Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Bauwerks. Die 2,30 m große Bronzeglocke wiegt über 24 t und zählt somit zu den größten in Birma.
Nagayon-Pagode
Auffällig an der Architektur dieses zu Beginn des 19. Jhs. errichteten, strahlend weißen Heiligtums ist, dass der
pahto
von einer riesigen, drachenähnlichen Naga-Schlange geschützt wird, was in der buddhistischen Ikonografie sonst nur Buddhastatuen zuteil wird. Daher erklärt sich auch der Name der „von einem Naga bekrönten“ Pagode.
Guan Yin-Tempel (Chinese Joss House)
Dieser mit seinen typisch chinesischen Dächern und bunten Figuren sehenswerte Tempel von 1773 ist nach Guan Yin – dem Bodhisattva der Barmherzigkeit – benannt. Er gilt als das einzige Heiligtum Amarapuras, das seit der Gründung der Stadt ununterbrochen bewohnt ist. Denn beim Umzug von König Mindon nach Mandalay hatten es die chinesischen Händler vorgezogen, in Amarapura zu bleiben, da ihre Häuser – im Gegensatz zu denen der Birmanen – aus Stein gebaut waren. Die heute noch hier lebenden Chinesen arbeiten vor allem in der Seidenweberei. Nachdem er im Jahr 1810 abgebrannt ist, wurde der Guan Yin-Tempel 1847 wieder aufgebaut. Der Eingang führt nicht geradewegs zum Heiligtum, um Geistern den Zugang zu erschweren. Nach chinesischer Vorstellung wandern sie nämlich immer geradeaus – und dicht am Boden entlang, was auch die erhöhte Türschwelle am Eingang erklärt. Besucher können ihre Schuhe bis in den inneren Altarraum hinein angezogen lassen.
Bagaya-Kloster
Dieses am Ortsausgang von Amarapura gelegene Bauwerk fungiert als Museum buddhistischer Kunst und Bücherei mit Palmblatt-Manuskripten. Beides wird Besuchern aber nur auf Anfrage geöffnet. Das ehemalige Kloster wurde von 1993 bis 1996 nach Plänen und Zeichnungen aus der Kyauktawgyi-Pagode rekonstruiert. Als historisches Bauelement gelten lediglich die acht Backsteinstufen. Erstmals Anfang des 19. Jhs.anlässlich der Verlegung der Hauptstadt nach Amarapura unter König Bodawpaya errichtet, war das Kloster immer wieder zerstört worden – zuletzt durch die Japaner im Zweiten Weltkrieg.
Ba
ist die Mon-Bezeichnung für „Kloster“, während das Wort
gaya
oder
kaya
eine Pflanze mit sternförmigen Blüten bezeichnet.
Shwe Kyet-Pagoden
Am Ufer des Ayeyarwady liegen die vermutlich aus dem 12. Jh. stammenden Shwe kyet kya- und Shwe kyet yet-Pagoden. Sie bestehen aus einer Reihe von Zedis, die als „Lauf des goldenen Vogels“ bezeichnet werden und einen schroff abfallenden Felsen säumen. Da ihr Anblick vom Fluss aus am eindrucksvollsten ist, sollte man nach einem Bootsbesitzer Ausschau halten, der ein Stückchen hinausfährt, wo man eine herrliche Aussicht auf die beiden Pagoden, die Hügel von Sagaing und den Sonnenuntergang hinter der Inwa-Brücke genießen kann.
Transport
Ein Mietwagen mit Chauffeur für eine ganztägige Tour nach Amarapura (plus Inwa, Sagaing oder sogar auch Mingun) schlägt mit rund US$35–40 zu Buche. Der entsprechende öffentliche Bus trägt die Nr. 8 und fährt in Mandalay vom Uhrturm in der Nähe des
zegyo
(Zentralmarkt) ab. Die Busnummern sind leider nur in birmanischer Schrift ausgewiesen. Die Fahrt nach Amarapura kostet rund 300 Kyat. Am besten lässt man sich vom Busfahrer sagen, wann man aussteigen muss – in Amarapura an der Stelle, wo links die Palastmauern und rechts ein von Elefanten behüteter Tempel stehen. Dahinter fließt der Ayeyarwady. Von hier kann man zu Fuß die Pahtodawgyi-Pagode erreichen und durch das Dorf Taungthaman zur U Bein-Brücke gelangen. Für die Anfahrt mit dem Fahrrad müssen rund 45 Min. einkalkuliert werden.
Inwa (Ava)
Innerhalb der Stadtmauern sind mehrere kleine Dörfer entstanden und heute bestellen Bauern den historischen Boden, auf dem einst die Palastanlage gestanden hat. Keine andere Hauptstadt hat sich so lange behaupten können wie Inwa („Eingang zum See“), das im klassischen Pali-Namen Ratnapura („Stadt der Edelsteine“) und im birmanischen Yadanabon heißt, im Ausland aber eher unter dem Namen Ava bekannt geworden ist. Ihre Erkundung ist mit einer kurzen Fährfahrt verbunden, denn als zwischen den Flüssen Myitnge und Ayeyarwady der Kanal Myittha Chaung entstand, wurde Inwa zu einer künstlichen Insel. Nicht zuletzt der Transport mit einer der rund 80 Pferdedroschken, bei denen ein Passagier vorn auf dem Kutschbock und zwei hinten im Wagen mitfahren können, lässt einen Besuch des rund 22 km südlich von Mandalay liegenden Orts zu einem idyllischen Ausflug werden.
Mit dem
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