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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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Mansell, der Hilfspfarrer, hingegen ist arm wie eine Kirchenmaus. Doch wie Kate mir erzählt hat, freut ihre Schwester sich stets sehr, ihn zu sehen. Nun, wenn man ihm tatsächlich die Pfarrstelle überträgt, dürfte er wohl in der Lage sein, eine Familie zu ernähren. Obwohl …“ Er verstummte.
    „Nach Reverend Cunninghams Tod ist es vermutlich nicht leicht für die Witwe. Da ist es sicher von Vorteil, wenn die Töchter sich gut verheiraten.“
    „Das stimmt.“ Radley seufzte und musterte nachdenklich den Maler, der einen schon etwas abgetragenen Rock trug. „Sie sind doch hoffentlich nicht im Begriff, sich in Miss Georgina zu verlieben? Sehen Sie, die Familie braucht im Moment jede Hilfe, die sie nur bekommen kann. Ich fürchte …“ Er verstummte.
    Wollte der Landwirt ihm zu verstehen geben, für Georgina käme letztendlich doch nur ein reicher Gatte infrage? Beinahe hätte Latimer laut geflucht. War er tatsächlich schon wieder an eine junge Dame geraten, die an den Meistbietenden ‚verkauft‘ werden sollte?
    In diesem Moment kam der Wagen vor Blanchard’s Cottage zum Stehen, und Ned konnte seine Überlegungen vorerst nicht fortsetzen. Radley half ihm beim Aussteigen, begleitete ihn bis zur Tür und wünschte ihm gute Besserung, ehe er sich selbst auf den Heimweg machte.
    Am nächsten Morgen klopfte jemand zu ungewöhnlich früher Stunde an seine Tür. Ärgerlich runzelte Ned die Stirn. Er hatte tags zuvor noch stundenlang darüber nachgegrübelt, ob Georgina tatsächlich sein Engel sein könne und was er unternehmen müsse, um sie möglichst oft zu sehen. Seine Gedanken hatten ihn, ebenso wie der schmerzende Knöchel, vom Schlafen abgehalten. Nun war er müde und schlecht gelaunt.
    Das änderte sich schlagartig.
    Denn vor dem Cottage stand im warmen Licht der Vormittagssonne niemand anders als Georgina, die von ihrem Bruder, den beiden Hunden und einer jüngeren Ausgabe der weizenblonden Katherine begleitet wurde. Georgina trug das Strohhütchen, das er schon einmal an ihr gesehen hatte, und ein Kleid, dessen Blau genau der Farbe ihrer Augen entsprach. Sie sah so frisch aus wie der Sommermorgen selbst.
    Und das, obwohl auch sie keine besonders erholsame Nacht verbracht hatte. Immer wieder war ihr durch den Kopf gegangen, wie peinlich ihr wiederholtes Erröten am Vortag gewesen war. Zweifellos hielt der Maler sie nun für ein albernes Mädchen. Nun, sie würde ihm schon beweisen, dass sie in Wirklichkeit eine selbstbewusste junge Frau war! Also begrüßte sie ihn mit einem kühlen Lächeln.
    Es war die Idee ihrer Mutter gewesen, dem Verletzten eine Einladung zum Essen zu schicken. Mrs. Cunningham hatte sich nach kurzem Zögern nämlich entschlossen, den Lebensmittelkorb anzunehmen, den Andrew Radley mitgebracht hatte und der so gut gefüllt war, dass man einen Gast hervorragend würde bewirten können.
    Latimer bat die unerwarteten Besucher ins Haus. Während er ungeschickt einen mit Skizzenblättern bedeckten Stuhl für die junge Dame frei räumte, entschuldigte er sich wortreich für die Unordnung.
    Georgina unterbrach ihn schließlich mit dem Hinweis darauf, dass sie nicht gekommen sei, um ihm Umstände zu machen, sondern um ihn zum Dinner einzuladen. Sie bat ihn, sich zu setzen, und forderte ihre Geschwister auf, alle herumliegenden Stifte und Papiere zum Tisch zu bringen. Dann bückte sie sich, um selbst ein paar einzelne Blätter vom Fußboden aufzuheben.
    Ihr Herz, das wie wild geklopft hatte, als sie sich Latimer gegenübersah, beruhigte sich nach und nach. Nun vermochte sie ihr Anliegen mit der gewohnten Selbstsicherheit vorzubringen. „Wenn es Ihnen recht ist, wird Mr. Radley Sie gegen vier Uhr abholen. Das Dinner wird um fünf serviert. Ich weiß, das ist früh. Aber hier auf dem Lande essen wir auch im Sommer, wenn die Tage lang sind, nicht gern spät zu Abend.“
    Sanft und nachgiebig ist sie wirklich nicht, dachte Latimer, der sich an Radleys Worte erinnerte. Laut sagte er: „Es ist wirklich sehr freundlich von Mrs. Cunningham, an mich zu denken. Ich nehme die Einladung gern an. Auch für die fleißige Hilfe beim Aufräumen möchte ich mich bedanken. Noch nie hatte ich ein so bezauberndes Hausmädchen.“
    „Das“, sagte Georgina, „ist das dümmste Kompliment, das mir je gemacht wurde. Wenn Sie unsere Freundschaft nicht gefährden wollen, muss ich Sie bitten, in Zukunft auf solch alberne Schmeicheleien zu verzichten.“
    Amüsiert blitzten seine Augen auf. „Sind wir denn Freunde,

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