Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
die zwischen 1939 und 1951 auf Initiative des angesehenen Abtes Moe Nyin Sayadaw U Kyauk Lon mithilfe von Spendengeldern errichtet worden ist. Weil die gesamte Menschheit vom Bau dieses Heiligtums profitieren sollte, wurden die Gründungsdaten in vielen verschiedenen Sprachen ausgewiesen – darunter auch in Deutsch. Die Tempelanlage, die von der äußeren wie auch der inneren Gestaltung her zu einem der landesweit eindrucksvollsten Heiligtümer zählt, gilt als eine Meisterleistung und soll an den heiligen Berg Meru erinnern. Die Anlage, deren Tempelfest im Oktober/November gefeiert wird, ist täglich von 6.30–17 Uhr geöffnet und kostet Ausländer US$3 Eintritt.
Der Eingang wird von zwei riesigen, weißen Stein-Elefanten flankiert, während 471 Stupas die Terrassen zu einem regelrechten Pagodenwald werden lassen. Innerhalb der quadratischen Mauer befinden sich eine Vielzahl von Andachtsstellen, alle bunt bemalt und reich verziert, was westliche Besucher zuweilen als kitschig empfinden mögen. Im Inneren des
pahto
sind alle Wände, Nischen und Portale mit winzig kleinen oder auch meterhohen Buddhafiguren aus Knochen und anderen Materialien geschmückt; es sollen insgesamt 582 357 Bildnisse sein, die hier vom religiösen Eifer der Stifter zeugen!
Im massiven Stupa sind der Überlieferung nach 7000 heilige Gegenstände eingemauert worden. Die Nebengebäude erinnern an die Palastarchitektur der Konbaung-Dynastie und sind an den Außenseiten mit dreidimensionalen Ja-taka-Reliefs geschmückt. Zur Anlage gehört ein skurriler Aussichtsturm, der – nur von Männern und barfuß – über eine Wendeltreppe mit (bei Sonnenschein) glühend heißen Stufen bestiegen werden kann.
Bodhi Tataung-Pagode (Riesen-Buddhas)
Rund 5 km hinter der Thanboddhay-Pagode gelangt man über die gleiche Straße zu einem 90 m langen liegenden Buddha , der an einem Berghang auf einer gemauerten Couch liegt und von innen begehbar ist. Im höhlenartigen Inneren des 1991 geschaffenen Heiligtums stellen bemalte Zementfiguren anschaulich einige religiöse Szenen dar.
Nicht weit entfernt bzw. optisch hinter dem liegenden Buddha und in dieser Kombination sicherlich einmalig angeordnet, erhebt sich der höchste stehende Buddha Südostasiens. Er wird als Lay Kyun Sat Kyar bezeichnet und bringt es auf eine Höhe von 114 m – zusammen mit dem Fundament sind es sogar über 127 m. Mit dem Bau der 31-stöckigen Konstruktion wurde bereits Anfang der 1990er-Jahre begonnen, doch die Fertigstellung des Lifts an der Rückseite der imposanten, goldglitzernden Statue dürfte noch etwas auf sich warten lassen.
Der Weg zu den Riesen-Buddhas auf dem Po Khaung-Hügel führt durch ein Feld mit mehr als 1000 lebensgroßen Buddhafiguren, die alle mit Blick auf die beiden Statuen ausgerichtet sind. Sie sitzen auf dem Erdboden und verfügen alle über einen eigenen, Schatten spendenden Schirm. Für jede Figur wurde ein Bodhi-Baum gepflanzt, was den Namen dieser religiösen Stätte erklärt. Ein Aussichtsturm ermöglicht den besten Überblick über dieses imposante heilige Ensemble, zu dem auch ein sitzender Buddha, mehrere kleine Pagoden und die große Aung Setkya zählen. Einige Foto-Impressionen s. eXTra [ 5802 ] .
Twinn Daung
Rund 30 km nördlich von Monywa, 12 km westlich von Budalin, erhebt sich der Twinn Daung („Berg der Quelle“), der eine Höhe von 200 m erreicht. Dort gibt es einen 50 m tiefen See namens Myitta Kan („See der Liebe“), dessen Wasserstand sich rätselhafterweise unproportional mit dem Steigen und Fallen des 3 km entfernten Chindwin verändern soll. Bisher konnte noch nicht genau nachgewiesen werden, ob dieser grünlich schimmernde See und die nicht weit entfernte Vertiefung bei Kani als Krater auf einen Vulkanausbruch oder aber auf einen Meteoriten-Einschlag zurückzuführen sind. Die etwa 1000 Bewohner des Dorfes am Ufer verarbeiten die im See gezüchteten Algen zu Heilmitteln.
Die Kombination der beiden Riesenbuddhas von Twinn Daung zählt zu Myanmars neuesten Touristenattraktionen .
Leidi-Kloster
Das 21 km nordöstlich von Monywa an der Straße nach Ye U gelegene Kloster wurde 1886 auf Anordnung des berühmten Pali-Gelehrten Leidi Sayadaw errichtet und beherbergt eine große Mönchs-Universität. Der Aufbau der Anlage erinnert an die Kuthodaw-Pagode von Mandalay, denn im Tempelbereich stehen 806 Steinstelen mit buddhistischen Inschriften.
Shwe Gu Ni-Pagode
Auf einer zweispurigen Straße gelangt man durch schöne Landschaften 20 km
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