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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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werde Ihren Rat beherzigen.“
    Als Latimer zu Georgina hinschaute, stellte er zufrieden fest, dass ihr Blick Dankbarkeit ausdrückte. Er hatte also das Richtige getan. Gut!
    Während Mrs. Cunningham seinen Knöchel bandagierte, fand Ned Zeit, den Engel eingehender zu mustern. Die junge Dame war eine Schönheit, was ihr jedoch nicht bewusst zu sein schien. Sie benahm sich jedenfalls vollkommen natürlich. Ihr leichtes Musselinkleid mit den kleinen Puffärmeln und dem Streublumenmuster war gewiss nicht der letzte Schrei, stand ihr allerdings hervorragend. Genau wie die einfache Frisur. Latimers Herz begann schneller zu schlagen, als er die dichten kastanienfarbenen Locken musterte, die Georgina offen auf die Schultern fielen. Wie gern wäre er mit den Fingern durch diese seidige Pracht gefahren!
    „So“, stellte Mrs. Cunningham fest, „ich hoffe, die Beschwerden werden nicht allzu lange anhalten. In den nächsten Tagen werden Sie sich allerdings schonen müssen, Mr. Latimer. Hoffentlich verpassen Sie deshalb keinen wichtigen Termin.“
    „Nein, ich …“ Ihm wurde klar, dass alle darauf brannten, mehr über ihn zu erfahren. Er musste eine Erklärung für seinen Aufenthalt in Compton Lacey abgeben. Also berichtete er, dass er seit längerem geplant habe, den Sommer auf dem Land zu verbringen, um ein paar Skizzen von Landschaften, Tieren und Blumen zu machen.
    „Hier?“, wunderte Georgina sich. „Ich hätte nicht gedacht, dass Compton Lacey für einen Maler von besonderem Interesse ist.“
    „Es war der Name, der mich ursprünglich auf den Ort aufmerksam werden ließ. Lacey, das erinnerte mich an Lace , an fein geklöppelte Spitzen also. Deshalb kam ich her. Und siehe da: Es gibt malerische Gebäude, nette Menschen und wunderschöne Gärten mit herrlichen Blumen. Auch die bunten Schmetterlinge und die vielen Vögel gefallen mir, ebenso wie die idyllische sonnendurchflutete Landschaft.“
    „Das alles mag ich auch“, meinte Georgina lächelnd. „Aber es ist doch nichts Besonderes. Sucht ein Maler nicht stets nach außergewöhnlichen Motiven?“
    Er lachte. „Momentan sind ländliche Motive – wie zum Beispiel ein Dorfplatz mit Entenpfuhl oder eine Schmiede – sehr gefragt. Auch Stillleben mit Obst und verschiedenen Blüten lassen sich gut verkaufen.“
    Georgina krauste die Stirn. „Machen Sie sich über mich lustig, Mr. Latimer?“
    „Aber nein!“ Er schüttelte den Kopf. Und wieder trafen sich ihre Blicke. Ein warmer Schauer überlief Latimer, während der jungen Dame eine leichte Röte in die Wangen stieg.
    Rasch wandte Georgina sich ab und begann, die Stifte und Skizzenblätter zu sortieren, die Rupert auf den Tisch gelegt hatte. Hoffentlich hatte der Maler nicht bemerkt, dass sie errötete wie ein Schulmädchen! O Gott, wie peinlich! Vor allem, wenn er als Kunstlehrer bei einer wohlhabenden Familie angestellt war und täglich mit Schülerinnen zu tun hatte, die ihn wegen seines guten Aussehens anhimmelten. Lauter als nötig schloss sie das Kästchen mit den Stiften und sagte: „Ich denke, Sie werden alles in guter Ordnung vorfinden.“
    „Danke“, gab er lächelnd zurück. Ihre Verlegenheit war ihm nicht entgangen und freute ihn insgeheim, da er sie als Zeichen dafür nahm, dass der Engel sich zu ihm hingezogen fühlte. So betrachtet, begann sein Aufenthalt in Compton Lacey recht vielversprechend. Niemand ahnte, wer er wirklich war. Gleich am ersten Tag war er einer bezaubernden Schönheit begegnet. Ob sie von ihm ebenso fasziniert war wie er von ihr, würde er sicher leicht feststellen können.
    Er bemerkte, dass der Schmerz in seinem Knöchel fast ganz verschwunden war. Gut, denn nun konnte er sich mit frischer Energie daran machen, so viel wie möglich über Miss Cunningham und ihre Familie herauszufinden.
    Der Salon war ein geschmackvoll eingerichteter Raum, dessen Möbel allerdings deutliche Gebrauchsspuren aufwiesen. Alles war makellos sauber, und durch die frisch geputzten Scheiben konnte Latimer Georginas jüngere Schwester sehen, die sich mit Radley in den Garten begeben hatte und nun Hand in Hand mit ihm zwischen den Blumenbeeten dahinschlenderte. Eine leichte Brise bewegte die Blätter und zauberte ein Muster aus Licht und Schatten auf den Boden.
    Georgina hatte unterdessen die nun ordentlich gestapelten Skizzenblätter beiseite gelegt und sich selbst eine Sitzgelegenheit möglichst weit von Latimer entfernt gesucht. Sie gab sich große Mühe, seine Anwesenheit zu ignorieren – was

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