My Story - Streng geheim - Verliebt in einen Cowboy
deswegen habe ich eure drei auch schon mal rausgebracht«, erzählte Jenny munter.
»Das war echt nett von dir. Aber leider müssen wir jetzt alle holen, weil Painted Diamond sich so schlecht einfangen lässt«, erklärte ich und schnitt eine Grimasse.
»Dann nehme ich Galina auch gleich mit. Reitet ihr heute wieder im Trailparcours?«, fragte Jenny.
Katha nickte: »Wenn du Lust hast, kannst du mitmachen.«
»Klar, gern!«
Wir schlüpften auf die Weide und riefen nach unseren Pferden. Während Galina, die braune Holsteinerstute, Amazing Grace und selbst Red Pepper neugierig näher kamen, drehte sich Painted Diamond von uns weg und zeigte mir demonstrativ sein braun-weià geschecktes Hinterteil mit dem schwarzen Schweif. Na warte! Wenn er erst allein wäre, käme er schon angeschlichen.
Gutmütig lieÃen sich die beiden Stuten das Halfter überstreifen, und ich packte Red Pepper an der zweifarbigen Mähne, da wir ja nur drei Halfter mitgebracht hatten. Der Wallach würde aber auch so mitgehen. Als wir mit den Pferden die Weide verlieÃen und auch das Gatter hinter uns
schlossen, drehte sich Painted Diamond prompt um und wieherte den Pferden sehnsüchtig hinterher. Wir beachteten ihn nicht und das war für meinen eingebildeten Pinto-Araber zu viel. Mit schwungvollen Trabschritten und hoch erhobenem Schweif kam er an den Zaun. Grinsend öffnete ich das Gatter, zog ihm das Halfter über und führte ihn zu unserem Offenstall. Katha, Jenny und ich banden unsere Pferde am Zaun an, während Red Pepper sich in den Auslauf stellte und döste.
»Gracies Bauch ist schon wieder dicker geworden«, stellte Katha strahlend fest und tätschelte liebevoll die schwarzweiÃe Kruppe der Stute.
»Ach was? Das Fohlen kommt doch erst in zwei Monaten«, spottete ich gutmütig.
»Bist du schon aufgeregt?«, erkundigte Jenny sich, die von einem eigenen Fohlen ihrer Stute bisher nur träumen konnte.
»Und wie! Ich hoffe nur, es geht alles glatt!«
»Bestimmt! Der Tierarzt war doch bisher sehr zufrieden und meinte, dass alles in Ordnung ist«, beruhigte ich sie. »Ich würde mir lieber Gedanken machen, was du Tom sagst.«
Tom war der Besitzer des Hengstes, der Amazing Grace gedeckt hatte. Da Flying Dutch ein wertvoller Turnierhengst war, kostete eine Bedeckung von ihm normalerweise wahrscheinlich über tausend Euro. Doch Tom hatte seinen Hengst einfach zu Amazing Grace auf die Koppel gestellt, weil keiner etwas von Gracies Rosse bemerkt hatte. Deshalb sahen Sörenssens es gar nicht ein, Tom etwas zu bezahlen, wie sie Katha erklärt hatten. Nun, so wie ich Tom kannte, würde er das Ganze mit Galgenhumor nehmen. Doch sagen musste Katha es ihm auf jeden Fall.
»Ja, ich rede mit ihm, wenn er im Mai zum Lehrgang hier ist«, meinte Katha, der bei dem Gedanken auch nicht ganz wohl war.
Wir putzten unsere Pferde, unterhielten uns dabei und legten ihnen schlieÃlich die Sättel auf und trensten sie. Da ich erst in der Leistungsklasse 4 ritt, zäumte ich Painted Diamond mit einer normalen Wassertrense, dem sogenannten Snaffle Bit. Erst in den höheren Leistungsklassen durfte man mit Westernkandare reiten. Die Zügel waren Split Reins, die am Ende offen waren, im Gegensatz zu den klassischen englischen Zügeln. Nachdem ich meinen Schecken gezäumt hatte, legte ich ihm sein Pad auf und darauf den Reiningsattel. Dieser Sattel eignete sich besonders gut fürs Training, da er eine Art Vielseitigkeitssattel unter den Westernsätteln war. Für die Trailturniere benutzte ich einen mit Silber beschlagenen Showsattel, der echt was hermachte. Auch Katha zäumte ihre Stute mit der traditionellen Westernausrüstung, wohingegen Jenny Galina auf die englische Weise zäumte und sattelte.
Wir nahmen unsere Pferde am Zügel und führten sie zu unserem Ãbungsplatz. Dort saÃen wir auf und wärmten unsere Pferde erst einmal in den Grundgangarten auf.
»Willst du auch mit uns über die Wasserplane gehen?«, fragte ich Jenny.
»Ach, lass mal. Galina ist da immer noch etwas zickig. Ich will heute nur ein paar Stangenübungen mit ihr machen«, meinte Jenny.
Auch Katha und ich trabten erst über die Stangen, bevor wir uns der Wasserplane widmeten. Dort fingen wir mit Amazing Grace an, da sie diejenige war, die das schon recht gut machte. Katha stieg ab und führte ihre Stute an die Plane heran, an der
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