Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Flusssystem verdankt die alte Königsstadt Mrauk U ihren Aufstieg.
Flora und Fauna
Pflanzenwelt
Die unterschiedlichen Klimazonen und die landschaftliche Vielfalt haben einen enormen Pflanzenreichtum zur Folge, wie er nur selten in Südostasien anzutreffen ist. Auf über 7000 wird die Zahl der Pflanzenarten geschätzt. Etwa 40 % der Gesamtfläche Birmas sind heute noch mit Wäldern bedeckt, in denen 2000 Baum-Spezies vermutet werden.
Tipps für Vogelfreunde
Um einige der 1100 Vogelarten zu sehen, darunter vier endemische, müssen Freunde des Federviehs in die Berge und Feuchtgebiete reisen. Gute Möglichkeiten zur Beobachtung bieten der Hlawga Wildlife Park und das Moeyingyi Wetland Bird Sanctuary nördlich von Yangon, Letkhokkon Beach, Mount Popa und der Natmataung National Park (Mount Victoria). In Bagan sind zwei endemische Arten zu finden: die Birmanische Buschlerche
(Mirafra microptera)
und der Weißkehldrossling
(Turdoides gularis).
Am besten vertraut man sich einem Spezialveranstalter an, etwas SST Tourism, www.sstmyanmar.com , oder kontaktiert die Myanmar Bird & Nature Society , 221-223 Shwegonedine St. Bahan, Yangon,01-548095.
Palmen für alle Fälle
Palmengewächse begleiten die Birmanen durchs Leben. Die Arecapalme bringt die Betelnuss hervor; aus dem Saft der Palmyrapalme wird Palmzucker, Palmwein oder -schnaps produziert und ihre Früchte werden gegessen; die Kokospalme kann gleich mehrfach verwendet werden: als Bau- und Brennmaterial, zum Trinken und Essen; die festen Blätter der Talipotpalme dienen als Grundmaterial für die Palmblattmanuskripte; aus der Rotanpalme (Rattan) werden Möbel hergestellt; die langen Blätter der Nipapalme eignen sich als Überdachung und die Salakpalme liefert die beliebte Schlangenfrucht.
An den zahlreichen Flussmündungen in Rakhine, Tanintharyi und dem Ayeyarwady-Delta bestimmen noch Mangrovenwälder das Landschaftsbild, doch schwindet ihr Bestand aufgrund der Abholzung immer mehr. Immergrüne tropische Regenwälder wachsen in den Küstenregionen und auf den Inseln des Myeik-Archipels im tiefen Süden. Ansonsten dominieren Monsunregenwälder die Landschaft. Montane Nebelwälder wachsen in den Bergen ab etwa 1500 m Höhe.
Typisch für die Monsunregenwälder sind Bäume, die in der Trockenzeit ihr Laub abwerfen und mit dem Einsetzen der Regenzeit ab Mai/Juni wieder ergrünen. Dazu zählt der bekannteste Baum Birmas, der Teakbaum
(Tectona grandis).
Sein hoher gerader Stamm, das harte, aber gut zu verarbeitende Holz und seine großen festen Blätter machen ihn zu einem der profitabelsten Nutzbäume. Jährlich werden durchschnittlich 230 000 t Holz geschlagen.
In vielen Waldregionen dominieren Baumarten, die zu einer der 15 Gattungen der Flügelfruchtgewächse
(Dipterocarpaceae)
gehören, weshalb man auch von
Dipterocarpus-Wäldern
spricht.
Neben Teak, dem dank seiner Härte geschätzten Birmanischen Eisenholz, auf Birmanisch Pyinkado genannt
(Xylia dolabriformis)
, und dem Padauk
(Pterocarpus macrocarpus)
, wegen seiner Rotfärbung auch als Birmanisches Rosenholz bekannt, liefern sie die meisten und besten Hölzer. Auch andere Teile sind verwertbar, z. B. eignet sich das Harz des Yangbaumes
(Dipterocarpus alatus)
als Binde- und Abdichtungsmittel für Boote oder Ähnliches. In den höheren Lagen der nördlichen Regionen sind diverse Pinienarten zu finden, darunter die Bergpinie
(Pinus khesiya).
Weit verbreitet ist auch Bambus, der mit 100 Arten häufiger vorkommt als in irgendeinem anderen Land außerhalb Chinas.
In der Savannenlandschaft Zentralbirmas können aufgrund des geringen Niederschlags von jährlich unter 1000 mm nur anspruchslose Bäume wachsen.
Die Trockenlaubwälder,
indaing
genannt, werden von
Dipterocarpus-Arten
dominiert. Wegen ihres hohen Nutzwertes sind Niem-
(Antelaea azadirachta)
und Tamarindenbäume
(Tamarindus indica)weit
verbreitet. Der Schatten spendende Regenbaum
(Samanea saman)
findet sich häufig in menschlichen Ansiedelungen und an Straßenrändern. Salbäume (Shorea robusta), in Myanmar
ingyin
genannt, sind ebenfalls dort zu finden.
Bekannt ist die Region auch wegen des Thanakabaums
(Limonia acidissima)
, aus dessen Rinde die berühmte Thanaka-Paste gewonnen wird, mit welcher sich die Frauen schminken. Gemischt mit anderen Naturprodukten stellen die Kayin daraus ein Mückenmittel her.
Auf den kargen Böden, die vorwiegend aus weichem Sandstein und Lehm bestehen, werden Sorghum (eine Hirseart), Bohnen, Sesam und Erdnüsse angepflanzt.
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