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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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lossagte. Regelmäßige Eroberungszüge der Mon gipfelten 1752 in der Einnahme Inwas. Von einem bis dato unbedeutenden Ort Oberbirmas gelang es dem birmanischen General Aung Zeya, deren Vorherrschaft zu brechen und weite Teile Zentralbirmas unter seine Kontrolle zu bringen. Shwebo („Goldener General“), wie er von nun an seine Heimatstadt nannte, wurde zur Keimzelle eines dritten birmanischen Großreiches. Der General gab sich den Namen Alaungpaya, „Großer Herr und zukünftiger Buddha”, und wurde zum Begründer des letzten birmanischen Herrscherhauses, der Konbaung-Dynastie.
    Mit der Zerstörung Bagos im Jahr 1755 brach Alaungpaya endgültig den Widerstand der Mon. Viele flohen nach Siam, wo noch heute ihre Nachkommen leben. Wieder war das benachbarte siamesische Königreich Ziel birmanischer Expansionsgelüste. Der dritte Konbaung-König, Hsinbyushin (reg. 1763–76), machte nach langer Belagerung 1767 Ayutthaya dem Erdboden gleich. Wie einst Anawrahta verschleppte er die gesamte Elite nach Inwa, das er zwei Jahre zuvor zu seiner Königsstadt erkoren hatte. Das kulturelle Leben in Birma profitierte davon erheblich. Ayutthaya hingegen war so stark zerstört, dass die Siamesen einige Kilometer weiter südlich mit Thonburi bei Bangkok eine neue Hauptstadt gründeten.
    Die letzten Könige
Alaungpaya
(reg. 1752–1760)
Naungdawgyi
(reg. 1760–1763)
Hsinbyushin
(reg. 1763–1776)
Singu
(reg. 1776–1782)
Bodawpaya
(reg. 1782–1819)
Bagyidaw
(reg. 1819–1837)
Tharawady
(reg. 1837–1846)
Pagan
(reg. 1846–1853)
Mindon
(reg. 1853–1878)
Thibaw
(reg. 1878–1885)
    Der vierte Sohn Alaungpayas, Bodawpaya, ließ sich nach einer Intrige 1782 zum König krönen und verlegte seinen Palast in das neu geschaffene Amarapura, südlich von Mandalay Er setzte die Expansionsbestrebungen seiner Vorgänger fort und annektierte 1784/5 das ins politische Chaos versunkene Rakhine. Knapp 30 Jahre nach dem Untergang des Mon-Reiches hörte auch Rakhine auf, ein unabhängiger Staat zu sein. Zehntausende seiner Bewohner wurden nach Oberbirma verschleppt und zu Zwangsarbeit und Kriegsdienst verpflichtet. Allein 20 000 mussten an der Erweiterung des Meiktila-Sees arbeiten.
Langsamer Niedergang
    Nach der Eroberung Rakhines hatten Birma und die unter britischem Protektorat stehenden indischen Randgebiete eine gemeinsame Grenze. Dies führte zu regelmäßigen Zwischenfällen, denn infolge der birmanischen Unterdrückung flohen viele Rakhine ins bengalische Chittagong. Von dort unternahmen sie Überfälle auf die Besatzer, was wiederum zu Einfällen birmanischer Truppen in Bengalen führte. Der Konflikt spitzte sich zu, als König Bagyidaw nach seiner Thronbesteigung im Jahre 1819 die an der Nordwestgrenze Birmas gelegenen Fürstentümer Assam und Manipur einnehmen ließ. Der stolze Enkel Bodawpayas war gekränkt, weil bei seiner Krönungsfeier der Fürst von Manipur fehlte. Neben Manipur unterwarf sein ambitionierter General Maha Bandoola mit seinem 20 000 Mann starken Heer das politisch zerrissene Assam.
    Im Streit um den politischen Einfluss in diesem strategisch wichtigen Gebiet musste es früher oder später zur offenen militärischen Auseinandersetzung zwischen dem britischen Empire und Birma kommen. Am 5. März 1824 war es so weit, die Briten erklärten den Krieg. Er sollte als Erster anglo-birmanischer Krieg in die Geschichte eingehen. Zwar wurde schnell die Überlegenheit der Briten deutlich, doch in den zwei Jahren verlor die aufstrebende koloniale Weltmacht 15 000 Soldaten. Sie hatte die Zähigkeit der unterlegenen Birmanen unterschätzt. Mit dem Vertrag von Yandabo am 24. Februar 1826 endete der Krieg. Bagyidaw war gezwungen, Rakhine und den Küstenstreifen Tanintharyi abzutreten und die besetzten Gebiete von Manipur und Assam zu verlassen.
    Mit seinem Tod im Jahre 1839 begann die Macht der Konbaung-Könige rapide zu schwinden. Schuld waren in erster Linie interne Machtkämpfe. Dies war fatal in einer Zeit massiver europäischer Kolonialinteressen. Ein fehlendes System der Thronfolge hatte bei Machtwechsel häufig Massaker an Familien möglicher Konkurrenten und politischer Gegner zur Folge. So wurden nicht weniger als 6000 potenzielle Widersacher niedergemetzelt, als 1846 der ruchlose Pagan seinen Vater Tharawady ablöste. Unter ihm verschlechterte sich das ohnehin angespannte Verhältnis mit den Briten zusehends. Als im Dezember 1851 zwei britische Schiffskapitäne wegen Zollverstößen von einem birmanischen Gericht zu

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