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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Maskentanz Khon beeinflusst. Auch hier hinterließen die nach der Zerstörung Ayutthayas 1767 nach Birma verschleppten Künstler und Theatergruppen ihre Spuren. Auch manche Tänze gehen auf diese Zeit zurück. Sie werden daher auch
yodayazat
genannt.
    Unter König Mindon (reg. 1853–78) erlangten Tanz und Theater ihre Blütezeit. Heute sind sie vom Stil der großen Künstler Aung Ba La (1882–1913), Sein Ga Done (1875–1929) und U Po Sein (1881–1952) geprägt, die ein halbes Jahrhundert lang die Bühnen dominierten. Nach Jahrzehnten der Stagnation gibt es gegenwärtig zahlreiche Versuche, an diese große Zeit anzuknüpfen. An den staatlichen Akademien für Musik und Theater in Yangon und Mandalay werden die Künstler über mehrere Jahre hinweg ausgebildet. Allerdings interessieren sich die jungen Leute – wie überall in Asien – mehr für moderne Popmusik, Video und das sich epidemisch ausbreitende Karaoke.
Birmanische Musik
    Viel mehr noch als die Musik Indiens oder Thailands klingt die traditionelle Musik Birmas für westliche Ohren äußerst schrill und disharmonisch. Wie die indische und thailändische ist auch die birmanische Musik polyphon aufgebaut. Sie basiert auf einer wiederkehrenden Folge von sieben Tönen,
athan
genannt, aus der heraus die Improvisationen entwickelt werden. Orientierungspunkt ist der von Trommeln und Gongs vorgegebene Rhythmus. Sie bestimmen auch das Tempo. Im Prinzip spielen die führenden Instrumente zwei voneinander nahezu unabhängige Melodien und wechseln dabei immer wieder von der Melodie zur Begleitung und wieder zurück.
    Rock Rangoon
    Die Generäle mögen im Gleichschritt marschieren, ihre Kinder tanzen lieber zu Hardrock und Hip-Hop – zum Neujahrsfest Thingyan am liebsten auf Jeeps und Pick-ups. Man könnte meinen, die Loveparade wäre in Myanmar erfunden worden. Rock und Rap sind in im Land der Pagoden, kaum eine Teestube, in der nicht die Boxen scheppern.
    Selbst schüchterne Mädchen beginnen zu wippen, wenn die Rapper Anegga, Barbu oder Myo Kyawt Myaing loslegen, und bei Heartthrop Sai Sai Kham Hlaing drohen sie in Ohnmacht zu fallen. Wie das Publikum ist Hip-Hop in Myanmar noch jung.
    Verglichen damit hat der Rock in Myanmar schon einige Jahre auf dem Buckel. Bereits seit 1983 heizen die Musiker von Emperor mit ihrem Frontmann Zaw Win Htut kräftig ein, indem sie westliche Songs als birmanische Coverversionen spielen. Der von seinen Fans auch Nyi Htut genannte Leadsänger gilt dabei als Vorreiter und meint dazu: „Rock′n′Roll hat keine Tradition in Myanmar, weshalb wir Rockmusik den birmanischen Fans zunächst durch Übersetzungen englischer Titel nahebringen müssen.“ Heute spielen sie jedoch auch immer mehr eigene Titel.
    Derzeitige Nummer eins unter den Rockern ist I ron Cross , die seit 1990 im Geschäft sind, und deren martialisches Emblem überall zu finden ist (s. S. 186). Auch Lazy Club liegt bei Fans schriller Töne in der Beliebtheitsskala weit oben.
    Die aktuellsten CDs und DVDs sind in einschlägigen Läden erhältlich, einen akustischen Vorgeschmack bietet www.ayinepan.com/music .
    Es gibt mehrere Arten von Musikensembles, darunter das
sain-wain
, eine Gruppe von 7–10 Musikern. Hinsichtlich der Instrumentenwahl ist es dem javanischen Gamelan ähnlich und wird wie dort von Schlaginstrumenten dominiert. Zu den Instrumenten zählen ein Trommel- und Gongring
(sain-wain
und
kyay-wain)
, eine einzelne große Trommel
(patt ma)
, Zimbeln
jlingwin)
, Bambusklappern
(wah let khok)
, eine Art Oboe
(hnàe)
, eine Bambusflöte
(palwe)
und ein Bambus-Xylophon
(pattala).
Seit der Kolonialzeit ist auch ein Piano Bestandteil des Instrumentariums. Unter den Soloinstrumenten ragt die Bogenharfe, das
saun-gau?
, heraus. Sie ist wie ein Schiffskörper geschwungen und mit der Haut des Thamins (einer Rotwildart) überzogen. Die 13 Saiten aus Seide spannen sich vom Klangkörper bis zum oberen Teil des geschwungenen Halses. Häufig wird das
saun-gau?
von Frauen gespielt und als Begleitinstrument für Sologesänge eingesetzt.
    Nach wie vor sind die Gesänge und Instrumentalstücke aus dem Maha Gita (Sanskrit: „Großes Lied“) äußerst populär. Sie wurden ursprünglich als königliche Hofmusik komponiert und fehlen bei fast keiner Aufführung eines Tanz- oder Marionettentheatsers.

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