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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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vier Buddhastatuen, die einst von Sri Lanka aus auf Flößen über das Meer gekommen waren. Der Legende nach ist diese Begebenheit auf einen singhalesischen König zurückzuführen, der 1418 eine gute Tat verrichten wollte: Aus Mörtel und originalen Stücken des Bodhi-Baums ließ er vier Buddha-Bildnisse erschaffen, die auf dem Ozean ausgesetzt wurden, um am jeweiligen Ort ihrer Landung (außer Kyaikhto in Kjaikkami, Pathein und Dawei) den Buddhismus zu verankern.
    Am Rand des Tempelareals liegt mit der Mahamuni Thon-Pagode noch ein weiteres Heiligtum, in dem eine rund 110 Jahre alte Kopie der berühmten, gleichnamigen Statue in Mandalay verehrt wird. Das wichtigste Kloster von Kyaikhto ist das Shwe Kyaung, das auf eine über 180 Jahre alte Tradition zurückblicken kann.
Kinpun Camp (Basislager)
    Der rund 10 km von Kyaikhto gelegene Ort Kinpun ist Ausgangspunkt für einen Besuch des Goldenen Felsens auf dem Berg Kyaikhtiyo. Das Basislager hat sich – teilweise von den Kronen mächtiger, leider immer weniger werdender Baumriesen beschattet – mit Unterkünften, Restaurants, Souvenirständen, Waschgelegenheiten, einem Schwimmbad und einem Bus-Parkplatz entlang der Straße ausgebreitet, die an ihrem Ende immer enger wird, um allmählich in den Pilgerpfad überzugehen.
    Im Durchschnitt kommen täglich um die 10 000 Pilger nach Kinpun, an den Spitzentagen – meist freitags, sonnabends oder den Feiertagen – der Hochsaison zwischen November bis Januar bzw. März sind es sogar bis zu 40 000! Sie können kostenlos in Sammel-Unterkünften
(Zayat)
oder auch in den Räumlichkeiten der Restaurants übernachten, wenn sie dort das Abendessen eingenommen haben. Insgesamt 143 leistungsstarke Kleinlaster der Marken Mitsubishi, Hino, Canter oder Fuso übernehmen zwischen 6 und 18 Uhr – bis 19 Uhr sind für 80 000 Kyat auch Charterfahrten möglich – im Einbahnverkehr den Transport auf den Berg. Sie fahren alle 20–40 Min. ab und benötigen in rasanter, von schwarzen Rußwolken begleiteter Fahrt rund 45 Min. – inklusive eines mitunter etwas quälenden Aufenthalts in der Mittelstation, wo der Fahrpreis von 1500 Kyat beglichen werden muss. Die letzte Abfahrt vom Berg erfolgt gegen 18 Uhr.
    Die Verladung erfolgt rustikal über eine Holzrampe. Es erscheint wie ein Wunder, dass selbst alte, gebrechliche Pilger die Einstiegsprozedur überstehen. Dann geht es mit halsbrecherischer Geschwindigkeit die enge, steile Serpentinenstraße hinauf. Dabei müssen sich bis zu 43 (2005 waren es sogar bis zu 60) Passagiere – in entwürdigend anmutender Weise zusammengepfercht – auf den schmalen, niedrigen Holzbänken der Ladepritsche kauern. Von der Endstation zum Gipfel sind es dann noch rund 45 Min. Aufstieg, der aber für rund 8000 Kyat auch bequem in einer stabilen Bambus-Sänfte
(Palanquin)
mit vier Trägern zurückgelegt werden kann. Es ist – trotz etwaiger (falscher) Skrupel – empfehlenswert und ein einmaliges Erlebnis, zumindest den allerletzten, besonders steilen Abschnitt (es sind immerhin 600 Höhenmeter zu überwinden) mit diesem urtypischen, burmesischen Verkehrsmittel zurückzulegen. Denn die je nach Saison 140–200 Sänftenträger (plus 500 Gepäckträger) am Berg müssen ja auch irgendwie ihr täglich Schüsselchen Reis verdienen.
    Besuch in der Regenzeit
    Myanmar in der Nebensaison zu bereisen, kann durchaus reizvoll sein. Doch zum Goldenen Felsen von Kyaikhtiyo gehört irgendwie auch der Trubel ... Wer die Pilgerstätte in der Regenzeit besucht, könnte das bunte Treiben und somit viel vom spirituellen Charme vermissen. Zudem kann es bis zu 2 Std. dauern, bis sich die Ladeflächen der Kleinlaster gefüllt haben, von denen zwischen April und Oktober meist nur 48 Stück im Einsatz sind.
    Natürlich lässt sich auch der gesamte Weg auf Schusters Rappen (bzw. Badeschlappen) zurücklegen, denn (einheimische) Pilger können sich durch den schweißtreibenden Aufstieg religiöse Verdienste erwerben. Aber selbst wer über eine gute Kondition verfügt, sollte für die fast 15 km lange Wanderung vom Basislager Kinpun bis zum Gipfel mindestens 4 Std. (je nach Kondition vielleicht sogar bis zu 8 Std.) einplanen. Denn schließlich sind fast 1100 Höhenmeter zu überwinden, wobei die Passage durch Schatten spendende Vegetation und über insgesamt 33 Hügel führt.
    Unterwegs laden einige Schreine, aber vor allem einfache Verkaufsstände mit kühlendem Schatten, Getränken, Snacks oder Obst zum Ausruhen ein. Auf westliche Gemüter

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