My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht
Bühne oder pfeifen«, lege ich nach, um nicht wie ein halsstarriger Hausmeister dazustehen.
»Dann geh ich eben raus.« Isa verdreht stöhnend die Augen. »Gibtâs hier so was wieâne Cafeteria?«
»Ich komm mit.« Ix folgt ihr und erinnert mich an ein kleines Hündchen. Was findet er bloà an ihr?
Ich gehe den beiden nach, was bleibt mir auch anderes übrig. SchlieÃlich möchte ich nicht, dass sie irgendwo Dreck machen und Mama es morgen ausbaden muss, weil es heiÃt, sie hätte nicht richtig geputzt.
»Hier lang.« Ich führe sie zu der so genannten Cafeteria, die in Wirklichkeit nur ein Raum mit winzigen Bistrotischchen
aus Marmor und Klappstühlen ist. Hier gibt es einen Wasserkocher und über der Spüle auf einem schmalen Regal stehen Henkelbecher mit so grässlichen Aufdrucken wie »Mamas Liebling«, »Gruà aus Buxtehude«, »Chef-Tasse« und dergleichen. In einem Becher stecken Löffel, daneben türmen sich kleine Teller.
In der Ecke gedeiht eine riesige Schusterpalme, die sich in dem miefigen Ambiente sehr wohlzufühlen scheint - vielleicht liebt sie die Tee- und Kaffeereste, die von den Schülern gerne in den Topf gekippt werden.
Isa und Ix setzen sich auf zwei Klappstühle und knabbern an ihren Riegeln.
Ich betrachte Isas Rettungsring, der zwar etwas kleiner geworden ist, aber im Sitzen besonders gut zur Geltung kommt, und dann den Riegel. Plötzlich merke ich, dass Isa mich dabei beobachtet. Sie schaut das Schokostück an, das sie in der Hand hält, und für eine Sekunde sieht es so aus, als wollte sie es wegwerfen. Aber dann stopft sie es sich auf einen Schlag in den Mund und blitzt mich an.
Nachdem sie den Riesenbissen runtergewürgt hat, ist es auf einmal merkwürdig still.
»Warum machst du das eigentlich alles?«, fragt Ix.
Isa schenkt ihm ein Lächeln, bevor sie antwortet. »Ich möchte Musicaldarstellerin werden. Die eigentliche Ausbildung kann man erst mit 16 machen und da ist die Konkurrenz gewaltig. Deshalb will ich in den Sommerferien mit dem Vorbereitungskurs anfangen. Wenn man den durchgestanden hat, stehen die Chancen für die Aufnahmeprüfung recht gut.«
Ich fasse es nicht. »Wir quälen uns hier wegen dem ollen Vorbereitungskurs ab? Für den ist es doch erst mal ziemlich egal, wie du tanzt, die nehmen doch jeden, der die 2000
Euro Kursgebühr hinblättert!« Das weià ich genau, weil Mama und Marion darüber gestritten haben, ob das sinnvoll ist. Mama fand es natürlich schwachsinnig, aber Marion meinte, das viele Geld würde alle abschrecken, die nicht wirklich das Zeug zum Musicaldarsteller haben. AuÃerdem würde der Kurs vielen die Augen öffnen, wie hart und wie schwierig die Ausbildung ist, die anders als bei DSDS satte drei Jahre statt flockige drei Monate dauert. Und ob man danach ein Star wird, steht trotzdem in den Sternen.
»Für mich gehtâs aber um das Stipendium. Davon gibt es nur ein einziges und genau das brauche ich!« Isa zuckt mit den Schultern. »Meine Eltern wollen mir keine Ausbildung zum Musicaldarsteller zahlen. Sie sagen, das sei Pipifax und mies bezahlt. AuÃerdem müssen sie schon eine Menge Geld berappen, weil meine ältere Schwester Annabella auf dieses sündhaft teure Edelinternat in der Schweiz geht, und meine beiden kleineren Stiefgeschwister sind im Waldorfkindergarten, was auch nicht billig ist.«
Isa schaut auf ihre FüÃe, gibt sich dann aber einen Ruck. »Hey, kein Grund, Trübsal zu blasen. Ich werdâs denen schon zeigen.«
Himmel, was für eine Tränendrüsenstory! Hat Isa sich die extra für Ix ausgedacht? Ausgerechnet Isa, die immer die neuesten Trendklamotten anhat, soll ein Stipendium brauchen? Blödsinn! Ich werde auf diese Story ganz sicher nicht reinfallen. Aber mir ist schon klar, wen sie damit beeindrucken will.
»Das schaffst du ganz locker, Isa!« Ix klopft ihr ermutigend auf die Schulter und wendet sich dann an mich. »Sie tanzt doch schon ziemlich gut, oder nicht?«
Na bravo, es HAT funktioniert. Glückwunsch, Isa!
»Nein, im Tanzen bin ich nicht so besonders...«, widerspricht Isa.
Wow! So viel Selbsterkenntnis hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Da werde ich ihr jetzt ganz sicher nicht widersprechen!
»... dafür kann ich gut singen und das wird es rausreiÃen.« Ich hätte es wissen müssen! Isa würde sich
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