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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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sind unten 3 m dick und laufen oben an der Zinnen-Krone mit einer Breite von 1,50 m aus. Alle vier Mauerseiten sind jeweils 2 km lang und werden von einem 52 m breiten, rund 3 m tiefen Wassergraben flankiert, über den insgesamt fünf Brücken führen. Auf jeder Seite gibt es zwölf Wachtürme und drei Stadttore. Eines davon durfte nur für den König, ein anderes nur für das Heer geöffnet werden. Die alte Bezeichnung für das Westtor indes hat sich bis heute gehalten. Es heißt Ah Luwe, „Tor des Unheils“, weil hier nur Trauerzüge und zum Tode Verurteilte die Stadt verließen.
    Eintrittsgebühren
    Nachdem es vermehrt zu Beschwerden über zu hohe Eintrittsgelder gekommen war, haben sich die „Entrance Fees“ zu den Sehenswürdigkeiten in Mandalay (und Umgebung) erheblich verbilligt. Mit einem US$10 teuren, fünf Tage gültigen Sammelticket des „Department of Archaeology Mandalay“ lassen sich seit Oktober 2002 alle Tempel, Pagoden und Ruinen von Mandalay, Amarapura und Inwa (mit Paleik) besuchen. An der Mahamuni-Pagode und dem Mandalay Hill gibt es meist keine Ticket-Kontrolle.
    Für den Zugang nach Sagaing werden US$3 extra verlangt, wobei das Ticket fünf Tage lang gültig ist und auch für Mingun gilt. Der Eintritt zu den Sehenswürdigkeiten von Monywa wird ebenfalls gesondert berechnet: US$3 für die Thanboddhay-Pagode und jeweils US$2 für die Höhlen von Hpo Win Daung und Shweba Daung.
    Im Zentrum befand sich der mit hölzernen Palisaden befestigte Königspalast. Er bestand aus rund 130 Gebäuden, die auf einem Rechteck aus 650 x 680 m untergebracht und in einen äußeren, mittleren und inneren Bereich untergliedert waren. In der Mitte befand sich der Thronsaal als Zentrum des Universums. Er war von einem siebenstufigen, vollständig vergoldeten Pavillon (Pyat That) überragt. Von seinem berühmten Löwenthron aus, der heute im Nationalmuseum von Yangon zu bewundern ist, nahm der König dreimal im Jahr die Loyalitäts-Bekundungen seiner Untertanen entgegen. Zu literarischer Berühmtheit gelangte der Glaspalast, dessen Name aus den bunt verglasten und verspiegelten Wanddekorationen resultierte, durch den gleichnamigen Roman von Amitav Ghosh. Allerdings handelte es sich eher um einen Arbeitssaal, denn hier traf sich der König zur Beratung mit seinen Ministern und Sekretären. Mehr über dieses Werk s. eXTra [ 5796 ] .
    Nachdem die Königsstadt im Dezember 1885 an
General Prendergast
übergeben worden war, machten die Briten die Anlage zum Sitz ihrer Kolonialverwaltung und zum militärischen Hauptquartier. Ein Jahr später wurde sie zu Ehren des Besuchs von
Lord Dufferin
in Fort Dufferin umbenannt. Ehrwürdige Palastbauten wurden in Offizierscasinos und Billardzimmer verwandelt, der Mye-Nan-Pavillon in eine Kirche. Erst 1901 kam
Lord Curzon
auf die Idee, den Palast als architektonisches Erbe zu schützen. Doch am 20. März 1945 fing er bei erbitterten Gefechten zwischen vorrückenden britischen und indischen Truppen gegen die japanischen Streitkräfte, die Mandalay seit 1942 besetzt hielten und deren Hauptquartier dort vermutet wurde, Feuer und wurde bis auf die Grundmauern ein Raub der Flammen. So erlitt die letzte und großartigste Anlage dieser Art das Schicksal vieler anderer Paläste, die nach birmanischer Tradition vollständig aus Holz gebaut waren. Nur außerhalb der Mauern hat ein Stück Palast überlebt: der Todes-Pavillon von König Mindon, der 1880 in ein Kloster verwandelt und an anderer Stelle wieder aufgebaut worden war.
    Als nördliches Stabsquartier ist das Festungsgelände ein wichtiger Stützpunkt der birmanischen Armee. Andere wiederum betreten die Anlage deshalb mit gemischten Gefühlen, weil sie Mitte der 1990er-Jahre mithilfe von Zwangsarbeit herausgeputzt worden ist (s. S. 324 / 325 , Kasten: Der schöne Schein). Ausländern wird nur durch das Osttor Einlass gewährt. Sie müssen ihren Reisepass (manchmal reicht auch eine Fotokopie) vorzeigen, dessen Angaben zusammen mit der Hoteladresse und der Uhrzeit in ein Buch eingetragen werden. Dann kann man sich mit einer Trishaw für rund 1000 Kyat auf der Hauptachse zum Mittelpunkt und später zurückfahren lassen. Die rund 10 000 Soldaten, die auf dem Areal stationiert sind, dürfen genauso wenig fotografiert werden wie militärische Einrichtungen. Aber weite Teile des Geländes wirken sowieso eher wie ein Obst- und Gemüsegarten, mit dem die Familien den kargen Sold aufzubessern pflegen. Am Zielpunkt werden die Besucher von dicken,

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