen Abend noch!«
    Mama starrt den Schlüsselbund an, als könnte sie es nicht glauben. »Merkwürdig. Irgendwie ist das merkwürdig.«
    Â»Ist doch egal, jetzt können wir endlich abschließen und gehen, oder?«
    Ich packe die Tüte von Ix ein, schließe den Reißverschluss meiner Tasche, ziehe meine Jacke über, hänge mir die Tasche um und gehe zur Tür. »Ich nehme deine Tasche und du sperrst ab, ja?«
    Völlig in Gedanken versunken, geht Mama hinter mir her und macht überall die Lichter aus. Ich höre, wie sie leise vor sich hinmurmelt: »Ich versteh das nicht, ich versteh das nicht.«
    Während wir schweigend nach Hause radeln, wirbeln die Gedanken nur so durch meinen Kopf: Warum ist Ix so spät gekommen? Warum pfeife ich nicht auf Isa und ihre Drohungen? Ja, warum bewerbe ich mich nicht um dieses Stipendium, anstatt sie zu trainieren?

6. Those magic changes (Grease)
    E s kommt mir sehr komisch vor, nachts in der Musicalschule zu sein. Als ich die Tür aufschließe, fühle ich mich wie eine Einbrecherin. Doch kaum habe ich das Licht angeschaltet, beruhigt mich der vertraute Geruch nach Schweiß, Staub und abgestandener Luft.
    Mama glaubt, ich wäre bei Ix und würde mit ihm über einem neuen Referat brüten, bei dem wir auch Sterne beobachten müssen, daher erwartet sie mich nicht vor 23 Uhr zurück. Sie ist zum Glück mit sich selbst beschäftigt, denn sie muss mal wieder Bewerbungen schreiben, nachdem sie den Job im Callcenter verloren hat. Sonny hatte gewettet, dass Mama es diesmal länger aushalten würde. Aber sie hat sich geirrt (und fünf Euro an mich verloren), denn Mama hat einer Kundin, die sich darüber beschwerte, dass es den neonpinken String-Bikini in Größe 50 nicht gab, freundlich vorgeschlagen, bei ihrer Konfektionsgröße weniger Haut zu zeigen und es mal mit einem Badeanzug zu versuchen. Von dieser Seite habe ich also keine Probleme zu erwarten.
    Nur Isa nervt. Sie musste mir versprechen, niemandem an unserer Schule zu erzählen, was wir hier nachts treiben, und nun ergeht sie sich im Kreise ihres Fanklubs in geheimnisvollen Andeutungen. Jedenfalls schauen mich plötzlich
alle so merkwürdig an. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.
    Leider will Ix unbedingt auch bei unseren nächtlichen Trainingsstunden dabei sein, was ich einerseits gut finde, weil ich mich immer freue, ihn zu sehen, und dann außerdem Mama nur ein bisschen anlügen muss, aber andererseits hasse ich es, beobachten zu müssen, wie er Isa anstarrt. Darum habe ich mir heute meine schönsten Trainingssachen eingepackt. Es soll ihm nicht nur auffallen, wie viel besser ich tanzen kann als Isa, er soll mich auch gern anschauen.
    Allerdings ist er noch ein bisschen sauer auf mich, denn ich habe ihn wegen des Schlüsseldesasters total angemeckert. Dabei konnte er gar nichts dafür. Ich hatte nicht daran gedacht, ihm zu sagen, welcher Schlüssel der von der Schule ist, und so hat er alle Schlüssel am Bund - außer den Radschlüsseln - nachmachen lassen. Das hat natürlich viel länger gedauert, als er gedacht hat, und als es ans Zahlen ging, hatte er nicht genug Geld dabei und musste rasch noch nach Hause, um sich etwas von Rick auszuleihen.
    Â 
    Â»Wieso hast du nur so wenig Licht angemacht?«, fragt Isa statt einer Begrüßung.
    Ich schrecke zusammen, denn ich habe sie nicht kommen hören.
    Â»Falls jemand draußen vorbeigeht und sich wundert«, entgegne

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