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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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Miss Cunningham?“
    Verflixt, nun errötete sie schon wieder! Georgina war sehr unzufrieden mit sich und wollte den Besuch so rasch wie möglich beenden. „Wir freuen uns auf Ihre Gesellschaft beim Dinner, Mr. Latimer. Doch nun müssen wir uns verabschieden.“ Sie machte ein paar Schritte in Richtung der Tür, wandte sich dann aber noch einmal um. „Ich betrachte alle Menschen als Freunde, solange sie mir keinen Grund geben, an ihrer Freundschaft zu zweifeln. Allerdings fehlt es mir an Verständnis für Gentlemen, die gleich mit jeder Dame flirten müssen.“
    Im ersten Moment empfand er diese Bemerkung als kränkend. Doch schon gewann sein Humor die Oberhand. „Aber warum, Miss Cunningham?“, fragte er. „Ich habe einen kleinen Flirt stets als den beschwingten Austausch von freundlichen Worten zwischen gleichberechtigten Partnern gesehen.“
    Um ihre Mundwinkel zuckte es. „Schade nur, dass sich so selten zwei gleichberechtigte Partner zusammenfinden! Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn Sie sich hier und da auf einen Flirt einlassen. Ich wollte nur klarstellen, dass man mich mit plumpen Schmeicheleien nicht beeindrucken kann.“
    Im Ton tiefsten Bedauerns erklärte er: „Sie haben recht, mein Kompliment war wirklich plump. Beim nächsten Mal werde ich mir mehr Mühe geben.“
    Jetzt konnte Georgina ihr Lachen nicht länger unterdrücken, wie er entzückt bemerkte. „Mr. Latimer, Sie sind unverbesserlich!“, rief sie aus. „Bitte, versprechen Sie mir wenigstens, keine Gedichte über mein liebreizendes Elfengesicht oder über meine an Rosenblätter erinnernden Lippen zu machen.“
    „Um Himmels willen! Man wird Sie doch nicht mit solchem Kitsch gequält haben?“
    „O doch.“ Ihre Augen blitzten vor Vergnügen. „Leider war ich nicht so hingerissen, wie der Verfasser jener Verse gehofft hatte.“
    „Das verstehe ich allerdings. Ein begnadeter Dichter war der Ärmste wohl nicht. Trotzdem … Ganz falsch lag er mit seinen Vergleichen nicht.“
    „Ach?“ Sie schaute ihn herausfordernd an.
    „Wenn ich also schwöre, keine drittklassigen Gedichte über Ihre Schönheit zu schreiben, dann darf ich auf Ihre Freundschaft hoffen?“
    „So ist es. Wobei ich darauf hinweisen möchte, dass meine Freundschaft sicher keine angemessene Entschädigung dafür ist, dass Sie Rupert gerettet haben.“
    „Sie übertreiben“, wehrte er ab. „Bitte, sprechen wir nicht mehr darüber.“
    Was Georgina zum Anlass nahm, das Thema zu wechseln. Sie wies auf den Stapel von Skizzen. „Die Motive ihrer Zeichnungen sind sehr ungewöhnlich. Haben Sie lange im Ausland gelebt, Mr. Latimer?“
    „Bis vor kurzem habe ich beim Militär gedient“, antwortete er. Er durfte sich jetzt nicht verraten. Schließlich wollte er noch eine Weile die Rolle des mittellosen Malers spielen. „Als Soldat habe ich einiges von der Welt gesehen und auch gezeichnet.“
    „Ich selbst bin leider über die unmittelbare Nachbarschaft von Compton Lacey nie hinausgekommen“, gestand Georgina.
    „Sie waren nie in London?“, fragte er erstaunt. „Ist es in Ihren Kreisen nicht üblich, die jungen Mädchen dort in die Gesellschaft einzuführen?“
    „Ich glaube, nur sehr wenige Familien tun das. Es soll eine kostspielige Angelegenheit sein. Und wie oft wird das Ziel dieser Unternehmung – nämlich einen vermögenden, einflussreichen Gatten für die junge Dame zu finden – nicht erreicht!“ Ihre Augen blitzten vor Entrüstung, als sie fortfuhr: „Natürlich ist London nicht der einzige Ort in England, an dem Mädchen – sozusagen – an den Meistbietenden verkauft werden. Ich fürchte, dergleichen geschieht überall auf der Welt.“
    Ihre unverblümten Worte schockierten Latimer ein wenig. Gleichzeitig allerdings war er fasziniert darüber, dass sie seine eigenen Gedanken so offen aussprach. „Aber“, meinte er, „wollen nicht alle jungen Damen heiraten? Wo, wenn nicht in London, sollen Sie Ihren zukünftigen Gatten kennenlernen?“
    Georgina verzog das Gesicht. „Die meisten geben sich damit zufrieden, die bescheidenen gesellschaftlichen Veranstaltungen in ihrem Heimatort zu besuchen. Oftmals bietet sich dort die Gelegenheit, den männlichen Mitgliedern des Landadels vorgestellt zu werden.“
    „Jenen Gentlemen also, die gern Knittelverse schreiben“, scherzte Latimer. „Kein Wunder, dass Sie all dem nichts abgewinnen können!“
    Erschrocken schlug Georgina sich die Hand vor den Mund. „O Gott, nun werden Sie mich für einen ständig

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