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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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gigantisch groß gewesen sein. Der Legende nach waren 10 000 Männer im Einsatz, um ihn vom Ufer des Ayeyarwady in rund zwei Wochen über einen eigens dafür gebauten Kanal und rollende Baumstämme 7 km weit zu seinem jetzigen Standort zu schaffen. Nach der Bearbeitung wiegt der 15 m hohe Steinblock, von dem 3 m unter der Erde liegen, immerhin noch 500 t. Zwischen den Augenbrauen glitzert ein rundes Schmuck-Ornament, das aus 54 einkarätigen Diamanten bestehen soll.
    Rings um den Schrein sind an allen vier Seiten (in Gruppen zu jeweils 20) Buddhas 80 Schüler
(arahat)
figürlich dargestellt. Eine weitere Attraktion besteht in dem einzigen erhalten gebliebenen Gemälde von König Mindon. Der Zugang zu der von zwitschernden Vögeln umschwirrten Statue erfolgt über eine eindrucksvolle, verspiegelte Säulenhalle, die in Türkis und Hellblau ausgeschmückt worden ist. Unterwegs kann man sich von Souvenirverkäufern, Handlesern und Astrologen abfangen lassen. über ihren Köpfen hängen plastische Bilder von den 16 apokalyptischen Träumen des Königs von Koshala. Mit ihnen wurde eine Welt vorhergesagt, in der sich alle Konventionen ins Gegenteil verkehren.
Kuthodaw-Pagode
    Einen guten überblick über das Ausmaß der 1868 fertiggestellten „Pagode der Königlichen Verdienste“ kann man sich anhand des großen, anschaulich gestalteten Modells im südlichen Pavillon machen. Sieben Jahre, sechs Monate und 22 Tage sollen 200 örtliche Kunsthandwerker gebraucht haben, um den gesamten Tipitaka als „größtes Buch der Welt“ auf 729 Marmortafeln zu verewigen. Dieses Werk, das auch als Palikanon bezeichnet wird und sich mit „Drei Körbe“ übersetzen lässt, umfasst in drei Teilen die buddhistische Lehre. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Texte immer nur auf Palmblätter geschrieben worden. Anfangs waren die beidseitig beschriebenen Tafeln von Metallschirmen geschützt, erst später erhielt jede einzelne eine kleine Pagode. Ursprünglich war die Schrift – in birmanischer Schreibweise abgefasstes Pali – vergoldet, heute ist sie nur noch in schwarzer Farbe ausgemalt. Im Jahr 1900 erschien eine gedruckte Fassung des steinernen Originals, bestehend aus 38 Bänden mit jeweils 400 Seiten.
    Wer hier jeden Tag rund 8 Std. liest, würde wahrscheinlich 450 Tage benötigen, um das gesamte Werk durchzuarbeiten. Anlass zur Erschaffung dieses Heiligtums war die Fünfte Buddhistische Synode von 1871, die König Mindon zum Gedenken an den 2400. Todestag Gautama Buddhas einberufen hatte. Während der sechsmonatigen Großveranstaltung rezitierten 2400 Mönche den gesamten Text des Tipitaka und einigten sich auf eine einheitliche Fassung.
    Aus der Mitte der weitläufigen Anlage erhebt sich die vergoldete Maha Lawka Marazein-Pagode, die nach dem Modell der Shwezigon-Pagode von Bagan bereits 1857 errichtet worden ist. Die traditionell dazugehörige Glocke hängt zwischen zwei Teakholzpfosten, auf denen bunte Figuren des Göttervogels Garuda stehen. Im Schatten des über 150 Jahre alten „Star Flower Tree“, dessen imposante Ausläufer mit Holzsäulen abgestützt werden, bietet sich eine wunderbare Möglichkeit zu Rast und Einkehr.
Sandamani-Pagode
    Diese Pagode südwestlich des Mandalay-Bergs wird gelegentlich mit der weiter östlich stehenden Kuthodaw-Pagode verwechselt, weil sie ebenfalls aus einer riesigen Anzahl kleiner, weiß getünchter Pagoden mit Schrifttafeln besteht. Es sind zwar erheblich mehr, doch sind sie nicht so ansehnlich und stehen erheblich dichter aneinander.Hier erhob sich während dem Bau des Königspalastes die provisorische Residenz von König Mindon.
    Die Sandamani-Pagode wurde als Erinnerung an Kronprinz Kanaung errichtet, der Mindons jüngerer Bruder und als dessen Nachfolger auserwählt war. Doch während einer Palastrevolte im August 1866 wurde er hier von zwei Söhnen König Mindons ermordet. Erst 1913 wurde die Pagode auf Initiative des populären, auf dem Mandalay-Berg lebenden Einsiedlermönchs U Khanti mit langen Reihen weiß getünchter Pagoden umgeben. Diese enthalten 1774 Marmortafeln, auf denen zwei berühmte Kommentare zum Tipitaka eingemeißelt sind. Außerdem findet sich hier eine eiserne, 1802 von König Bodawpaya gestiftete Buddhastatue.
Shwenandaw-Kloster
    Der imposante Holzbau des „Goldenen Palastklosters“ ist das einzige größere überbleibsel vom einstigen Kern des Königspalastes – und hat bereits zwei Umzüge überstanden. Erstmalig 1782 errichtet, wurde es 1857 zerlegt und in

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