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My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Mama schließlich nach Hause kommt - mit einigen Packungen indischem Essen, das sie meist am Wochenende holt, und manchmal auch, wenn sie gute Laune hat -, verkünde ich ihr als Erstes, dass sich meine Tasche wieder eingefunden hat.
    Â»Scheinst heute ja Glück im Unglück zu haben«, entgegnet sie lachend. »Erst sperrst du dich aus, dann kommt deine Tasche wieder zu dir zurück. Was für Beine haben sie denn hergetragen?«
    Klar, dass sie das fragt, es ist mehr als unwahrscheinlich, dass jemand die Tasche einpackt und Geld für ein Paket ausgibt.
    Â»Es war ein Junge.«
    Habe ich nach »Junge« etwa geseufzt? Mama scheint es
nicht mitbekommen zu haben, aber ich merke, wie ich plötzlich so rot werde wie das Tandoori-Hühnchen, das in einer der Packungen schlummert.
    Â»Und, wie war er so?«, fragt Mama, während sie die indischen Essenspackungen über den Tisch verteilt. Da ich es nicht leiden kann, in der Wohnung aus den Schachteln zu essen (draußen ist das ja okay, aber drinnen geht das gar nicht), decke ich den Tisch. Außerdem ist das eine ganz gute Methode, mein Gesicht nicht zu zeigen.
    Â»Ganz nett. Ich habe nicht viel mit ihm geredet, er ist gleich wieder gegangen.«
    Â»Und war noch alles drin in deiner Tasche?«
    Â»Ja, klar, viel war sowieso nicht zu holen. Das Geld hatte ich in der Stadt gelassen, und wer es nötig hat, mein Handy zu stehlen, muss’ne ziemlich arme Socke sein.«
    Dabei ist das Handy gar nicht so schlecht und meine Verzierungen auf der Kappe verleihen ihm einen ziemlich großen ideellen Wert. Aber damit vor irgendwelchen Kumpels angeben, lohnt natürlich nicht. Außerdem sah Mark nicht so aus, als hätte er es nötig, Mädchen die Handys zu klauen.
    Â»Du hättest dem Jungen vielleicht noch irgendwas geben sollen, als Finderlohn«, kehrt Mama jetzt wieder zu dem Thema Finder zurück, obwohl ich gehofft habe, dass es mit der Feststellung, dass mir nichts gestohlen wurde, gut ist. Offenbar ahnt sie, dass der Junge mir doch nicht so gleichgültig ist, wie ich tue. Oder hört man mir etwa an, dass ich mich verknallt habe? Hat sie das Seufzen eben doch mitbekommen?
    Â»Ich hatte grad nichts da, und ich wusste auch nicht, ob er was wollte«, antworte ich schnell und hoffe, dass es sich damit erledigt hat. Hat es aber leider nicht.

    Â»Du hättest ihn fragen müssen«, fährt Mama fort. »Es ist unhöflich, nicht zu fragen, ob er etwas möchte. Zumindest einen Muffin oder einen Schaumkuss hättest du ihm mitgeben können.«
    Stimmt, wir haben ja noch eine ganze Packung im Kühlschrank. Habe ich vor lauter Aufregung ganz vergessen. Und dabei hätten mich diese leckeren Schaumhügel mit Joghurtglasur zwischendurch mächtig glücklich machen können. Aber wahrscheinlich freut sich meine Figur gerade darüber, dass ich so vergesslich bin.
    Â»Er hat nicht so ausgesehen, als wollte er länger bleiben«, sage ich. Sicher, ich hab mich ihm gegenüber reichlich dumm angestellt, aber Mark hat gelächelt und überhaupt nicht enttäuscht oder beleidigt ausgesehen. Im Gegenteil, er war supersüß!
    Kneife ich gerade schwelgend die Augen zusammen wie eines der Mädchen in den Fernsehserien, die ich nicht ausstehen kann?
    Zum Glück hat Mama meine Grimasse nicht gesehen, denn sie kämpft gerade mit der Tandoori-Packung.
    Â»Na gut, aber falls er es sich überlegt und noch mal herkommt, drück ihm ja was in die Hand«, sagt sie schließlich, als sie die Packung aufbekommen hat. Einer ihrer Daumen hat beim Öffnen leiden müssen, mit zusammengekniffenen Augen steckt sie ihn sich in den Mund und nuschelt dann etwas, das sich anhört wie »Verdammt, warum muss das Zeug immer so heiß sein!«.
    Ich denke in dem Moment bloß: Ach wenn er doch noch mal auftauchen würde! Aber bevor die Pferde mit mir durchgehen können, beantworte ich schnell Mamas Frage: »Damit sich die Kunden nicht darüber beschweren, dass das Essen kalt ist, wenn sie zu Hause sind.«

    Â»Die, die sich beschweren würden, lassen es aber bringen und überlassen es dem Lieferservice, sich beim ersten Mal die Finger daran zu verbrennen.« Mama betrachtet noch immer ihren Daumen. Ganz so schlimm ist die Verletzung dann aber wohl doch nicht, denn sie zuckt mit den Schultern und macht dann weiter. »Ich glaube, beim nächsten Mal laufe ich mit meinem Beutel noch

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