MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)
zufällig vorbei und dachte, ich sehe einmal nach, wie die Hochzeitspläne vorangehen.“
„So gut, wie zu erwarten war“, erwiderte Mrs. Townley scheinbar betrübt. „Amanda ist sicher, dass ich etwas vergessen werde.“
„Wirklich, Mama, das habe ich nicht gesagt“, wehrte sich Amanda und stand ebenfalls auf. „Ich wies dich nur darauf hin, wie viele Einzelheiten bedacht werden müssen und dass man schnell einmal eine davon übersehen kann.“
„Glaube mir, meine Liebe, ich werde nichts übersehen.“
„Falls es Sie tröstet, Ellen macht ähnliche Qualen durch“, bemerkte Edward, als sie sich alle setzten. „Selbst wenn sie in die königliche Familie einheiraten würde, könnte sie sich nicht mehr so viel Arbeit machen.“
„Was für ein entsetzlicher Gedanke“, sagte Mrs. Townley zwinkernd. „Die Vorstellung, den Prinzregenten zum Schwiegersohn zu bekommen!“
„Ja, ich denke, manche Mutter würde die Hände ringen. Wobei mir etwas einfällt. Miss Townley, ich frage mich, ob Sie so freundlich wären, ein wenig mit mir in den Garten zu gehen. Es gibt da etwas, das ich auf Ellens Bitte hin mit Ihnen besprechen soll.“
Amanda, hübsch anzuschauen in ihrem blassgelben Musselinkleid, nickte bereitwillig. „Es ist mir eine Freude, Lord Garthdale.“
Der Garten hinter dem Stadthaus war sehr gepflegt, und die zahlreichen bunt blühenden Sommerblumen verliehen ihm einen besonderen Reiz, doch Edward schenkte ihm keine Beachtung. „Miss Townley, ich war nicht ganz ehrlich, als ich sagte, Ellen hätte mich geschickt.“
„Nein?“
„In Wirklichkeit wollte ich selbst mit Ihnen sprechen. Und zwar über Ihre Freundin Miss Hepworth.“
Amanda blieb abrupt stehen. „Über Diana?“
„Ja. Genauer gesagt, über ihre Beziehung zu Lord Durling.“ Als Amanda den Blick senkte, fragte Edward: „Sie reden nicht gern darüber?“
„Es geht nicht darum, ob ich es gern tue oder nicht. Ich bin nur überrascht, dass Sie ausgerechnet mich fragen möchten.“
„Ich frage Sie, weil ich weiß, Sie und Miss Hepworth sind befreundet, und weil ich etwas wissen muss.“
Amanda nickte zaghaft. „Was soll ich Ihnen sagen?“
„Hat sie sich sehr verändert seit damals vor vier Jahren?“
„Was für eine seltsame Frage, Mylord.“
„Vielleicht, aber ich habe gute Gründe dafür, glauben Sie mir. Lord Durling erklärte mir gestern Abend auf meine Frage hin, warum Miss Hepworth die Verlobung mit ihm löste.“
„Und? Haben Sie ihm nicht geglaubt?“
„Nein, obwohl es nicht wirklich einen Grund gibt, es nicht zu tun.“
Amanda senkte wieder den Blick, als sie sagte: „Haben Sie Diana die gleiche Frage gestellt?“
„Ich glaubte nicht, dass es viel Sinn hätte.“ Edward achtete darauf, nicht auf eine grüne Raupe zu treten, die langsam über den schmalen Weg kroch. „Wie es aussieht, hat sie außer Lord Durling niemandem ihre Gründe genannt. Und mit ihrem Schweigen hat sie der Gesellschaft erlaubt zu glauben, was immer sie wollte. Also dachte ich, Sie als ihre Freundin hätten vielleicht ihre Seite der Geschichte gehört.“
Amanda schüttelte den Kopf. „Diana vertraute sich mir nicht an, Lord Garthdale. Und sie kehrte auch sehr bald danach aufs Land zurück. Nur eins möchte ich klarstellen. Sie hätte Lord Durling nicht abgewiesen, weil sie eine bessere Partie machen wollte.“
Edward verlangsamte seinen Schritt. „Und doch ist es das, was Lord Durling behauptet.“
„Aber es ist nicht wahr“, sagte Amanda mit Nachdruck. „Diana würde niemals etwas tun, das einen Menschen verletzen könnte, der ihr viel bedeutet. Und ich weiß genau, Lord Durling bedeutete ihr sehr viel.“
Einen Moment war Edward in Gedanken versunken, dann sagte er: „Sie denken also, es stecke mehr dahinter, als Durling zugeben will.“
„Ich denke, dass Diana die Verlobung nicht gelöst hätte, wenn es nicht einen sehr triftigen Grund dafür gegeben hätte.“
Wieder wog Edward ihre Antwort ab und suchte sorgfältig die richtigen Worte, bevor er fragte: „Miss Townley, wäre Ellen Ihre Schwester, würden Sie wollen, dass sie Lord Durling heiratet?“
Amanda errötete heftig. „Mylord, ich weiß nicht …“
„Amanda, ich bitte Sie. Wenn es etwas gibt, das ich über Lord Durling wissen sollte, flehe ich Sie an, es mir jetzt zu sagen. Bevor es zu spät ist.“
Er sah den Aufruhr in ihren Augen und wusste, dass er seine Antwort schon bekommen hatte. „Ich verstehe. Also stimmt etwas nicht mit ihm.“
„Gehen
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