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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Titel. Muslimische Händler nahmen einen wichtigen Platz in der Gesellschaft von Rakhine ein.
    Das 15. Jh. brachte einen nachhaltigen Faktor in das asiatische Machtgefüge: die Europäer. In der Mon-Hauptstadt Bago hielt sich 1435 der venezianische Kaufmann Nicolo di Conti für vier Monate auf, doch gravierender war die erfolgreiche Suche der portugiesischen Seefahrer nach neuen Handelswegen. Am denkwürdigen 20. Mai 1498 landete Vasco da Gama in der südindischen Hafenstadt Calicut und eröffnete damit den Seeweg nach Asien. Wenige Jahre später eroberte Don Alfonso de Albuquerque Goa und das malaiische Melaka, schloss 1511 mit den Mon ein Handelsabkommen und schuf auf diese Weise wichtige Stützpunkte zur Verteidigung des Monopols im lukrativen Gewürzhandel.
    Der Kaufmann Antonio Correa erhielt 1519 durch einen Vertrag mit dem in Mottama residierenden Vizekönig der Mon die Erlaubnis, den Handelsweg nach Siam über die zeitsparendere Landroute zu nutzen. Mit den Herrschern von Rakhine hatten die Portugiesen den besten Kontakt. Nachdem sie ab 1517 die bengalische Küste als Piraten unsicher machten, traten sie später in den Dienst der Könige von Mrauk U, versorgten sie mit Waffen und unterstützten sie in technischen und militärischen Belangen. Im Gegenzug durften sie die Handelswege im Golf von Bengalen kontrollieren und Küstenbewohner als Sklaven nach Goa verschleppen.
    Den Höhepunkt seiner Macht erlangte Rakhine im 17. Jh., als seine Flotte als unbesiegbar und die Befestigungsanlagen von Mrauk U als uneinnehmbar galten. Ein lebhaftes Zeugnis davon geben die Berichte des portugiesischen Missionars Sebastião Manrique (ca. 1590–1669), der eine Zeit lang am Hofe des wohl mächtigsten Rakhine-Königs Thirithudhamma (reg. 1622–38) lebte.
Das Zweite Birmanische Reich (16.–17. Jh.)
    Ein unscheinbarer Ort am Oberlauf des Sittoung wurde zur Keimzelle des nach Bagan zweiten birmanischen Großreiches: Toungoo. Dort regierte der Begründer der Toungoo-Dynastie, Minkyinyo (reg. 1486–1531), über ein kleines Fürstentum. Sein Sohn Tabinshwehti (reg. 1531–51) nutzte die Schwächen der benachbarten Shan- und Mon-Herrscher und weitete sein Reich aus. Aus strategischen Gründen verlagerte er 1539 seinen Sitz in die alte Mon-Metropole Bago und beherrschte bald ein Gebiet, das von Dawei an der Küste von Tanintharyi bis Pyay reichte.
    Was Tabinshwehti nicht gelang, vermochte sein Schwager und Nachfolger Bayinnaung (reg. 1551–81) zu vollenden: Der „Eroberer der zehn Richtungen”, wie er sich selbst nannte, nahm 1556/57 mehrere Fürstentümer im Shan-Staat ein und unterwarf die siamesischen Königreiche Lan Na und Ayutthaya. Unter seiner Herrschaft erreichte Birma die größte Ausdehnung. Doch die meisten eroberten Gebiete gingen unter seinem Nachfolger Nandabayin (reg. 1581–99) bereits wieder verloren. Ayutthaya sagte sich los und unternahm eine erfolgreiche Gegeninvasion. Bevor jedoch die Siamesen Bago einnehmen konnten, wurde 1599 die Hauptstadt der Toungoo-Dynastie überraschend durch den König von Mrauk U, Razagyi (reg. 1593–1612), zerstört. Unter seiner Kriegsbeute befanden sich Bronzefiguren aus Angkor (s. S. 337). Bayinnaungs Enkel Anaukpetlun (reg. 1605–28) gelang es noch einmal, die Vision eines mon-bamarischen Reiches zu verwirklichen und es bis in den Norden Thailands auszuweiten. Doch es existierte nur kurz: 1635 verlegte König Tharlun (reg. 1629–48) seine Residenz nach Inwa, der Niedergang der Toungoo-Dynastie war eingeläutet.
    Menschenhandel
    Zu den profitabelsten Geschäften gehörte ab dem 16. Jh. der Sklavenhandel. Besonders die Holländer brauchten für ihre neuen Kolonien im wenig bevölkerten indonesischen Archipel Arbeitskräfte. Am schwersten waren die Bewohner der Rakhine-Küste von den Verschleppungen betroffen. Allein im Jahr 1624 mussten über 10 000 Menschen als Sklaven ihre Heimat verlassen. Ein überdurchschnittlicher Prozentsatz starb aufgrund der miserablen hygienischen Bedingungen schon auf den Schiffen. Von 544 Sklaven, die holländische Kolonisten in jenem Jahr kauften, erreichten nur 130 lebendig das Ziel.
    Frustriert bat 1628 der holländische Generalgouverneur Jan Pieterszoon Coen, dass nur Jungen und Mädchen im Alter zwischen 8 und 12 Jahren gekauft und „Alte, Ungeeignete und Nutzlose“ ausgelassen werden sollten.
Die Konbaung-Dynastie (1752–1885)
    Ein letztes Mal wurde Bago Zentrum eines unabhängigen Mon-Reiches, als sich 1740 dessen Statthalter von Inwa

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