MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)
Sie zu Diana, Mylord“, bat Amanda ihn. „Stellen Sie ihr die gleiche Frage. Ich bin sicher, sie wird Ihnen anvertrauen, was geschehen ist.“
„Ja, das werde ich tun.“ Er berührte freundlich ihre Wange und lächelte. „Machen Sie sich keine Sorgen, Amanda. Alles wird gut werden. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.“
Edwards Ankunft brachte Diana vollkommen aus der Ruhe. Besonders, als er sie bat, mit ihm auszufahren, und weder ihre Tante noch Phoebe mit einschloss, begann sie zu fürchten, dass etwas geschehen sein musste.
Zu ihrer Überraschung hielt er nicht auf den Hyde Park zu. „Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, aber ich ziehe es vor, den Park um diese Tageszeit zu meiden“, erklärte er knapp.
Diana schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich macht es mir nichts aus. Um diese Zeit geht man nur dorthin, um zu sehen und gesehen zu werden, und mir liegt weder an dem einen noch an dem anderen.“
Nach einem flüchtigen Blick auf sie fragte er: „Fühlen Sie sich immer noch so unwohl in Gesellschaft?“
„Ein wenig. Obwohl die meisten Menschen wohl vergessen haben, was damals geschah, gibt es doch noch einige, die es wissen. Es gefällt mir nun mal nicht, verächtlich behandelt zu werden.“
„Ich verstehe nicht, warum Sie damals nicht eingeschritten sind“, sagte er, den Blick fest auf die Straße vor ihnen gerichtet. „Sie hätten irgendetwas zu Ihrer Verteidigung sagen können. Da Sie geschwiegen haben, mussten alle glauben, was Lord Durling ihnen weismachte.“
„Warum sollte ich es sie nicht glauben lassen?“
„Weil ich bezweifle, dass es die Wahrheit war.“ Edward begegnete ihrem Blick mit einer Eindringlichkeit, die Diana erzittern ließ. „Sie verwirren mich, Miss Hepworth. In der Gesellschaft hat man ein Bild von Ihnen, das überhaupt nicht zu dem passt, das Ihre Freunde und Ihre Familie von Ihnen zeichnen. Außerdem halte ich mich für einen recht guten Menschenkenner und glaube einfach nicht, was Lord Durling behauptet.“
Diana fiel es plötzlich schwer, ruhig zu atmen. In diesem Moment sah er sie an wie der Mann, mit dem sie morgens ausritt und der mit sanfter Stimme zu ihr sprach. Es berührte sie so sehr, dass sie den Blick abwenden musste.
„Ich habe Sie aufgebracht.“
„Nein. Ich dachte nur … an etwas.“ Verzweifelt versuchte sie, ihre Gedanken zu ordnen und sich zu wappnen für was auch immer kommen mochte.
„Gefällt es Ihrer Cousine in London?“, fragte Edward, plötzlich das Thema wechselnd.
Zutiefst erleichtert nickte Diana. „Ja, sehr sogar. Aber es ist auch nicht schwer, Phoebe zu erfreuen. Sie ist ein so liebes Mädchen und findet alles aufregend.“
„Hat sie sich schon in jemanden verliebt?“
„Sie scheint eine gewisse Vorliebe für einen jungen Mann zu haben.“
„Und ist er für sie geeignet?“
Diana lächelte. „Meine Tante glaubt es jedenfalls, obwohl sein finanzielles Auskommen nicht so gut ist, wie sie es sich gewünscht hätte. Andererseits ist die Saison ja noch nicht zu Ende. Phoebe wird andere Herren kennenlernen, die versuchen werden, ihr Herz zu gewinnen, und für die sie vielleicht größere Zuneigung empfinden wird.“
„Der junge Mann besitzt also kein großes Vermögen oder einen Titel, vermute ich.“
„Er ist ein jüngerer Sohn aus einer sehr guten Familie und dient zurzeit bei der Armee. Sobald er den Dienst quittiert hat, hofft er, eine Pfarrei zu bekommen.“
„Ein Pfarrer also? Würde Ihre Cousine denn das Leben als Gattin eines Geistlichen gefallen?“
Sie sah ihn erstaunt an. „Warum nicht? Phoebe hat keine besonderen Wünsche, solange sie nur ihren Mann liebt und er sie.“
„Würden Sie denn eine solche Verbindung gutheißen?“
„Wenn sie sich lieben, dann selbstverständlich“, antwortete Diana verwundert. „Warum nicht, Mylord?“
„Weil Sie eben sagten, Ihre Tante sähe sie lieber in einer Ehe, die ihr mehr zu bieten hätte. Möchten Sie denn nicht, dass Ihre Cousine Herrin eines schönen Hauses wird mit vielen Bediensteten, die jeden ihrer Wünsche erfüllen?“
Diana schüttelte den Kopf. „Nicht auf Kosten ihrer Liebe. Phoebe würde niemals mit einem Mann glücklich werden, für den sie nicht Liebe und Bewunderung empfinden könnte.“
„Sie würden ihr also nicht raten, darauf zu verzichten?“
„Niemals!“
Edward wandte den Blick wieder auf die Straße und blieb eine ganze Weile stumm. So lange, dass Diana ihn verstört ansah. „Habe ich etwas Falsches gesagt,
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