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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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wird die daraufhin erscheinende Erdgöttin (birmanisch: Wathoundaye) dargestellt. Sie wringt ihr langes Haar aus und schwemmt mit dem herausfließenden Wasser die Armee des Mara weg. Das Wasser ist Symbol für die vielen guten Taten der früheren Inkarnationen Buddhas.

    Dharmachakra-(pravartana)-mudra
    Daumen und Zeigefinger beider Hände, die sich auf der Höhe der Brust befinden, bilden einen Kreis, wobei die Fingerspitzen sich berühren. Die übrigen Finger sind ausgestreckt. Diese Geste des Andrehens des Rades
(chakra)der
Lehre
(dharma)
erinnert an die erste Predigt von Sarnath, in welcher er die Vier edlen Wahrheiten darlegt.

    Dhyana-mudra
    Beide Hände liegen flach ineinander und ruhen im Schoß. Dies ist die Haltung der Meditation
(dhyana).

    Varada-mudra
    Die Finger der nach außen hin geöffneten Hand weisen in Richtung Erde. Damit erinnert man an Buddhas Güte und Großherzigkeit.
    Virtarka-mudra
    Ähnlich wie beim Dharmachakra-mudra, allerdings nur mit einer erhobenen Hand, formen Daumen und Zeigefinger einen Kreis. Die restlichen Finger sind wieder gespreizt. Diese Handhaltung erinnert an die argumentative Kraft des lehrenden Buddha.
    Neben diesen klassischen Handhaltungen gibt es noch einige weitere, z. B. das
Vajrapradama-mudra
, bei welchem der stehende Buddha seine beiden Hände auf Brusthöhe ineinander gelegt hat, was auf sein wie ein Diamant
(vajra)
unzerstörbares Selbstbewusstsein
(pradama)
hinweist.
    Buddha wird für gewöhnlich mit seiner Mönchsrobe dargestellt, doch gibt es auch häufig Bildnisse, die ihn mit Krone und königlichem Gewand zeigen. Hier wird Buddha mit der urindischen Vorstellung des gerechten Weltenherrschers
(chakkavatti)
gleichgesetzt. Im Mahaparinibbana-Sutta, dem Bericht über den Tod des Buddha, wird ihm der Titel „König der Könige“ verliehen. Wo mahayana-buddhistische Einflüsse vorhanden sind, kann es sich auch um eine Darstellung des zukünftigen Buddha Maitreya handeln.
Buddhistische Architektur
    Zweifelsohne fällt dem Besucher zuerst Birmas religiöse Architektur ins Auge. Dies hat auch damit zu tun, dass bis in die jüngere Vergangenheit ausschließlich Sakralbauten feste Baumaterialien (meist Ziegelstein) vorbehalten waren, während weltliche Gebäude (einschließlich des Königspalastes) aus Holz oder anderen vergänglichen Baustoffen errichtet wurden und entsprechend dem Zahn der Zeit zum Opfer fielen. Dass in Birma so viele buddhistische Heiligtümer entstanden sind, hat verschiedene Gründe. Zum einen liegt es daran, dass neue Herrscher, vor allem während der nur 133 Jahre währenden Ära der Konbaung-Dynastie, häufig ihren Königssitz verlegten. Folge dieser Praxis war, dass neben einem neuen Palast auch zahlreiche neue Tempel und Klöster gegründet wurden. Darin zeigt sich die bis heute ungebrochene Tradition, aus religiösen Gründen einen neuen Zedi oder zumindest einen kleinen Schrein zu stiften. Die Gläubigen wollen mit dieser Schenkung Verdienste für die kommende Wiedergeburt ansammeln. Zudem gewinnen sie dadurch einen höheren Status in der Gesellschaft; sie hinterlassen ein Denkmal für die Nachwelt und sichern den Fortbestand der buddhistischen Religion.
    Meister der Heilmittel
    Während der Konbaung-Dynastie wurden Darstellungen populär, die den stehenden Buddha mit einer bohnenförmigen Frucht in seiner nach unten ausgestreckten rechten Hand zeigen. Sitzende Figuren halten in der linken, im Schoß liegenden Hand ein rundes Gefäß mit lebensverlängernder Medizin, während die rechte im Varada-mudra nach vorne weist und ebenfalls die Frucht hält. Hierbei handelt es sich um die „Königin der Heilpflanzen”, Myrobalan
(Terminalia chebula).
Auf diese Weise wird auf Buddhas Rolle als „Meister der Heilmittel“
(bhaisajyaguru)
hingewiesen – ein vor allem im tibetischen Buddhismus sehr beliebtes Motiv. In den Pindaya-Höhlen gibt es zahlreiche Beispiele dafür.
Stupa-Kult
    Nach dem Tod des Buddha wurden seine Reliquien in acht Teile geteilt, damit die damals acht darum buhlenden Staaten sie gleichermaßen verehren konnten. Zur Aufbewahrung wurden sie in Grabhügel (Stupas) eingeschlossen, wie sie Königen vorbehalten waren. Daraus entwickelte sich im 3. Jh. v. Chr. unter Ashoka ein Stupa-Kult, der sich in den buddhistisch werdenden Ländern ausbreitete und eine große Formenvielfalt entwickelte. Mit diesem Kult ist eine reichhaltige buddhistische Symbolik verbunden. Der Stupa erinnert an den steilen Weg, der aus dem

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