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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Zeugnisse erhalten. Dies magdaran liegen, dass ihre Städte wie z. B. Thaton oder Bago nie vollständig verlassen wurden, sondern permanent besiedelt waren und ihre Sakralbauten daher immer wieder nach dem jeweiligen Geschmack der Zeit erneuert wurden. Allerdings lassen sich bei den ersten Bauten Bagans, wie etwa dem Ananda-Tempel, Mon-Einflüsse feststellen, denn nach der Eroberung der Mon-Metropole Thaton im Jahr 1057 hatte der Bagan-König Anawrahta zahlreiche Künstler und Architekten nach Bagan gebracht, die das dortige kulturelle Leben und auch die Architektur erheblich beeinflussten (s. S. 256 , Bagan). Ein Markenzeichen für Stupas im Mon-Stil ist ihre achtseitige Form, die sich von der Basis bis an die Spitze durchzieht. Allerdings sind nur wenige Beispiele erhalten geblieben, darunter die Sule-Pagode in Yangon.
Bagan
    Ab dem 12. Jh. hat sich im Bagan-Reich erstmals ein eigenständiger birmanischer Stil entwickelt, der zum Vorbild für spätere Bauten wurde. Eine ausführliche Beschreibung s. S. 256 .
Rakhine
    Im schmalen Küstenstaat Rakhine hat sich aufgrund seiner Lage bis zur Eroberung des Reiches durch König Bodawpaya im Jahre 1784 eine eigenständige religiöse Architektur erhalten können. Typisch ist die Verwendung von gebranntem Ziegelstein als auch von Naturstein. Viele Tempel der alten Königsstadt Mrauk U, etwa der Shitthaung- oder der Htukkant Thein-Tempel, wirken mit ihren massiven Mauern und engen Korridoren im Inneren wie eine Festung.
Shan
    Im Shan-Staat finden sich ebenfalls eine Reihe von Eigenheiten in der Pagodenarchitektur. Wie in den unweit des Inle-Sees gelegenen Orten Kakku oder Indein erkennbar wird, sind die Stupas äußerst schlank. Der sonst typische glockenförmige
anda
ist elegant in die Gesamtarchitektur integriert, so dass die Stupas wie Baumstämme in die Landschaft ragen. Meist sind sie in Gruppen anzutreffen, Größe wird durch Masse ersetzt. Manche Stupas weisen flammenartiges Dekor an den Seiten auf.
    Die vielen Leben Buddhas
    Hauptthema der buddhistischen Darstellungen ist die Illustration der Leben Buddhas. Einerseits sind dies seine früheren Existenzen, die in den Jataka (Geburtsgeschichten) gesammelt sind, andererseits seine letzte Inkarnation als Gautama Buddha. Sie haben die Funktion, den gläubigen Buddhisten an die Taten des Erleuchteten zu erinnern und ihn zur Nachfolge zu bewegen. Die Lebensbeschreibung Buddhas ist mit zahlreichen Wundertaten ausgeschmückt. Ihre schriftliche Überlieferung basiert auf den Schriften des Palikanon, etwa der erst spät in den Kanon aufgenommenen Buddha-Vita
Buddhavamsa
(Genealogie der Erleuchteten). In dieser Schrift aus dem 3. Jh. n. Chr. werden insgesamt 25 Buddhas beschrieben, darunter die vier bereits erschienenen Buddhas des jetzigen Weltzeitalters
(bhadrakalpa):
1. Kakusandha, 2. Konagamana, 3. Kassapa und 4. Gautama Buddha. Der fünfte Buddha, Metteyya (Sanskrit: Maitreya), wird noch erwartet. An nahezu jedem Zedi werden diese vier letzten Buddhas dargestellt, wobei sie sich in der Ikonografie nicht voneinander unterscheiden. Meist ist ihnen eine Himmelsrichtung zugeordnet. In vielen Tempeln Bagans findet sich die Darstellung von 28 Buddha-Existenzen, weil der buddhistischen Kosmologie zufolge in einem noch früheren Zeitalter drei weitere Buddhas, nämlich Tanhankara, Medhankara und Saranankara, gelebt haben. Gelegentlich wird auch der Buddha Dipankara gezeigt, dem sich der Eremit Sumedha als menschliche Brücke zu Füßen legt. Diesem Einsiedler sagt Dipankara voraus, dass er als Gautama Buddha wiedergeboren werden würde.
    Die äußerst populären 547 Jataka erzählen von der Selbstlosigkeit und Weisheit des Buddha in seinen früheren Inkarnationen als Bodhisattva (Erleuchtungswesen). Viele Geschichten, darunter auch Fabeln, gehören der indischen Volksliteratur an und fanden später Eingang in den Palikanon.
Inwa und Amarapura
    Obwohl das südlich von Mandalay gelegene Inwa (Ava) die meiste Zeit zwischen dem 14. und 18. Jh. kulturelles und politisches Zentrum eines mehr oder weniger großen birmanischen Reiches war, sind fast keine architektonischen Zeugnisse erhalten geblieben. Über die Architekturform dieser Ära ist daher wenig bekannt. Mit dem Aufstieg der Konbaung-Dynastie ab Mitte des 18. Jhs. lässt sich eine Tendenz erkennen, die an mehreren Tempelbauten in Inwa und Amarapura zu finden ist: der Trend zur darstellenden Architektur. Ein gutes Beispiel ist der einer Nagaschlange nachempfundene Nagayon-Tempel in

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