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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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allem in den Monaten der Regenzeit – verspricht der rund 9 km lange Abstecher nach Zokthok. Ein Besuch des unscheinbaren, rund 5000 Einwohner zählenden Dorfes lohnt sich auch nicht zuletzt wegen der außergewöhnlichen Kyaik Tizaung-Pagode . Sich auf einem quadratischen Laterit-Sockel erhebend, bietet sie durch ihr verspieltes, schmückendes Beiwerk aus fantasievollen Steinreliefs und Skulpturen – darunter sogar eine Sphinx, Gongs oder Glocken – einen ganz eigenen Charakter. Dabei fand vor allem rötlicher Laterit Verwendung. Der poröse, narbenartig verwittert wirkende Stein besteht aus eisenhaltigem Lehm, der durch Trocknung in der Sonne zu überraschender Härte gelangt. Obwohl zum Stupa an jeder Seite Treppen hinaufführen, dürfen diese nicht begangen werden. Auch das Fotografieren wird zuweilen nicht so gern gesehen.
    In einem der umliegenden Pavillons findet sich ein rund 18 m² großes, faszinierendes Landschaftsrelief mit dem Golden Felsen von Kyaikhtiyo, beleuchtbaren Pagoden und Wasserflächen, auf denen sogar Modellschiffe dümpeln.
    Als weitere Sehenswürdigkeit bieten sich die Überreste eines Forts aus dem 12. Jh. an. Dabei handelt es sich um eine tiefe Erdkuhle und eine lange Laterit-Mauer, auf deren Reliefs sich Prozessionen oder Aufmärsche mit Elefanten und Pferden erkennen lassen. Hieraus leitet sich wohl auch der Name des Forts ab, das von den Einheimischen als Sin Tat- (Elefanten) oder Myin Tat- (Pferde) Fort bezeichnet wird. Auch das Sin Nit Kaung Kyaung (Kloster der beiden Elefanten) lohnt einen Besuch. Das um 1920 erbaute, dekorative Gebäude liegt versteckt in einem Palmenhain und ist im Kolonialstil mit angedeuteten Säulen, Torbögen und Stuck-Ornamenten erbaut worden. Im Inneren findet sich unter anderem ein morscher Holzschrank mit noch sehr viel älteren Palmblatt-Inschriften.
    Von Zokthok führt eine rund 6 km lange – je nach Jahreszeit – Schlamm- oder Staubpiste durch eine faszinierende Landschaft aus Reisfeldern, Brackwasser-Kanälen und stattlichen Büffeln zu dem malerischen Küstendorf Zoke Ka Li . Es besteht aus 287 Hütten, alten Baumriesen und drei Klöstern auf einem Pagodenberg, von dem sich ein herrlicher Panoramablick bietet. Wer die Treppenanlage auf der anderen Seite des Berges wieder heruntersteigt, landet direkt am Meer, was sich besonders zum Gezeitenwechsel lohnt: Dann strömen schäumende Wellen in die Bucht und lassen die auf ihnen schwimmenden Fischerboote gewaltig schaukeln.
    Thaton
    An den freundlichen, schüchternen Reaktionen der Bewohner lässt sich erkennen, dass ausländische Touristen dieses angenehme, beschauliche Städtchen, etwa vier Autostunden von Yangon, bisher kaum besucht haben. Dabei lässt sich dort – nur rund 60 km vom Goldenen Felsen an der Hauptstraße gelegen – hervorragend birmanischer Provinzalltag erleben. Versteckt gelegene Mauerreste und Lehmwälle der einstigen Befestigungsanlagen geben Aufschluss darüber, dass diese Stadt einst größere Bedeutung gehabt haben muss. Schon im 3. Jh. und damit lange vor dem Aufstieg von Bagan gegründet, verfügte die einst Suvannabhumi – „Goldenes Land“ – und später Dvaravati genannte Hauptstadt eines Mon-Reichs, das sich vom Ayeyarwady-Delta bis in das heutige Kambodscha erstreckte, über einen lebendigen Hafen mit Handelsbeziehungen bis nach Südindien und Sri Lanka. Die Blütezeit währte vom 6. bis zum 10. Jh., das Ende wurde durch König Anawrahta besiegelt, als er die Stadt 1057 zerstörte und König Manuha mit 30 000 Gefangenen nach Bagan brachte.
    Der von Reisfeldern und Obstgärten umgebene, üppig begrünte Ort wird geprägt von ausgesprochen hübschen Kolonialvillen, dem geschäftigen Markt, besonders vielen Trishaws, den beiden sehenswerten Oldtimer-Cabrios der Feuerwache (Toyota und Isuzu von 1962) und einem weitläufigen Tempelgelände, auf dem sich mehrere, teilweise von dichten Taubenschwärmen belagerte Pagoden, Pavillons und Klöster befinden. Der aus Arkaden mit Wandmalereien bestehende Osteingang ist der größte der vier Zugänge. Im Mittelpunkt der Anlage erhebt sich der vergoldete Stupa der Shwezayan-Pagode , die ihren Ursprung bereits zu Lebzeiten des ersten Buddhas haben soll. Nach der überlieferung hat er persönlich acht seiner Haare hierher verbracht, während vom zweiten Buddha ein Spazierstock, vom dritten eine Almosenschale und vom vierten vier Zähne eingemauert worden sein sollen. Nur einen Steinwurf entfernt liegt die aus Laterit erbaute

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