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My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark

Titel: My Story - Streng geheim - Verrueckt nach Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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angerufen
hat, nachdem sie wieder einmal nicht zum Elternsprechtag konnte? Aber da ich mich in diesem Jahr doch in einigen Fächern verbessert habe, brauche ich wohl nichts zu befürchten.
    Â»Nächstes Wochenende wäre fein«, beantworte ich ihre Frage und lege meine Arme um ihre Schultern. Sie duftet nach dem neuen Parfüm, das sie sich vor ein paar Wochen gekauft hat. Ich habe es auch schon ausprobiert, doch ich finde, es riecht auf meiner Haut eklig. Mama jedoch duftet damit wie ein Zuckerwattestand auf dem Jahrmarkt. Sie hat mir erklärt, dass der Duft eines Parfüms davon abhängig ist, welchen pH-Wert die Haut hat. Da ich ihr also nicht die Flasche leer machen kann, wird unsere Mutter-Tochter-Beziehung weiterhin stabil bleiben.
    Â»Okay, dann machen wir nächsten Samstag die Stadt unsicher«, sagt Mama und blättert jetzt weiter. »Jetzt geh aber lieber, sonst denken deine Schnuckis noch, dass du jetzt auch noch verloren gegangen bist. Hast du ihnen schon erzählt, dass du deine Tasche wiederhast?«
    Ich nicke und ziehe mein Handy hervor. Damit ist für Mama alles klar.
    Â»Viel Spaß!«, wünscht sie mir, dann zische ich ab.
    Â 
    Ãœber das Café Bretzel gibt es viele Spekulationen. Die einen meinen, dass hier früher einmal ein Brezelbäcker sein Geschäft hatte, bevor einer seiner Nachfahren auf die Idee kam, ein Café daraus zu machen. Böse Zungen meinen allerdings, dass das Café so heißt, weil die Bedienungen so aufgebrezelt sind. Oder weil sich hier nur aufgebrezelte Tussis treffen. Und die Vermutung, es würde nur Brezel zu essen geben, schließt dann den Kreis der Vermutungen. Auf jeden Fall ist es unser Lieblingscafé, in das wir uns meist am
Wochenende zurückziehen. Es wirkt ein wenig altmodisch, aber gerade das gefällt uns. Brezeln gibt es natürlich hier auch, aber das Hauptsortiment besteht aus Kuchen, Eis und den leckersten Torten der Stadt. Genau der richtige Ort, um Kriegsrat zu halten.
    An diesem Samstagnachmittag ist hier noch nicht sehr viel los. Das schöne Wetter zieht die Leute an den Wannsee oder auf die Autobahn in Richtung Ostsee. Die Touristen klappern die Sehenswürdig- und Scheußlichkeiten der Stadt ab und die Daheimgebliebenen machen den Stadtbezirk Mitte unsicher.
    Als wir durch die altmodische Drehtür des Cafés treten, schlägt uns der typische süße Zuckerduft entgegen, der uns wie ein Fangarm selbst an schlechten Tagen genau hier hereinzieht.
    Als Erstes sticht einem die Verkaufstheke ins Auge. Hinter den Glasscheiben sind die Torten aufgereiht. Im Moment hat der Konditor einen Hang zu quietschbunten Farben, und am liebsten hätte ich alles durchprobiert, aber das würde das Fassungsvermögen meines Magens doch deutlich überschreiten.
    Diesmal weckt eine grellpinke Torte mit Himbeeren mein Interesse.
    Â»Ich weiß nicht, ich glaube, ich nehme heute nur einen Milchshake, immerhin will ich nicht wie eine Qualle am Strand liegen«, verkündet Nico, doch ihr Blick besagt etwas ganz anderes. Sie ist vernarrt in Schokolade, in alle Aggregatzustände davon. Würde es Schoki zum Inhalieren geben, würde sie garantiert als Erste in den Laden stürmen, der sie verkauft. Dabei hat sie eine super Figur und neigt nicht so zum Speckrollenansetzen wie ich. Meine Mama meint, dass das Babyspeck ist, der sich verliert, wenn ich noch ein, zwei
Jahre älter bin. Das glaube ich zwar nicht, aber dennoch kann ich diesem schrillpinken Traum von einer Torte nicht widerstehen. Außerdem nehme ich noch eine Eisschokolade, denn wenn es um die Liebe zu Schokolade geht, bin ich nach Nico gleich die Nummer zwei auf der Rangliste. Bine dagegen mag aus unerfindlichen Gründen keine Torte und hält sich lieber an Eis.
    Als wir unsere Auswahl getroffen haben, suchen wir uns einen Platz. Wir haben einen Stammplatz, gleich vor einem der großen Fenster, durch das man einen tollen Blick auf die Straße hat und die schrägsten Typen beobachten kann.
    Heute haben wir aber leider Pech. Ein älterer Mann in einem braunen Karojackett sitzt dort und liest aufmerksam in einer der Zeitungen vom Zeitungshalter. Da können wir wohl nicht damit rechnen, dass er in den nächsten Minuten aufsteht. Wir weichen also auf einen anderen Platz aus. Schon in der U-Bahn hatten Bine und Nico versucht, einen Blick auf die Zeichnung zu werfen. Ich konnte das gerade noch verhindern. Aber jetzt sind

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